Schluss mit Ablenkungen: Monotasking statt Multitasking

Schluss mit Ablenkungen: Monotasking statt Multitasking

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    Schluss mit Ablenkungen: Monotasking statt Multitasking
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Es ist gut, etwas Langsames zu tun, bevor man im Leben eine wichtige Entscheidung trifft. Paulo Coelho
Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen zu können, das galt für kurze Zeit als ein Zeichen für Produktivität und Belastbarkeit. Doch der Mensch ist kein Computer. Eine Maschine kann unterschiedliche Aufgaben in gleichwertiger Qualität erledigen. Wir können nur schnell zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herspringen. Dadurch geht Konzentration verloren.

Das Ergebnis ist wenig befriedigend und heißt Stress. Wir fühlen uns aufgedreht und doch leer. Natürlich muss man manchmal in der Lage sein, mehrere Bälle gleichzeitig zu jonglieren. Aber wenn du die Wahl hast, dann entscheide dich lieber für das Monotasking.

Unsere Tipps

1 Gute Planung ist alles: Mit dem richtigen Fokus Prioritäten setzen

Ein wichtiger Schritt zu besserem Monotasking ist es, das eigene Vorhaben im persönlichen Zeitmanagement auch abzubilden. Notiere dir z.B. auf einer To-do-Liste größere, komplexe Aufgaben getrennt von kleineren, einfachen Zielen. Sei außerdem in deiner Zeitplanung großzügig zu dir selbst. Wenn du ausreichend zeitliche Puffer zwischen den Aufgaben einplanst, dann ist es viel unwahrscheinlicher, dass du in Zeitdruck kommst und mehrere Aufgaben parallel erledigen musst. Die Tatsache, dass etwas Unvorhergesehenes geschehen wird, das noch zusätzlich auf die Liste kommt, ist mehr als wahrscheinlich.

2 Weil Multitasking für den Körper ungesund ist

Job, Haushalt, Kinder – unsere Zeit ist so hektisch und schnelllebig, dass es uns häufig schon gar nicht mehr auffällt, wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig bewältigen müssen – einfach weil es in vielen Fällen gar nicht anders geht. Telefonieren und dabei die Aufzeichnungen durchsuchen, den Kindern bei den Hausaufgaben helfen und dabei das Essen vorbereiten, einen Artikel schreiben und nebenher mit einer alten Freundin auf WhatsApp chatten und so weiter. Diese Liste ließe sich noch unendlich fortschreiben. Es gibt allerdings eine Sache, mit der du dir körperlich schadest und die du als erstes abstellen solltest, wenn du mehr Ruhe in dein Leben bringen möchtest – und das ist: Beim Multitasking essen. Lass es bleiben!

3 Entspannungstechniken anwenden, das lässt sich lernen

Die östlichen Kulturen haben es schon lange erkannt. Wer viel arbeitet, muss auch für einen Gegenpol sorgen, wenn er ein Leben in Balance führen möchte. Probier´s einfach aus. Entspannungstechniken wie Tai Chi, Qi Gong oder Yoga findest du in jeder größeren und kleineren Stadt. Durch regelmäßiges Praktizieren entfaltet sich die Wirkung am besten. Hast du das Entspannungsprogramm einmal verinnerlicht, dann weißt Du auch, wie du die Methoden in einen hektischen Tag einbauen kannst. Und wahrscheinlich werden deine Tage gar nicht mehr so hektisch werden, wie in der Zeit davor. Auch progressive Muskelentspannung und Autogenes Training können dich darin unterstützen, entspannter durch den Alltag zu gehen.

4 Ein Ritual für bessere Konzentration einführen

Wenn du Phasen der Produktivität bewusst einleitest, dann kannst du Störfaktoren im Vorfeld ausschließen. Das kann folgendermaßen aussehen: Tee kochen, dein Ziel festlegen (Meeting vorbereiten, Urlaub planen, E-Mail schreiben), die benötigte Zeit festlegen (von 11 h – 13 h), Ablenkung minimieren, Smartphone abschalten, alle Fenster am Computer schließen (kein Facebook, kein YouTube, kein Messenger) und los geht es! Du wirst feststellen, dass du mit dem Kopf viel mehr bei der Sache und deshalb auch schneller mit der Arbeit fertig bist, wenn du nur eine Sache machst und nicht viele nebenher.

5 Es genießen, wenn sich der Flow einstellt

Wenn wir völlig in einer Tätigkeit aufgehen, dann stellt sich der Flow ein. Wir vergessen die Zeit und die Dinge gehen uns mühelos von der Hand. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass sich der Flow nur bei der Konzentration auf eine Sache einstellt. Beim Hin- und Herspringen gibt es keinen Flow. Das ist eigentlich logisch, denn anstatt dich in eine Aufgabe zu vertiefen, kratzt du bei vielen Aufgaben nur an der Oberfläche. Wenn du dir mehr Zeit für eine einzige Aufgabe nimmst, dann kommst du auch in den Genuss, das schöne Gefühl bei der Erledigung wirklich auszukosten.

6 Gerade im privaten Bereich lässt sich Achtsamkeit wunderbar üben

Zähneputzen! Dann putzt du dir nur die Zähne – ohne mit der anderen Hand eine Bluse aus dem Schrank zu holen oder durch deine Wohnung zu laufen. Natürlich kannst du gleichzeitig deine Zähne putzen und deine Bluse aus dem Schrank holen, aber vielleicht möchtest du es einfach nicht mehr tun. Nur eine Sache ohne Ablenkung zu erledigen, wird dir mehr Ruhe, Gelassenheit und Klarheit verschaffen. Gerade der private Bereich sollte frei von Multitasking-Zwängen sein. Das funktioniert übrigens auch mit Duschen, Geschirr spülen, Haare waschen, Anziehen, Gehen, Treppen steigen, Aufstehen, Hinsetzen, Türen öffnen oder schließen und Essen kochen.

7 Reflektion als Methode für persönliches Wachstum

Und wie lief es heute mit deinen Strategien für ein Leben mit weniger Ablenkung? Fragen wie diese kannst du abends im Bett einfach Revue passieren lassen. Was ist dir tagsüber gelungen, wo warst du achtsam? In welchen Situationen ließ sich der Stress nicht vermeiden? Wo wäre mehr Achtsamkeit leicht möglich gewesen? Der bewusste Blick auf dein Leben hilft dir dabei, passende Ansätze für deinen persönlichen Lebensstil zu finden. Übung macht den Meister.

!Wusstest du eigentlich...

Alles auf einmal erledigen wollen, kostet Unternehmen Milliarden: Mitarbeiter, die im Meeting E-Mails beantworten oder einem Newsticker folgen, bedeuten für ein Unternehmen mehr Schaden als Nutzen. Eine Studie an der University of London hat ermittelt, dass das IQ-Niveau der Teilnehmer der Untersuchung durch Multitasking auf den Wert von achtjährigen Kindern sank.

Bildnachweis: Marina BH/Bigstock.com

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