Gestresst? So schaffst du dir tägliche Auszeiten

Gestresst? So schaffst du dir tägliche Auszeiten

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„Ein guter Tipp für die „tägliche kleine Auszeit“ ist der, dass man nach 20 Uhr alle sozialen Netzwerke ausschaltet.“ Søren Janssen, Life Coach
Erholung und Entspannung, das verschieben viele Menschen auf den Urlaub oder das (immer viel zu kurze) Wochenende. Doch das genügt meist nicht, um im Alltag gesund und entspannt zu bleiben. Um Stress abzubauen, brauchst du Auszeiten für dich alleine, und zwar sehr regelmäßig. Ideal sind tägliche Entspannungspausen, die du ganz für dich alleine hast. Doch es ist gar nicht so einfach, im turbulenten Alltag Zeit und Raum für tägliche Auszeiten zu finden. Wie es dir trotzdem gelingt, zeigt dir dieser Artikel.

Unsere Tipps

1 Plane Pausenzeiten im Voraus ein

Die meisten Menschen machen beim Thema Pausen einen entscheidenden Fehler: Sie wollen sich dann eine Auszeit nehmen, wenn es zeitlich gerade passt. Das Ergebnis: Die Pause ist das erste, was im Alltagsstress gestrichen wird, es scheint einfach nie genügend Zeit übrig zu sein. Plane deshalb deine Auszeit gleich zu einer festen Uhrzeit ein und trage dir diesen Termin mit dir selbst fest in den Kalender ein. Ideal ist es, wenn deine Entspannung jeden Tag auf die gleiche Zeit fällt. Dann kann sich auf Dauer eine Routine einschleifen, die immer leichter umzusetzen ist.

2 Deine Entspannung hat hohe Priorität

Planen ist die eine Seite, Umsetzen eine ganz andere. Ein paar gute Argumente dafür, deine Pausen mit hoher Priorität durchzusetzen:

  • Wenn du zwischendurch Pause hast, bist du später umso leistungsfähiger.
  • Eine kurze Auszeit kann der entscheidende Impuls sein, um für ein Problem eine neue Idee zu finden.
  • Wenn du ausgeglichener bist, kommt das auch deiner Familie, deinen Kollegen oder Freunden zugute.
  • Deine Lebensqualität steigt, wenn du für deine Entspannung und deine Bedürfnisse sorgst.
  • Dauerstress macht krank. Regelmäßige Entspannungszeiten sind deshalb elementar wichtig für deine Gesundheit.
3 Kommuniziere deine Bedürfnisse

Informiere deine Familie und andere nahe Menschen über deinen Wunsch nach täglichen kurzen Auszeiten. Nur, wenn sie deine Bedürfnisse kennen, können sie dich auch dabei unterstützen. Besprecht gemeinsam, wie dein Partner/deine Partnerin oder deine Kinder dir helfen können, deine Auszeiten zu bekommen. Kläre zum Beispiel, dass du in dieser Zeit nur in Notfällen gestört werden darfst. Fordere dann die Einhaltung dieser Abmachungen ganz klar ein.

4 Nutze Alltagstätigkeiten als Auszeiten

Manche Alltagstätigkeiten eignen sich bei der richtigen Herangehensweise auch als entspannende Auszeiten:

  • Dusche zum Beispiel mal ganz bewusst. Genieße das heiße Wasser ein wenig länger als gewöhnlich. Atme tief durch und stelle dir vor, wie der Alltagsstress, die Belastungen und Sorgen gleich mit abgewaschen werden. Gönne dir dann nach der Dusche ein gutes Körperöl oder eine Bürstenmassage.
  • Essen kann viel mehr als reine Nahrungsaufnahme sein. Halte vor Beginn der Mahlzeit einen Moment inne und fühle Dankbarkeit über dein Essen. Genieße dann mit allen Sinnen: Achte darauf, wie dein Essen duftet, welche Konsistenz es hat, wie es sich beim Kauen anhört und natürlich, wie es schmeckt. Versuche, während der ganzen Mahlzeit mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Essen zu bleiben.
5 Die letzte halbe Stunde vor dem Schlafengehen gehört dir

Wenn du tagsüber nur wenig Gelegenheit für eine Auszeit findest (oder gerne eine zweite etablieren möchtest), dann ist die Zeit vor dem Schlafengehen ideal. Nutze sie für ein wohltuendes Abendritual, das du jeden Tag in ähnlicher Form wiederholst. Bald gewöhnst du dich daran und wirst immer schneller entspannen. Davon profitierst du die ganze Nacht: Durch ein entspanntes Abendritual verbessert sich auch der Nachtschlaf.

6 Schalte dein Smartphone ab

Ständige Erreichbarkeit schadet deiner Entspannung ganz massiv. Gewöhne dir deshalb an, in deiner Entspannungszeit (und auch sonst immer mal wieder) das Smartphone auszuschalten.

7 Nutze deine Auszeiten sinnvoll

Wenn du in deiner Auszeit dann doch schnell Mails checkst oder in Gedanken die Einkaufsliste durchgehst, hast du nichts gewonnen. Achte darauf, deine Auszeiten wirklich zur Entspannung für dich zu nutzen. Wie das genau aussieht, entscheidest du selbst. Wichtig ist aber, dass du dich wirklich erholen kannst. Ein paar Ideen für deine Auszeit:

  • Gehe eine Runde spazieren.
  • Mache Achtsamkeitsübungen oder meditiere.
  • Schreibe Tagebuch.
  • Oder: Schreibe einen Brief oder eine Postkarte.
  • Nimm ein entspannendes Bad.
  • Wenn du deine Auszeit am Mittag oder frühen Nachmittag nimmst: Mach ein Nickerchen.
  • Mach es dir auf dem Sofa gemütlich und lies mal wieder ein Buch.
  • Versenke dich ganz in deine Lieblingsmusik.
  • Sei kreativ: Nutze zum Beispiel ein Ausmalbuch für Erwachsene.
  • Bewege dich, zum Beispiel mit einer kurzen Yoga-Einheit oder ein paar Dehnungsübungen.
  • Setze Entspannungstechniken ein, zum Beispiel Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung.
!Wusstest du eigentlich...

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus zwei wichtigen Gegenspielern: Sympathikus und Parasympathikus. Im Alltag sind durch Aufgaben, Belastungen, Aktivitäten fast nur die Funktionen des Sympathikus gefragt. Der Parasympathikus – der ganz entscheidend für Entspannung, Ruhe, Schlaf und Gesundheit ist – wird kaum angesprochen. Mit deiner täglichen Auszeit lernst du, den Parasympathikus wieder zu aktivieren.

Bildnachweis: MichellePatrickPhotographyLLC/Bigstock.com

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