Übungen für besseren Sex
Sex-Expertin Erika Berger
Wenn die Welt perfekt wäre, hätte unser Partner immer dann (und nur dann) Lust auf Sex, wenn wir sie haben. Und der Sex wäre immer zutiefst befriedigend und von einem Orgasmus (oder am besten gleich mehreren) gekrönt. Aber nachdem nichts perfekt ist, ist es ganz normal, dass auch die Sexualität nicht immer reibungslos läuft.
Das Gute ist: Wir können durchaus etwas für besseren Sex tun. Die folgenden Übungen wirken sich positiv auf die Sexualität aus. Einige kräftigen die Muskeln oder Ausdauer, stärken das Selbstbewusstsein oder lassen dich deine Sinnlichkeit neu entdecken. Andere, wie das Beckenbodentraining, sorgen für mehr Lust und einen intensiveren Orgasmus.
Lass dich überraschen, sei mutig und probiere einige der Übungen einfach aus.
Unsere Tipps
Drei Mal die Woche zu trainieren reicht, damit du mehr Ausdauer bekommst. Wie wäre es mit 20 Minuten Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Aerobic? Ausdauertraining ist übrigens besonders effektiv, wenn leichtere sich mit schwereren Belastungen abwechseln. Also beim Joggen ruhig im Wechsel laufen und langsam gehen, oder (für Fortgeschrittene) kurze Sprints einlegen. Der Effekt auf die Sexualität: Wer keinen Sport macht, wird auf Dauer oft antriebs- und lustlos. Mehr Kondition fördert die Lust, gibt mehr Durchhaltevermögen und mehr sexuelle Energie. Wer fitter ist, fühlt sich außerdem automatisch sexy und wohl in seinem Körper.
Rhythmische Bewegung zur Musik macht Spaß und verbessert außerdem die Körperspannung, Haltung und Ausstrahlung. Dadurch entsteht ein ganz neues Körperbewusstsein, das sich auch in der Sexualität positiv auswirkt. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Besuche Zumba-Veranstaltungen oder buche einen Kurs, z.B. Jazztanz, Fitness-Tanz-Workouts oder Bauchtanz. Der Bauchtanz gilt übrigens als Geheimtipp für die Sexualität. Wirbelsäule und Becken werden mobilisiert, Bauch- und Rückenmuskeln trainiert, die eigene Weiblichkeit entdeckt. Hast du keine Lust auf feste Termine und teure Kurse? Dann hole dir das Training in Form von Online-Kursen oder auf CD-ROM oder DVD einfach nach Hause.
Starke Beckenbodenmuskeln erleichtern es nicht nur, beim Koitus einen Orgasmus zu bekommen, sie intensivieren diesen auch. Fällt es dir schwer, diese Muskeln bewusst anzuspannen? Dann probiere beim Toilettengang aus, wie du den Harnfluss unterbrechen kannst. Genau das sind die Beckenbodenmuskeln. Übungen: Je 5 Sekunden anspannen und wieder locker lassen, 10 bis 20 Wiederholungen. Sehr effektiv und überall und jederzeit durchführbar ist die „Stufen-Übung“. Spanne den Beckenboden leicht an (Stufe 1), spanne dann an so fest du kannst (Stufe 2), lasse dann wieder lockerer (Stufe 3), lasse dann ganz los. Zähle bei jeder Stufe bis drei. Mach vor dem nächsten Durchgang einige Sekunden Pause. 5 bis 10 Wiederholungen.
Im Yoga sind Chakren (Einzahl: Chakra) die Energiezentren des Körpers. Das Sexualchakra sitzt auf Höhe der Lendenwirbelsäule, wo sich auch die weiblichen inneren Geschlechtsorgane befinden. Yogaübungen, die das Sexualchakra stärken und aktivieren, lösen gleichzeitig auch Störungen und Blockaden. Dadurch steigern sie Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit, Lust und Orgasmusfähigkeit.
Anfängerübung: Die Brücke (auch: Schulterbrücke). Lege dich auf den Rücken, lege die Arme dicht an den Körper. Stelle mit angewinkelten Beinen die Füße so auf den Boden, dass deine Fersen die Fingerspitzen berühren. Dann drücke dich hoch, sodass dein Körper eine gerade Brücke bildet. 10 Sekunden halten, wieder senken, 5 Wiederholungen. Effekt: Lockerung des Beckens, Stärkung des Rückens und der Po-Muskulatur, Aktivierung des Sexualchakras.
Tantra umfasst in der indischen Philosophie viele verschiedene Aspekte, unter anderem die Sexualität. Eine Übung, die der Entdeckung der eigenen Sinnlichkeit dient: Die tantrische Beckenschaukel. Schiebe im Stehen beim Einatmen das Becken leicht nach hinten. Streiche dabei mit den Händen über deinen Intimbereich und nach oben über die Brüste. Beim Ausatmen schiebst du das Becken nach vorn, führst die Arme mit nach oben zeigenden Handflächen nach vorne und lässt sie im Bogen wieder nach unten an den Körper sinken. Du kannst die Übung alleine machen. Macht dein Partner mit, dann stellst du dir vor, dass du beim Einatmen deine sexuelle Energie sammelst und beim Ausatmen an deinen Partner übergibst.
Die Übung klingt simpel, ist aber ein echter Allrounder. Planks stärken Rücken, Hüftmuskulatur und alle Bereiche der Bauchmuskulatur. Diese sogenannte Core-Muskulatur stabilisiert den Körper und sorgt für eine bessere Körperspannung. Dadurch kannst du viele Sex-Positionen auch im Stehen oder Knien längere Zeit ohne Anstrengung halten. Die Übung selbst ist ganz einfach: Gehe in die Liegestützhaltung, aber stütze dich dabei nicht auf die Händen, sondern auf die Ellenbogen auf. Der Körper sollte ganz gerade sein. Halte die Übung, so lange du kannst. Bist du ungeübt, ist es ganz normal, dass du nur kurz durchhältst. Fortgeschrittene machen 3 Wiederholungen mit je 30 Sekunden. Am besten jeden Tag.
Das Wichtigste, um Sex uneingeschränkt genießen zu können, ist ein positives Selbstbild. Frauen mit geringem Selbstbewusstsein sind oft gehemmter beim Sex oder haben eine eingeschränkte Libido. Verbannst du deine Selbstzweifel und stärkst dein Selbstbewusstsein, wirst du automatisch offener, kreativer und lustvoller in der Sexualität. Selbstbewusster zu werden geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber mit dieser Übung kannst du lernen, dich selbst positiver und sexier wahrzunehmen. Suche dir deine ganz persönliche Auto-Suggestion (auch Affirmation genannt) aus. Einen Satz, den du dir selber sagst, und zwar so oft wie möglich (mindestens 20 Mal am Tag!). Beispiele: „Ich liebe mich und meinen Körper“, „Ich bin voll und ganz mit mir zufrieden„ oder „Ich bin voll sexueller Energie“.
Beckenbodenübungen sind nicht nur für die Sexualität wichtig. Gut trainierte Beckenbodenmuskeln verhindern auch eine spätere Inkontinenz bei Frauen.
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