Lesen neu entdecken
Viele Menschen bezeichnen Lesen als ihr Hobby. Kein Wunder: Es regt die Fantasie an, entspannt, erweitert den Horizont und entführt uns in unzählige Geschichtenwelten. Allerdings haben die meisten Menschen immer weniger Zeit dafür. Oder sie empfinden es nicht mehr so entspannend wie früher.
Einer der Gründe dafür ist die Informationsflut, die uns täglich überrollt und ständig unsere Aufmerksamkeit fordert sowie die vielen anderen Herausforderungen des Alltags. Lesen kann dafür ein sehr guter Ausgleich sein, wenn wir es richtig machen. Wir erklären dir, wie du neu lernen kannst, dich wieder bewusst und mit Genuss Büchern zu widmen.
Unsere Tipps
Beim Lesen ist es wie mit vielen anderen Dingen: Wenn wir uns nicht bewusst Zeit dafür nehmen, findet es kaum Platz im Alltag. Wenn du gerne liest, solltest du dir deshalb ganz bewusst Zeit einräumen, die nur zum Lesen da ist. Vielleicht eignet sich die halbe Stunde nach dem Mittagessen? Oder du liest gerne abends im Bett? Vielleicht kannst du dir am Wochenende auch mal wieder einen richtigen Lesetag oder -abend einräumen? Schaffe dir Freiräume und dann lies ganz ohne schlechtes Gewissen!
Lesen kann sehr entspannend sein, vor allem dann, wenn die Atmosphäre stimmt. Zünde eine Kerze an, stelle Tee oder Rotwein bereit, kuschle dich unter eine Decke und mache es dir zum Lesen so richtig gemütlich. Dann kannst du noch viel besser in die Geschichten eintauchen oder dich auf einen interessanten Sachtext konzentrieren und fühlst dich hinterher kraftvoll und entspannt.
Lies, was dir Spaß macht: Es gibt so viele Bücher, dass wir im Lauf unseres Lebens nur einen winzigen Anteil davon lesen können. Halte dich deshalb nicht mit Büchern auf, die dich eigentlich gar nicht interessieren. Egal, ob ein Buch gerade in den Bestsellerlisten steht, alle deine Freundinnen begeistert, als „hohe Literatur“ gilt oder einfach schon lange ungelesen bei dir herumliegt: Wenn du keine Lust darauf hast, dann lies etwas anderes. Das gilt übrigens auch dann, wenn dir erst während des Lesens auffällt, dass ein Buch nichts für dich ist. Niemand zwingt dich, ein Buch um jeden Preis zu Ende zu lesen. Nimmt dir lieber ein neues Buch vor, statt dich durch das angefangene hindurchzuquälen. Schließlich soll es dir Spaß machen.
Geschichten vermitteln Gefühle: Sie stimmen uns romantisch, lassen uns laut auflachen, sie versetzen uns in tiefe Trauer mit den Charakteren oder sie lassen uns vor Schauder die Nackenhaare zu Berge stehen. All diese Gefühle (und noch einige mehr) sind wertvoll, gerade weil die Bandbreite so groß ist. Beim Lesen können wir Dinge erfahren, die in unserem wirklichen Leben keine Rolle spielen. Beobachte beim Lesen, welche Emotionen in dir aufkommen, und genieße sie. Solltest du allerdings feststellen, dass ein negatives Gefühl noch lange nach dem Leseende erhalten bleibt, solltest du vielleicht in Zukunft andere Bücher auswählen. Gerade Horrorbilder können lange im Gedächtnis bleiben und uns schaden.
Hier findest du weitere Tipps, um weniger zu denken und mehr zu fühlen.
Sorge dafür, dass du in deiner Lesezeit nicht gestört wirst. Das bedeutet in erster Linie: Stelle das Smartphone aus! Zeiten, in denen wir nicht erreichbar sind, sind unheimlich wichtig für unseren Seelenfrieden und unsere Entspannung. Nimm deine Lesezeiten als Anlass dafür.
Noch bewusster liest du, wenn du dir angewöhnst, ein Lesetagebuch zu führen. Schreibe auf, wie viel du gelesen hast, welche Zitate dich besonders berührt haben und wie dir ein Buch gefallen hat. Das führt einerseits dazu, dass du schon beim Lesen auf besondere Stellen achtest oder dich fragst, was dir gut gefällt. Damit liest du bewusster. Andererseits schaffst du dir mit deinem Lese-Tagebuch auch eine schöne Erinnerung an die vielen berührenden Geschichten, die du gelesen hast.
Auf dem Sofa liest es sich natürlich besonders gut. Aber es gibt auch noch andere Orte, die sich perfekt zum Lesen eignen: die U-Bahn, das Ärzte-Wartezimmer, der Park in der Mittagspause und viele andere. Gewöhne dir an, einfach immer ein Buch oder deinen eBook-Reader dabeizuhaben. Dann kannst du Wartezeiten oder andere gute Gelegenheiten für ein paar Seiten nutzen, statt dich über die verlorene Zeit zu ärgern oder sinnlos im Internet zu surfen.
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