Diana Nyad

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Diana Nyad
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Diese Frau hat einen eisernen Durchhaltewillen. Viermal hat sie es versucht, Schmerzen in der Schulter, Asthma oder die Begegnung mit giftigen Quallen zwangen sie zum Abbrechen. Doch im September 2013 ist es soweit: Diana Nyad, inzwischen 64 Jahre alt, durchschwimmt als erste ohne einen Schutzkäfig die Floridastraße, eine Meerenge zwischen Kuba und Florida. 53 Stunden braucht sie für die 177 Kilometer. Tag und Nacht im Wasser, schwimmen, bei hohem Seegang, starker Strömung, ständig in der Gefahr, Haien oder giftigen Quallen zu begegnen. Als einzigen Schutz trägt sie einen Ganzkörperanzug.

Fünf Boote mit einer Crew von insgesamt 44 Leuten begleiten Diana Nyad. Ärzte, Freunde, Haifischexperten. Kurz vor dem Ziel ist Diana Nyad extrem erschöpft. Wegen des Salzwassers ist ihr übel und sie muss sich ständig übergeben. Selbst ihre Freundin Bonnie kann sie nicht mehr davon überzeugen, etwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen. Aber sie schafft es. Von Havanna nach Key West. Als Diana Nyad die US-Küste betritt, sagt sie einen Satz, an den sie sich später gar nicht mehr erinnern kann, der die Umstehenden jedoch zu Tränen rührt: “Gib niemals auf.”

Warum mutet sich eine Frau derartige Strapazen zu? Wo Diana Nyad sich der Welt als Langstreckenschwimmerin schon längst bewiesen hat? Ein Traum sollte Wirklichkeit werden. Diana Nyad war in Fort Lauderdale aufgewachsen. Kubaner, die nach der Revolution massenweise ins Land kamen, wurden ihre Freunde. Mit neun Jahren fragte sie ihre Mutter, als sie am Strand standen: „Wo liegt Kuba?”. Die Antwort prägte sich Diana Nyad tief ein: “Kuba ist so nah und du bist eine gute Schwimmerin. Eines Tages könntest du dort einfach hin schwimmen”, sagt ihre Mutter.

Das hat sie nun getan. Aus einem weiteren Grund. Um sportliche Höchstleistungen und Rekorde geht es ihr nicht mehr. Ihr geht es darum, Grenzen zu überschreiten. Persönliche, politische und sportliche. “Was tust du mit deinem einzigartigen, wunderbaren Leben?” stellt Diana Nyad sich selbst die Frage der amerikanischen Dichterin Mary Oliver. Und ihre Antwort kommt prompt: “Mit meinem Leben überschreite ich Grenzen.”