Intrinsische Motivation: So holst du das Beste aus dir heraus
Menschen erbringen immer dann die besten Leistungen, wenn es etwas gibt, das sie antreibt. Tatsächlich bestimmt das Streben nach Anerkennung und Wertschätzung das tägliche Handeln. Wird das Belohnungszentrum im Gehirn angeregt, sind Menschen häufig dazu bereit weitere Leistungsressourcen einzusetzen, um das gute Gefühl erneut zu erleben. Es ist verständlich, dass wir gern für unsere Erfolge belohnt werden – sei es durch ein angemessenes Gehalt oder nette Worte. Viel besser als ein Antrieb durch äußere Faktoren ist aber ehrliche Leidenschaft, die deinen Aufgaben einen Sinn gibt. Diesen inneren Antrieb nennt die Lernpsychologie Intrinsische Motivation. Mit den folgenden Tipps lernst du, wie du Intrinsische Motivation nutzen kannst, um das Beste aus dir herauszuholen.
Unsere Tipps
Im Alltag gibt es viele Beispiele für extrinsische Motivation, die für Menschen fast selbstverständlich sind: faire Gehälter, wohlwollende Worte der Dankbarkeit, Geschenke oder sogar die Anschaffung eines neuen Autos. Viele Menschen werden nicht nur von Personen aus ihrem sozialen Umfeld belohnt, sondern belohnen sich regelmäßig auch selbst. Den Effekt von Belohnungen kennst du sicher gut: Äußere Anreize sorgen dafür, dass du das belohnte Verhalten zukünftig öfter zeigst. Klar, du möchtest dir schließlich keine Belohnung entgehen lassen. Viel motivierender als äußere Faktoren sind jedoch Anreize, die tief aus deinem Inneren kommen. Was
Psychologen als intrinsische Motivation bezeichnen, ist dir in deinem Leben schon oft wiederfahren. Immer wenn du aufgrund deiner Leidenschaft handelst und sprichwörtlich für eine bestimmte Sache brennst, entsteht die Motivation von innen heraus – etwa, weil sich eine Tätigkeit sinnvoll anfühlt oder dir große Freude bereitet.
Obwohl die Faktoren der intrinsischen und extrinsischen Motivation gegensätzlich sind, schließen sie sich nicht aus. Im Alltag ist es oftmals sogar so, dass innere und äußere Anreize gemeinsam auftreten und sich sogar ergänzen. Derartige Situationen erlebst du beispielsweise, wenn du für eine geliebte Tätigkeit mit einem materiellen Gegenwert bedacht wirst. Vielleicht ist es das, was Menschen meinen, von sie von einem Traumberuf sprechen. Weil intrinsische und extrinsische Anreize unterschiedlich stark wirken, solltest du dir bewusstmachen, dass die Motivation von innen heraus stets langanhaltender ist. Wirst du also jemals vor die Wahl gestellt, ob du lieber eine für dich sinnvolle Aufgabe erledigst oder eine, für dir eine äußere Belohnung zusteht, so wirst mit einer Entscheidung für intrinsische Motive wahrscheinlich glücklicher.
Während äußere Belohnungen für dich sofort ersichtlich sind, erschließen sich dir die intrinsischen Motivationen erst wenn du deinen Fokus direkt auf sie legst. Intrinsische Motive erzeugen dieses besondere Gefühl von tiefer Zufriedenheit. Wenn die Neugier dich antreibt, du deinen Wissensschatz vergrößern kannst oder du die Verantwortung einer Tätigkeit schätzt, spürst du die starken Auswirkungen intrinsischer Motivation. Weil du im Alltag deine Aufgaben nicht immer frei wählen kannst, hilft es unkonventionell zu denken. Nutze dein Wissen über innere Anreiz: Überlege dir bei eintönigen Tätigkeiten Variationen, die dir eine gewisse Entscheidungsfreiheit ermöglichen. Oder betrachte dein Handeln aus einer anderen Perspektive, um ungeliebten Aufgaben positive Aspekte abzugewinnen, die dich langfristig motivieren.
Der Ausdruck „Flow“ ist dir bestimmt bereits begegnet. Von einem Flow spricht man immer dann, wenn eine Sache automatisch, also ohne Nachdenken abläuft. Obwohl der Begriff ziemlich modisch klingt ist das dahinterliegende theoretische Konstrukt bereits über 30 Jahre alt. In einem Flow zu handeln führt zu einem tief empfundenen positiven Erlebenszustand aus Zufriedenheit, Mühelosigkeit und Freude. Das Flow-Erleben ist mit der Entstehung intrinsischer Motivation daher eng verbunden. Ein Beispiel: Wer sich am Klavier in einen Flow-Zustand spielt, wird künftig wahrscheinlich viel häufiger Klavierspielen – vereinfacht gesagt, weil es Spaß macht.
Typisch für einen Flow ist eine Beeinträchtigung des Zeiterlebens. Wenn für dich bei einer Tätigkeit die Zeit sprichwörtlich wie im Flug vergeht, ist es wahrscheinlich, dass du in diesen Momenten einen Flow erlebst. Mit diesem Wissen kannst du dich und deine Handlungen selbst reflektieren, um herauszufinden, welche Tätigkeiten dein Leben bereichern.
Achtsamkeit und Motivation sind miteinander verbunden. Wenn du jedem deiner Schritte aufmerksam folgst, richtest du deinen Fokus auf Details, die dir ansonsten wahrscheinlich entgehen würden. Richte deine Gedanken daher bewusst auf Kleinigkeiten, die dir bei Tätigkeiten ein gutes Gefühl verleihen. Ein Beispiel macht deutlich, mit welcher Leichtigkeit du Alltagshandlungen spürbar aufwerten kannst: Dein nächster Ausdauerlauf im strömenden Regen wird garantiert zu einem motivierenden Erlebnis, wenn du bewusst dem Prasseln der Regentropfen lauschst oder den Geruch des feuchten Waldbodens in dich aufsaugst. Achtsam mit deinem Handeln umzugehen bedeutet zu verstehen weshalb es für dich so wertvoll ist bestimmte Dinge zu tun.
Den Vorteil intrinsischer Motivation hast du bestimmt erkannt: sie ist nachhaltiger und hält deine Motivation überdauernd auf einem hohen Level. Du wirst deine Ziele eher erreichen, wenn du intrinsisch motiviert bist. Dir wird es spürbar leichter fallen Aufgaben zu erledigen, wenn du deine Ziele vor Augen hast. Noch besser ist, du steckst dir selbst Etappenziele, deren Erreichen du innerlich feiern kannst. So arbeitest du dich schrittweise zum Erfolg. Mache dir bewusst, dass deine Ziele fest mit deinem Selbst verbunden sind und dass du sie erreichst. Niemand muss dich dann zum Handeln auffordern, denn deine persönliche Zielsetzung ist ein Teil von dir und stets greifbar. Schrecke nicht vor notwendigen Veränderungen zurück, sondern nutze die Freiheit dich zu entscheiden ganz bewusst.
Intrinsische Motivation kann als Ausprägung für das angeborene Bedürfnis nach Kompetenz und Selbstbestimmung angesehen werden. Somit sind deine inneren Motivationen ein fester Bestandteil deines Selbst. Wenn du dich in deinem Alltag von freudigen Tätigkeiten leiten lässt, wird das dein Selbstverständnis positiv beeinflussen. Intrinsisch motiviert zu handeln führt zu einem bewussteren Umgang mit deinen inneren Ressourcen und trägt damit zur Entwicklung deiner Persönlichkeit bei. Wenn du über die Ausführung von Tätigkeiten selbstbestimmt und frei entscheiden kannst, bist du motivierter als Menschen, die Arbeitsaufgaben erfüllen müssen.
Der US-amerikanische Psychologe David McClelland hat bereits in den 1980er Jahren festgestellt, dass die menschliche Motivation sich um drei zentrale Grundmotive dreht: Zugehörigkeit, Macht und Leistung. Ein Großteil der menschlichen Wünsche und Befürchtungen berührt einen der drei Bereiche. Und so bist du täglich auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit oder wünscht dir Kontrolle und befürchtest abhängig von anderen zu sein. Auch wenn du dir deinen Motiven nicht immer bewusst bist, beeinflussen sie dein Denken, Planen und Handeln.
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