Ein kleiner Tee-Führer
Weil das kalorienarme Getränk geschmacklich viele Nuancen aufweist und ruhig häufiger genossen werden darf, haben wir hier einen kleinen Tee-Führer zusammengestellt.
Unsere Tipps
Die klassische Teepflanze gehört zu den vielfältigsten Nutzpflanzen der Erde. Ob Grüner Tee, Schwarzer Tee, Weißer Tee, Oolong …. – alle diese intensiven Sorten stammen von einer einzigen Pflanzengattung ab. Erst bei der Verarbeitung verdeutlichen sich die charakteristischen Unterschiede.
Um Grüntee zu produzieren, werden die gepflückten Blätter kurz erwärmt und anschließend geröstet oder vorsichtig gedämpft. Das Blatt selbst soll sich möglichst nicht verändern. Bei der Herstellung von Schwarztee hingegen werden die Blätter gezielt fermentiert. Dafür werden sie maschinell gerollt, so dass der Pflanzensaft austritt und an der Luft oxidiert. Weißer Tee dagegen wird nach dem Pflücken nur gelüftet, um anschließend bei hoher Temperatur für wenige Minuten getrocknet zu werden. Bei der Herstellung von Oolong-Tee zerreibt man die Blätter nach dem Trocknen sanft, so dass nur ein klein wenig Pflanzensaft austritt und fermentiert.
Durch die verschiedenen Veredlungsprozesse ergeben sich gänzlich unterschiedliche Aromen. Für welche der vier Teesorten du dich entscheidest – alle Arten verfügen über etwas Koffein und bringen viele gesunde sekundäre Pflanzenstoffe mit sich.
Ob sanfter Greentea oder Matcha Tee aus Japan oder aber die kräftigen Gunpowder-Kügelchen aus China – Grüner Tee bringt immer viel charakteristisches Aroma und eine appetitliche, grüne Färbung des Aufgusses mit sich. Den leckeren Sorten werden vielfältige gesundheitliche Aspekte zugeschrieben. So soll der regelmäßige Verzehr von Grüntee einen schützenden Effekt vor der Entstehung vor Entzündungen (Rheuma, Schuppenflechte, Darmentzündungen), Diabetes, Adipositas, Parkinson und Alzheimer haben. Ebenso treten kardiovaskuläre Krankheiten einigen Studien zufolge seltener auf. Verantwortlich dafür sollen bestimmte Flavonoide und Catechine (EGCG) sein. Diesen sekundären Pflanzenstoffen wird ferner ein gewisser Schutz vor Krebs nachgesagt. Daneben lässt sich die Wirkung eines Antibiotika-Präparates verstärken, wenn der Patient während der Behandlung Grüntee zu sich nimmt.
Grüner Tee sollte nicht mit kochendem Wasser zubereitet werden, da er sonst bitter wird. Besser sind eine Temperatur von 70 bis 80 Grad sowie eine Ziehdauer von nur wenigen Minuten. Hochwertige Sorten mit kleinem Blatt können durchaus zweimal aufgegossen werden, dann sollte der Aufguss aber nicht zu lange ziehen. Um die Bioverfügbarkeit der enthaltenen Catechine zu erhöhen, kann ein Spritzer Zitronen- oder Orangensaft hinzugegeben werden.
Die Trübung und die dunkle Farbe zeugen von der Fermentation der Blätter und hinterlassen eine rauchige, aromatische Note im Aufguss. Zu den bekanntesten Sorten gehören Darjeeling, Assam, Ceylon, die pikante Ostfriesenmischung, English Breakfast Tea sowie der blumige Earl Grey mit seinem typischen Bergamotte-Aroma. Auch der chinesische Pu-Erh-Tee ist ein Schwarztee.
Für den anregenden Effekt ist das enthaltene Koffein verantwortlich. Durch die enthaltenen Gerbstoffe geht im Magen das Koffein etwas langsamer in den Organismus über, weshalb Schwarzer Tee gerne eingesetzt wird, um langfristig geistig fit und leistungsstark zu sein.
Einige Studien weisen darauf hin, dass der regelmäßige Konsum vor einem Schlaganfall schützen könnte. Ebenso könnte schwarzer Tee mäßigend auf den Blutdruck wirken. Die enthaltenen Catechine und Flavonoide sollen, ganz so wie bei Grünem Tee, positiv auf das Herz-Kreislauf-System wirken und Entzündungsprozesse mindern können.
Dieser Aufguss ist streng genommen kein Tee, erfreut sich aber großer Beliebtheit. Für Früchtetees werden die klein geschnittenen oder ganzen Blüten, Knospen und Fruchtstände verschiedener Früchtesorten verwendet. Neben klassischen Arten wie Hagebutte- oder Apfeltee gesellen sich seit einiger Zeit aromatische Entdeckungen wie Acerola, Ananas, Granatapfel oder Mango. Die Geschmackspalette reicht von fruchtig-süß bis würzig und fein-herb.
Verantwortlich für den Geschmack sind die enthaltenen ätherischen Öle. Ob die Pflanzenteile dabei winzig klein zerstückelt oder im Ganzen überbrüht werden, spielt keine wesentliche Rolle. Vielmehr treten die ätherischen Öle durch die Hitze ins Teewasser über und hinterlassen ihre spezifische Note. Aus diesem Grund wird Früchtetee immer mit kochendem Wasser übergossen. Wer hochwertige und frische Sorten einkauft, darf sich über ein Plus an Vitaminen und Mineralien freuen, welche in den Aufguss übergehen. Da die einzelnen Bestandteile im Früchtetee empfindlich sind und leicht fremde Gerüche annehmen, sollte das Granulat immer kühl, trocken und möglichst luftdicht gelagert werden.
Seit vielen Jahrhunderten vertrauen Menschen auf die heilende und nährende Kraft, welche den verschiedenen Kräuterteesorten zugeschrieben werden. Schmackhafte Zubereitungen aus Minze, Hibiskusblüten oder Lemongras bringen Abwechslung in die Tasse. Viele Kräutertees verfügen zusätzlich über therapeutisches Potenzial und werden gezielt gegen Krankheiten oder zur Verbesserung der Konstitution eingesetzt.
So werden Mischungen aus Birkenblättern oder Bärentraubenblättern zur Durchspülung von Blase und Niere empfohlen. Präparate aus Baldrianwurzel, Hopfenzapfen oder Melisse nutzt man gegen Unruhe. Um Herz- und Kreislauf zu stabilisieren werden Weißdornfrüchte empfohlen, oder die Leber kann mit Mariendistelfrüchten, Schafgarbenkraut und Löwenzahn zur Reinigung angeregt werden. Gegen viele Beschwerden hält die Natur eine große Auswahl an Pflanzen bereit. Da sie nicht immer frei von Nebenwirkungen sind, sollte vor dem übermäßigen Verzehr von (Heil-)Kräutertee besser ein Arzt befragt werden.
Diese südafrikanische Teesorte wird auch als Rooitea, Rotbusch-Tee oder Rooibush-Tee bezeichnet. Namensgebender Bestandteil des Tees sind die Zweige des Rooibos-Strauchs. Die filigranen Ästchen werden meist von Hand geerntet und maschinell zu kleinen Nadeln zerkleinert. Mit Wasser aufgegossen entsteht ein sättigendes und leicht süßliches Teegetränk, welches im Geschmack auch mal etwas rauchig sein kann. Der schmackhafte Tee wird gerne dafür genutzt, ihn mit Aromaten anzureichern. Typische Geschmacksrichtungen sind cremige Varianten wie Sahne, Panna cotta oder Karamell.
Roibuschtee enthält viele Flavonoide und Polyphenole. Weil die Pflanzenbestandteile getrocknet und fermentiert werden, erhöht sich ihre Bioverfügbarkeit, womit sie leichter vom Körper aufgenommen werden können. Weil nur wenige Gerbstoffe und kein Koffein enthalten sind, kann der Aufguss bedenkenlos für Kinder zubereitet werden. Achten sollte man allerdings darauf, zu biologisch erzeugten Waren zu greifen, da bei Überprüfungen viele Sorten mit erhöhten Pflanzenschutzmittel-Rückständen aufgefallen sind.
Stehen die afrikanischen Honigbüsche in voller Blüte, so werden die Knospen und vorderen Blätter von Hand abgezupft. Aus ihnen entsteht der nach Honig duftende Honeybushtee, auch Bergtee oder Kaptee genannt. Das Aroma der Tasse ist samtig und süß, weshalb der Blütenaufguss gerne als kalorienarme Dessert-Alternative genossen wird. Honigbusch-Tee enthält weder Gerbstoffe noch Koffein, aus welchem Grund er sehr sanft auf den Körper wirkt. Honeybush kann entweder pur getrunken oder aber mit etwas Sahne oder Mandelmilch verfeinert werden. Der Tee schmeckt Kindern ebenso wie Erwachsenen.
Hochwertiger Tee sollte lose eingekauft werden. Nur dann sind Qualität und Blattgröße überprüfbar und der Aufguss ist garantiert frei von Papierbleichmitteln oder sonstigen Chemikalien.
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