Aufrecht und stolz
Aufrecht und stolz schreiten Mannequins über den Laufsteg. Afrikanische Frauen gehen kerzengerade, selbst wenn sie schwere Lasten auf ihrem Kopf tragen und ausbalancieren. Es entsteht der Eindruck, die äußere Haltung dieser Frauen hat auch etwas mit ihrer inneren Haltung zu tun.
Beim aufrechten Gang denken wir zuerst an die Wirbelsäule. Vergessen werden oft die Muskeln, Sehnen und Bänder, die sie umgeben und stützen. Ebenso die Tatsache, dass auch unsere Hüfte sowie die Knie- und Fußgelenke maßgeblich daran beteiligt sind, wie wir gehen. Nicht zuletzt wirkt sich psychische Anspannung negativ auf unsere Körperhaltung aus. An all diesen Punkten für einen aufrechten und stolzen Gang können wir ansetzen.
Unsere Tipps
Unsere Füße tragen uns durchs Leben und werden doch gerade von Frauen oft sehr stiefmütterlich behandelt. Dabei bilden unsere Füße die Plattform für eine gesunde Körperhaltung. Sind sie jedoch selbst platt, ist ein aufrechter Gang schwierig, denn gerade das Fußgewölbe ermöglicht uns das aufrechte Gehen. Wenn wir auf starken Füßen stehen, wirkt sich das positiv auf unsere Körperstatik und die Balance unseres Körpers aus.
Damit die natürliche Form unserer Füße erhalten bleibt oder wiederhergestellt wird, sollte die Fußmuskulatur gestärkt werden. Das einfachste Fußmuskeltraining ist Barfußlaufen – möglichst oft, egal ob in der Wohnung oder draußen. Zwei ebenfalls sehr wirksame Übungen sind das Aufheben eines Taschentuchs oder das Zerreißen von Zeitungspapier mit den Zehen. Das Gehen auf verschiedenen Untergründen (z.B. abwechselnd auf Sand, grobem Kies, Pflaster und Gras) trainiert ebenfalls Fußmuskulatur und Fußgelenke.
Mit simplen Rücken-Übungen, die sich spielerisch in den Alltag integrieren lassen, können wir unsere Rückenmuskulatur dauerhaft stärken. Dazu gehört das Vorwärtsbeugen (im Yoga Uttanasana genannt). Aufrecht hinstellen, wobei die Füße etwa schulterbreit auseinander stehen. Die Knie minimal beugen und die Arme nach oben strecken. Nun den gestreckten Oberkörper langsam zunächst nach vorn, dann nach unten beugen. Bitte nur so weit, wie das ohne Schmerzen gelingt.
Anschließend langsam die Beine durchdrücken. Auch hier sollte die Schmerzgrenze auf keinen Fall überschritten werden. Ruhig atmend einige Sekunden in dieser Stellung verharren. Dann die Knie wieder leicht beugen, einatmen und den Oberkörper langsam dicht am Körper wieder nach oben führen, wobei die Arme locker neben dem Körper baumeln. Erst ganz zum Schluss den Kopf heben und aufrecht stehen. Dies ist eine der Rücken-Übungen, bei denen wir beinahe jeden unserer Rückenwirbel spüren.
Weitere Übungen:
Stolze Frauen fallen auch durch ihre Haltung auf. Frauen, die ihre Schultern hängen lassen, können nicht aufrecht gehen. Denn ein aufrechter Gang funktioniert nur mit geradem Oberkörper. Mit dieser einfachen Übung lässt sich ohne viel Aufwand die Haltung verbessern. Denn Schulterkreisen hält nicht nur die Schultern beweglich. Gleichzeitig stärkt es die obere Rückenmuskulatur und entspannt die Nackenmuskeln.
So einfach geht’s: Gerade hinstellen, die Schultern hochziehen und leicht nach hinten drücken. Anschließend vorwärts und rückwärts mit den Schultern kreisen. Das sollte ohne Anstrengung geschehen. Wer das Schulterkreisen ausprobiert, wird schnell feststellen, es gelingt nur in aufrechter Haltung. Auch deshalb ist es zugleich ein gutes Training für den aufrechten Gang.
Wir sitzen entschieden zu viel und noch dazu meist in Positionen, die unserem Körper schaden. Frauen, die am Bildschirm arbeiten, neigen beispielsweise oft den Kopf zu weit nach unten oder nach oben, weil ihr Arbeitsplatz nicht ergonomisch eingerichtet ist. Folge sind Verspannungen, die uns das aufrechte Gehen schwer machen.
Einfache Übungen dehnen die Muskulatur und strecken die Wirbelsäule. Auf dem Rücken liegend tief einatmen und beide Arme gerade nach oben über den Kopf führen. Hände und Füße strecken. Kurz die Luft anhalten und in dieser Position verharren. Ausatmen, dabei die Arme gestreckt nach unten führen und neben dem Körper ablegen. Entspannen. Anschließend die Übung zweimal wiederholen. Bei Rückenschmerzen die Beine anwinkeln.
Psychische Anspannung – wie Frustration, Wut oder Angst – haben körperliche Reaktionen zur Folge. Wir verkrampfen und verspannen. Auch in unserem Gangbild spiegeln sich solche Belastungen wider. Bewegung macht den Kopf frei und hilft, körperliche wie auch psychische Spannungen zu lösen. Deshalb sorgt regelmäßige Bewegung nicht nur für ein besseres Körpergefühl, sondern auch für psychische Ausgeglichenheit. Beides Voraussetzungen für einen aufrechten Gang.
Da es weniger darauf ankommt, wie wir uns bewegen, sondern vielmehr darauf, dass wir es überhaupt tun, kann und sollte sich jede Frau eine Sportart suchen, die ihr liegt und Spaß macht. Erste Anregungen können dir folgende Artikel liefern:
Aufrechtes Gehen gelingt nur, wenn die Körperbalance stimmt. Andernfalls ist es ein Stolzieren, bei dem jedoch die Muskeln unnatürlich angespannt werden und schlimmstenfalls verkrampfen. Regelmäßiges Balancieren verbessert das Gefühl für den eigenen Körper und lehrt uns, wie wir ihn in einer gesunden Balance halten können. Viele Frauen denken jetzt vielleicht an ungeliebte Übungen auf dem Schwebebalken im Sportunterricht. Doch die Höhe, auf der balanciert wird, ist vollkommen nebensächlich.
Im Alltag bieten sich mehr Gelegenheiten zum Balancieren, als wir annehmen. Bordsteinkanten, niedrige Mauern, ein umgestürzter Baum, den wir beim Spaziergang entdecken: All das eignet sich vortrefflich dazu, endlich wieder einmal zu balancieren.
Manchmal lässt sich Angenehmes mit Nützlichem verbinden. Unbewusst betrachten viele Frauen beim Einkaufsbummel hin und wieder ihr Spiegelbild im Schaufenster. Doch gerade wenn es um den aufrechten Gang geht, ist es noch um einiges wirkungsvoller, beim Blick auf die Schaufensterscheibe unsere Haltung und unseren Gang ganz bewusst wahrzunehmen. Wenn uns dabei auffällt, dass wir gerade keine besonders gute Figur machen, nehmen wir oft sofort eine aufrechtere Haltung ein. Langfristig sorgt das dafür, dass wir ein Gespür dafür entwickeln, wann wir mit hängenden Schultern herumlaufen und wann wir aufrecht gehen.
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