So stärkst du dein Selbstvertrauen

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Wie kommt es, dass die einen Menschen vor Selbstvertrauen nur so strotzen, während andere ständig zweifeln und das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein oder die eigenen Ziele nicht erreichen zu können? Die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Mangelndes Selbstvertrauen ist weder angeboren noch eine Laune des Schicksals, sondern es ist wie andere Fähigkeiten auch etwas, das erlernt und trainiert werden kann. Die einen haben das Glück, es von Kindesbeinen an zu üben und zu verinnerlichen, während andere früher oder später meinen, an ihre Grenzen zu stoßen.

Der Grund, warum wir uns als Erwachsener zu wenig oder nichts zutrauen, unsicher oder schüchtern sind, liegt in der Regel in unserer Kindheit und Jugend: Und zwar dann, wenn wir Erfahrungen machen mussten, dass wir nicht in Ordnung, gut genug oder liebenswert sind, so wie wir sind. Die traurige Folge davon ist, dass dann als Erwachsene in uns immer wieder eine Stimme und ein Gefühl sagt, wir seien zu dumm, zu feige, zu schwach, und fähig und nichts wert – kurzum ein innerer Kritiker, der ständig unser Selbstvertrauen untergräbt. Wir trauen uns nichts zu, ob beruflich oder im Umgang mit unseren Mitmenschen, schöpfen unser persönliches Potenzial nicht voll aus und sind von der ständigen Angst und Unsicherheit begleitet, es nicht zu können. Doch weil es sich hierbei um eine, wenn auch unbewusst und ungewollt, antrainierte Eigenschaft handelt, kann diese durch stetige Übung auch wieder umgekehrt und ins positive Gegenteil verwandelt werden. Wie du dein Selbstvertrauen stärken und täglich etwas für deine Persönlichkeitsentwicklung tun kannst, sagen wir dir in sieben einfachen, aber umso effektiveren Tricks.

Unsere Tipps

1 Sei nett zu dir – ein neues Selbstbild für mehr Vertrauen

Kannst du dich noch erinnern, was deine Eltern oder Schulkollegen in der Kindheit zu dir sagten, das dich als Kind vielleicht verletzt hat? Das Spektrum reicht von „Du dumme Gans“, „Mit dir hat man nur Sorgen und Ärger“, „Du kannst es nicht“, „Aus dir wird nie etwas werden“ bis hin zu „Du hast zwei linke Hände“ oder „Du wirst es nie zu etwas bringen“… Wer als Kind diese und ähnlich entmutigende Äußerungen immer wieder hören musste, der verinnerlicht diese und nimmt sie mit auf seinen Lebensweg. Doch jetzt bist du groß und stark, und es ist Zeit, aufzuhören, dass du dich selbst klein machst und dir einredest, dass du minderwertig wärst. Es ist jetzt endlich an der Zeit, dein Selbstvertrauen zu stärken und das Vertrauen in dich wiederzugewinnen. Jetzt entscheidest allein DU, was du wert bist, niemand sonst in deinem Leben kann und darf dies tun und dein Selbstvertrauen untergraben. Das ist ein erster Schritt in deiner persönlichen Entwicklung: eine zwar gewöhnungsbedürftige, aber sehr wirkungsvolle Übung. Sage dir diesen Satz so oft wie möglich, anfangs etwa 100-mal täglich und laut und lächelnd: „Monika (hier natürlich dein Name), ich mag dich, du bist stark und liebenswert.“ anfangs wirst du dir wahrscheinlich lächerlich vorkommen oder etwas in dir wird sich sträuben so etwas laut zu sagen. Dieses anfängliche Gefühl ist vollkommen normal, zumal du ja innerlich wirklich nicht überzeugt davon bist, dass dies so ist. Aber um dein Selbstvertrauen stärken zu können, ist es notwendig, die negative Meinung von dir durch eine positive Meinung und ein gutes, sicheres Gefühl zu ersetzen. Je öfter du laut und deutlich etwas wirklich Nettes und Erbauendes zu dir sagst und dich selbst bewusst anlächelst, umso mehr wird sich dein Selbstvertrauen aufbauen und größer werden, ebenso wie deine Selbstachtung und dein Selbstwertgefühl. In dem Maße, wie diese wachsen, wächst du über dich hinaus. Unser Gehirn braucht 21 Tage um neue Gewohnheiten zu entwickeln, deshalb ist es wichtig dir diese positiven Sätze täglich zu sagen.

2 Werde dir deiner Stärken und Einzigartigkeit bewusst

Keiner kennt dich so gut wie du selbst. Ein unschlagbarer Vorteil, wenn es darum geht, dich wirklich ein- und wertschätzen zu können. Die nächste Übung besteht daher darin, eine Liste mit allen Verhaltensweisen, Eigenschaften und Fähigkeiten aufzuschreiben. Lass dir Zeit und notiere dir alles, was dir Gutes und Wertvolles einfällt. Dasselbe machst du auch mit deinen Schwächen (und was du dafür hältst) und unterteilst sie in solche, mit denen du leben kannst, und solche, die du an dir ablehnst. Halte dir nicht nur ganz bewusst deine einzigartigen und besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften vor Augen, auf die du stolz und mit denen du stark sein kannst, sondern nimm dir auch die Eigenschaften vor, die du ablehnst. Dann sage dir bei jeder Schwäche laut: „Ich bin bereit, mich so zu mögen und anzunehmen, wie ich bin, selbst wenn ich… (z.B. unordentlich, eifersüchtig, übergewichtig, oder was auch immer) bin. Ich habe Stärken und Schwächen so wie jeder andere Mensch.” Ich liebe mich bedingungslos.

3 Beschließe jeden Tag so positiv wie möglich und lobe dich

Wenn du dein Selbstvertrauen wirksam stärken möchtest, so führe folgende Übungen täglich durch. Lasse deinen Tag in Gedanken am Abend im Bett Revue passieren und lenke dabei deine Aufmerksamkeit auf alles, was dir an diesem Tag gelungen ist, was positiv war, worüber du dich gefreut hast und worauf du stolz sein kannst. Du wirst staunen, denn es gibt jeden Tag etwas, wofür du dich loben kannst und worauf du ganz persönlich stolz sein kannst. Wichtig ist dabei, dich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern alles zu würdigen, was für dich von Bedeutung ist, was dir zum ersten Mal gelungen ist und was für dich ein Erfolg und mutiger Schritt bedeutet. Step by step kannst du so dein Selbstvertrauen stärken und mit positiven Gefühlen und Gedanken nähren und aufbauen.

4 Richte dich auf und schau geradewegs nach vorn

Körperlich (und psychosomatisch) ist der Selbstwert vor allem in unserem Knochengerüst und in unserer Wirbelsäule beheimatet. Defizite können sich dort irgendwann auch körperlich manifestieren. Daher richtet sich diese Übung auf eines der sichtbarsten Zeichen von Selbstbewusstsein und innerer Stärke: unsere Körperhaltung und unser Gang (auch Bewegung, daher ist Sport ebenso positiv für das Selbstwertgefühl!) Denn es funktioniert doch umgekehrt: Du kannst deinen Gefühlszustand durch dein körperliches Verhalten (Haltung) beeinflussen. Stärke dein Selbstvertrauen, indem du dich bewusst aufrichtest und aktiv wirst. Im wahrsten Sinne des Wortes: Kopf hoch, Rücken gerade und den Blick geradeaus, die Schultern nach hinten und die Brust raus. Was so klingt, als wollten wir dich auf den Laufsteg schicken, ist eine der ersten Lektionen, wenn es um ein selbstsicheres Auftreten geht – und du kannst sicher sein, es wirkt! Die Knie sollten leicht gebeugt und deine Haltung trotz der aufgerichteten Position flexibel und relaxt sein. Vielleicht musst du es einige Male üben, aber je öfter du dies bewusst machst und so durchs Leben gehst, umso mehr verinnerlichst du eine selbstbewusste Körperhaltung. Und denke dich selbst einige Zentimeter größer, als du es eigentlich bist, und mache diese Haltung so standfest und stark, und dies so oft wie möglich. Stell dir vor, ein starker Sturm würde aufkommen und dich umwehen wollen – aber du stehst eisern und fest und nichts kann dich „umhauen“. So stark sollst du dich fühlen, und so wirst du auf andere wirken.

5 Mit allen Sinnen stark – signalisiere deinen Selbstwert!

Es sind Kleinigkeiten, die wirksam sind und die den Unterschied ausmachen. Hier ein weiterer wirkungsvoller Weg, damit du dich stark fühlst und von anderen auch so wahrgenommen wirst. Kommuniziere deutlich deine Wünsche. Und zwar sowohl in der Eltern- oder Partnerschaft, als auch beruflich und in allen anderen Lebenslagen: Sprich aus, was du dir wünscht und beginne mit kleinen, scheinbar unbedeutenden Forderungen. Mit jedem ausgesprochenen Wunsch wird es dir leichter fallen, deine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Der nächste wichtige Punkt: Sprich laut und deutlich! Stimme und Sprache haben ebenso wie die Körperhaltung einen direkten Einfluss auf das Selbstvertrauen. Menschen mit einem geringeren Selbstwertgefühl sprechen auch automatisch leiser, wenn sie es überhaupt wagen zu sprechen. Übe das laute Sprechen zunächst mit Menschen, die dir vertraut sind und erweitere Schritt für Schritt deinen Radius. Wenn du dir ein richtig gutes Geschenk machen möchtest, so besuche einen Rhetorikkurs, indem du sehr viel über sicheres Sprechen und Selbstsicherheit lernen wirst.

6 Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Über die Augen und den Blickkontakt kannst du ebenfalls sehr viel Selbstsicherheit ausstrahlen: Wer eine Verbindung zu anderen Menschen aufbauen und v.a. halten kann, der wirkt automatisch gefestigt und selbstsicher. Übe das Blickkontakt-halten so oft wie möglich, ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Nicht umsonst heißt es, die Augen sind der Spiegel unserer Seele, und wer seinen Blick (und das Hinsehen) bewusst übt, geht ebenfalls stärker und mutiger durchs Leben. Darum lass deine Augen sprechen und sieh dein Gegenüber bewusst an. Damit kannst du lernen, auf Augenhöhe zu kommunizieren und verleihst deiner Position automatisch mehr Power, Gewicht und Klarheit.

7 Lerne “Nein” zu sagen – und zeige Respekt vor deinen eigenen Grenzen

Gehörst du auch zu den Menschen, die nicht oder kaum “Nein” sagen können? Dann solltest du schleunigst an diesem Thema arbeiten. Denn wenn es an Selbstvertrauen fehlt, geht man sehr oft auch jeder Herausforderung aus dem Weg, die damit zu tun hat, für sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Mach aus der Not eine Tugend und frage dich ab sofort immer ehrlich, was dein spontaner Impuls ist, wenn jemand dich um etwas bittet oder fragt. Das Wort “Nein” wird oft negativ assoziiert, wobei gerade das Nein extrem wichtig für das eigene Selbstbewusstsein ist. Wer “Nein!” sagen kann, der kennt und respektiert seine eigenen Bedürfnisse und steigert automatisch seine Selbstsicherheit. Fange mit einem Nein pro Tag an. Wenn wieder einmal jemand mit einer Frage oder Bitte und seinem Anliegen zu dir kommt und dir etwas aufbürden möchte, für das du keine Zeit hast, nicht zuständig bist etc., dann sage höflich und freundlich, aber vor allem bestimmt “Nein”. Das erste Nein ist das schwerste, doch du wirst sehen, es fällt dir mit jedem Mal leichter. Und wenn es dir am Anfang noch schwer fällt, eine Bitte abzulehnen, dann bestimmst du, wann du dieser Bitte nachkommen möchtest. Sage zum Beispiel: „Ich kann das machen, allerdings erst am/um…“. Damit setzt du Grenzen und zeigst dich selbstbewusst – ein ganz entscheidender Schritt zu dauerhaft mehr Selbstvertrauen.

Bildnachweis: kladyk/Bigstock.com

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