Das Leben weniger persönlich nehmen

Das Leben weniger persönlich nehmen

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    Das Leben weniger persönlich nehmen
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„Ich kann Frauen nur raten, nicht beim ersten Buh den Kopf einzuziehen. Brust raus, weitermachen!”
Stella McCartney, Modedesignerin (*1971)
Ein Unbekannter rempelt dich auf der Straße an und entschuldigt sich nicht. Deine Freundin sagt gerade das dritte Mal ein Treffen ab, weil sie wieder keine Zeit hat. Dein Mann liegt immer häufiger vor dem Fernseher, als sich mit dir zu unterhalten. Was ist los, bist du nicht mehr gut genug? Mag dich keiner mehr? Unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist es, dass diese Personen gerade sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Häufig hat das Verhalten der anderen viel weniger mit dir zu tun, als du denkst. Wenn du das verinnerlicht hast, dann kannst du viele Situationen mit mehr Leichtigkeit betrachten.

Unsere Tipps

1 Was ist denn hier los? Den eigenen Anteil prüfen

War das Herumalbern der anderen wirklich eine versteckte Beleidigung oder hast du es nur so aufgefasst? Will die Freundin, die gemeint hat, dass du müde aussiehst, dich kritisieren oder ist sie einfach nur besorgt? Wenn du fünf Tage nicht geduscht hast und die anderen nun die Nase rümpfen, dann hat das durchaus etwas mit dir zu tun. Wenn du aber alles genauso machst wie bisher (nach bestem Wissen und Gewissen) und die anderen plötzlich komisch reagieren, dann liegt es nicht in deiner Hand. Fühle dich auf keinen Fall für Dinge schuldig, die außerhalb deiner Kontrolle liegen.

2 Mit Empathie in schwierigen Situationen einen klaren Blick behalten

Deine Empathiefähigkeit zeigt, wie gut du dein Gegenüber einschätzen kannst. Was könnten die Motive und Hintergründe des anderen sein, so zu handeln, wie er handelt? Jeder hat schon einmal Dinge gemacht, die er später bereut hat. Womöglich gilt das auch in der aktuellen Situation für dein Gegenüber. Wenn du den anderen in einem positiven Licht siehst, dann ist es viel leichter, das Leben nicht persönlich zu nehmen. Du gehst dann nicht mehr davon aus, dass die andere Person dich (aus welchem Grund auch immer) angreifen will. Vielleicht hat diese Person einen schlechten Tag oder ist einfach nur anders erzogen worden. Halte erst einmal inne, bevor du emotional reagierst.

3 Du hast die Wahl – jeden Tag und immer wieder

Es gibt immer mehrere Erklärungen für eine Situation. Ein Beispiel gefällig? Stelle dir vor, du hältst einen Vortrag. Ein Mann in der ersten Reihe gähnt. Was denkst du? 1. „Oh je, was bin ich langweilig.“ 2. „Wie schön, der Mann ist müde und dennoch zu meinem Vortrag gekommen.“ 3. „Der Hausmeister hat wohl vergessen, vor dem Vortrag zu lüften. Die Luft ist wirklich schlecht.“ Auch wenn du die Antwort nicht weißt, mit Selbstbewusstsein und einer positiven Einstellung würdest du dich nie für 1. entscheiden. Warum auch?

4 Have fun! Deine Lebensfreude färbt auf andere ab – das gilt auch umgekehrt

Suche dir dein Umfeld, in dem du dich wohlfühlst. Du wirst glücklicher und selbstbewusster, wenn dich die Menschen, die dir nahestehen, gut behandeln. Wer dich nicht wertschätzt oder ausschließlich seine Probleme bei dir ablädt, hat in deinem Leben nichts zu suchen. Die Lebensfreude und die Leichtigkeit potenzieren sich, wenn Menschen ähnlich ticken. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie z. B. Spieleabenden, Minigolfen oder Karaokepartys kannst du erleben, wie ansteckend Humor ist. Wenn es in deinem Leben einmal wirklich nichts zum Lachen gibt, hilft es auch, sich ein paar lustige Filme anzusehen. Werde erfinderisch!

5 Du bist kein Opfer. Sich zu wehren, ist erlaubt!

Wenn du dich wehrhaft fühlst, dann bist du stark. Du kannst für dich einstehen und deine Position vertreten. Verstößt etwas gegen deine Wertvorstellungen, kannst du dich lautstark melden. Mach deinen Mund auf. Respektlosigkeit brauchst du nicht zu dulden. Mitzuteilen, wie du dich fühlst, führt dich ebenfalls aus der Opferhaltung heraus. Es kann durchaus sein, dass derjenige, der dich verletzt hat, gar nicht bemerkt hat, wie aggressiv sein Verhalten auf andere Menschen wirkt. Wenn du jetzt Grenzen aufweist, dann sorgst du für die Zukunft vor. Dann ist klar, was du dir gefallen lässt und was nicht. Beim Gegenüber kommt das an.

6 Das Leben auf die leichte Schulter nehmen

Wenn du dir Sorgen machst, hält das die unangenehmen Dinge in deinem Leben nicht auf. Es ist eher so: Sorgen halten dich davon ab, dass du im Moment lebst und dein Leben genießt. Also lass es bleiben. Halte dafür die Gelassenheit, die Leichtigkeit und die Flexibilität hoch. Du wirst nie genau wissen, was auf dich zukommt. Wie heißt es so schön: „Der richtige Weg geht vom falschen ab.“ Bleib ruhig, nimm die Dinge locker und freue dich über das Unerwartete. Am Ende sind es gerade die ungeplanten Geschichten, welche die besten Überraschungen und Belohnungen mit sich bringen.

7 Immer mit gutem Beispiel voran! Die Grenzen der anderen achten

Wenn du nicht persönlich angegriffen werden willst, dann mach das auch nicht mit anderen Menschen. Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und mische dich nicht bei den anderen ein. Jeder Mensch hat ein Recht auf einen Freiraum, in dem er sein Leben nach seinen Vorstellungen gestalten kann. Wenn du andere Menschen mit ihren Grenzen respektierst, dann brauchst du dir auch weniger Gedanken über Sachen machen, die nicht mit dir zu tun haben. Zum Beispiel die Ehe der Nachbarn oder das Essverhalten deiner Kollegin. Die Energie, die du durch deine Gelassenheit gewinnst, kannst du in dein eigenes Leben investieren.

!Wusstest du eigentlich...

Kommunikation ist vielschichtig – und intensiv erforscht! Über eine Sache sind sich Kommunikationspsychologen schon lange einig. Neben der Sachinformation finden sich in jeder Nachricht auch Informationen über den Sender. Dieser gibt so einiges von sich Preis, z.B. seine Erziehung, seine Laune oder seinen Charakter. Nachzulesen bei https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell

Bildnachweis: graphicphoto/Bigstock.com

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