Hab ich selbst gemacht – die neue Lust am Tüfteln und Werkeln
Unsere Tipps
Filigrane Bewegungsabläufe absolvieren wir häufig nur noch auf der Tastatur des Smartphones. Das ist schade, denn je weniger sensorische Fähigkeiten abgerufen werden, desto stumpfer wird die Empfindung. Basteln, Handwerken oder Handarbeiten sind ideale Tätigkeiten, um gerade als Erwachsener die Motorik von Finger und Fingerspitzen wieder zu schulen. Werden regelmäßig andere Bewegungsabläufe sanft trainiert, so fördern diese nachhaltig Sensorik und Geschicklichkeit. Mal ehrlich – Fingerspitzengefühl kann man doch nie genug haben.
Zugegeben, von der Idee bis zur Vollendendung ist es manchmal ein weiter Weg. Nicht nur handwerkliches Geschick, das richtige Arbeitsgerät und gute Materialen werden gebraucht, sondern auch die eigene Vorstellungskraft muss immer wieder aktiviert werden. Wer bastelt, sägt, meißelt oder schneidert, stärkt seine Fähigkeit, räumlich zu denken. Gerade im Job sehr analytisch ausgerichtete Frauen profitieren davon, wenn sie in der Freizeit einmal ihre Gedanken intuitiv und bildhaft schweifen lassen zu können. Es macht nicht nur Spaß, den Entstehungsprozess seines Werkes zu begleiten, sondern aktiviert im Großhirn das Zentrum für Vorstellungskraft und räumliches Denken. Perfektes Gehirnjogging also.
Wer kennt das nicht – man betritt eine fremde Wohnung und stößt auf die gleichen Kerzenständer, Bilder und Teppiche, die man auch von zuhause kennt. Dank skandinavischer Möbelhäuser unterscheiden sich manche Zimmer immer weniger voneinander. Das muss nicht sein! Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich absolute Unikate herstellen, die nicht nur individuelle Einzelstücke sind, sondern auch noch den wirklichen Einrichtungsgeschmack der stolzen Besitzerin ausdrücken. Statt gleichförmigem Einheitsgrau gesellen sich mit frisch bezogenen Stühlen, bunten Kissen oder umfunktionierten Gardinen wahre Blickfänge, die eine private Wohnung doch erst ausmachen. Geschmack ist eben nicht käuflich – aber originell umsetzbar!
Obligatorische Mitbringsel wie Blumensträuße, Weinflaschen oder Pralinen sind zwar gut gemeint, aber so austauschbar wie vorhersehbar. Viel überraschender ist es indessen, zur Begrüßung ein selbstgebasteltes Windlicht oder ein Paar gestrickte Kuschelsöckchen zu überreichen. Der ideelle Wert von selbst hergestellten Handschmeichlern oder feinen Deko-Artikeln ist in Zeiten von anspruchsloser Massenware umso höher einzuschätzen. Es zeigt dem Beschenkten, dass man sich auf das Treffen vorbereitet hat und vermittelt eine herzliche und wertschätzende Stimmung.
Für frühere Generationen war es noch vollkommen normal, mit Nachbarn oder Freunden gemeinsam einem kreativen Vergnügen nachzugehen. Den geselligen Spaß sollten wir wiederentdecken! Gerade in unserer engmaschigen und auf Profit ausgerichteten Welt ist es ein tolles Statement, die besten Freundinnen nicht zum Essen in die City einzuladen, sondern den Abend gemütlich beim Kürbisschnitzen oder Kerzenziehen zu verbringen. Denn auch hier lässt sich herrlich plaudern und ein gutes Glas Wein genießen. Do-it-yourself ist nicht nur ein neuer Trend zum kreativen Austoben, sondern auch Freundschaften bekommen plötzlich eine ganz neue Tiefe, wenn gemeinsam kleine Schätze angefertigt werden.
Speziell im Beruf wird überwiegend die linke, rationale Gehirnhälfte genutzt. Die Folge: Die rechte, kreative Hälfte, ist nach vielen aufreibenden Zeiten irgendwann unterfordert. Dann verspüren Berufstätige den dringenden Wunsch, endlich wieder ganzheitlich fühlen und denken zu dürfen. Mit erfinderischen Hobbys kann der logische Denkapparat kurzerhand abgeschaltet und das kreative Innenleben gestärkt werden. Ideal eignen sich dafür alle Arten künstlerischer Selbstverwirklichung, bei denen vorzugsweise die Hände stark eingebunden sind (Blumenkränze binden, Holzmöbel lasieren, Korbflechtarbeiten). Indem rationale Prozesse bewusst überblendet und Verstand und Motorik für emotionale und handwerkliche Zwecke kreativ genutzt werden, kommen Gedankenschleifen zur Ruhe und der Körper tankt neue Kraft.
In vielen Städten schießen sie aus dem Boden und sorgen für jede Menge amüsante Stunden: Näh-Cafés, Schmuck-Clubs oder Kreativwerkstätten. Statt zuhause alleine rumzuwerkeln, macht es viel mehr Spaß, in speziellen Locations in der Gruppe künstlerisch tätig zu werden. Der Vorteil ist, dass viele solcher Räumlichkeiten mit einer kompetenten Fachkraft aufwarten können. Perfekt also für Anfängerinnen, die noch hilfreiche Tipps und kreativen Input brauchen. In den meisten Clubs kann man gegen eine geringe Gebühr auf professionelles Equipment zurückgreifen, was gerade bei kostspieligen und sperrigen Ausstattungen (Töpferscheibe, Staffelei, Siebdruckmaschine) sinnvoll ist. Praktischer Nebeneffekt: Farbkleckse auf dem Boden sind hier kein Drama, sondern zeugen von schöpferischer Lust und kokettem Pinselschwung!
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