Gelassen bleiben
„Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…“, heißt es in dem bekannten Song aus dem Dschungelbuch. Wenn es doch so einfach wäre. Denn es gibt leider allzu oft einen Grund, sich aufzuregen.
Der Alltag ist stressig und turbulent. Im Privaten genauso wie im Job gibt es immer wieder Situationen, in denen es schwer ist, gelassen zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Das Schlimme daran ist: Es macht das Problem weder einfacher noch besser, wenn wir ungeduldig, wütend, verärgert, gestresst oder frustriert werden. Im Gegenteil, Stress wird eher schlimmer, wenn wir nicht mit Gelassenheit an die Dinge herangehen. Mit den folgenden Tipps kannst du Entspannung finden und auch in stressigen Situationen gelassen bleiben.
Unsere Tipps
Es klingt wie das typische Klischee und zu einfach, um wahr zu sein: Einfach einige Male tief durchatmen. Atem ist aber tatsächlich effektiv, um Stress abzubauen. Sich auf den Fluss des eigenen Atems zu konzentrieren, kann dich erden, dich beruhigen und dir Gelassenheit geben. Probiere in Stresssituationen doch einmal die 4-7-8-Übung aus: Setze dich entspannt hin und schließe die Augen. Atme aus und zähle anschließend bis vier, während du tief durch die Nase einatmest. Halte jetzt den Atem an und zähle bis sieben. Beim Ausatmen durch den Mund bis acht zählen. Mehrmals wiederholen.
Situationen sind besonders stressig, wenn nicht alles rund läuft. Aber Fehler sind ganz normal. Lass dich deshalb nicht unter Druck setzen, wenn privat oder im Beruf jemand eine falsche Entscheidung oder einen Fehler von dir kritisiert. Nimm die Kritik an und versuche, für dich das Beste daraus zu ziehen und für das nächste Mal daraus zu lernen. Du wirst sehen, dass es nicht nur dir selber besser damit geht, sondern dass du auch auf andere positiv wirkst, wenn du fair und selbstbewusst mit Kritik umgehst, statt nervös und gestresst zu reagieren.
Ein Wellness-Tag oder der Sonnenuntergang am Strand: Wenn man dieses wohlig-entspannte Gefühl doch beibehalten könnte. Leider verfliegt die Gelassenheit schnell, wenn es zurück in den Alltag geht. Mit der Technik des Verankerns ist es aber möglich, diese Momente länger zu bewahren. In deinem ganz persönlichen perfekten Moment, suche dir einen „Ankerpunkt“, zum Beispiel den kleinen Finger. Drücke diesen für eine Minute lang fest und denke ganz bewusst an jedes Detail dieses Moments. Wie fühlst du dich, wie sieht es aus, wie riecht es? Bist du gestresst, drücke deinen Ankerpunkt, um das „gespeicherte“ Gefühl zurückzuholen.
Oft sind wir schnell dabei, wenn es darum geht, andere zu kritisieren. Damit stresst du aber auch dich, denn eine negative Sicht auf andere Menschen führt zu negativen Gefühlen in dir selbst. Versuche ganz bewusst, keine Vorurteile und Verurteilungen zuzulassen. Es macht gelassener, wenn du anderen verzeihst und versuchst, ihre Motive zu verstehen. Liegt jemand wirklich gar nicht auf deiner Wellenlänge, ist es oft besser diesen Menschen zu meiden, als ihm in deinem Kopf zu viel Raum zu geben, indem du ständig auf negative Weise an ihn denkst.
Gibt es in deinem Leben Menschen oder Umstände, die dich immer wieder stressen? Dann ist es manchmal schlicht und einfach nicht möglich, gelassen zu bleiben. Bist du dauerhaft gestresst, arbeitest stets entgegen deinem persönlichen Arbeitsstil oder bist privat unglücklich, dann übernimm Verantwortung für dich selbst und deine Lebensqualität. Änderungen sind immer möglich. Im Job muss das kein Wechsel sein, sondern kann auch ein ernsthaftes Gespräch mit dem Chef über eine andere Aufgabenverteilung sein. Privat muss es keine Trennung sein, aber vielleicht eine Paartherapie oder einfach mehr gemeinsame Zeit. Aber vergeude keine Energie für aussichtslose Stressbewältigung, sondern nutze sie für Veränderungen.
Eine Studie eines deutsch-amerikanischen Forscherteams zeigte im Jahr 2011: Meditation hilft nicht nur in dem Moment des Meditierens dabei, Ruhe zu finden. Meditierst du regelmäßig, dann baut sich das Gehirn nachhaltig um. Stresshormone sinken, die Gelassenheit steigt und die Gehirnfunktion verbessert sich messbar. Die Teilnehmer führten acht Wochen lang täglich eine Achtsamkeitsmeditation aus, bei der die Aufmerksamkeit auf körperliche Vorgänge wie Ein- und Ausatmen, Sinneseindrücke, Gedanken und Gefühle gerichtet wird.
Willst du das Meditieren lernen, dann findest du hier hilfreiche Tipps für Anfänger.
Was wir sagen, beeinflusst ganz direkt unsere Stimmung und unser Denken. Du kannst dir also sicher vorstellen, dass Formulierungen wie „das schaffe ich nie!“ oder die „furchtbaren Ergebnisse“ oder dein „wahnsinnig peinlicher Vortrag beim Meeting“ dich immer noch gestresster machen. Oft ist die Situation viel weniger dramatisch. Und du wirst sie auch als weniger schlimm empfinden, wenn du versuchst, sachlich und realistisch zu formulieren. Du kannst mit ruhigen, positiven Aussagen dein Gehirn nämlich tatsächlich austricksen und auf mehr Gelassenheit „programmieren“. Je öfter du das tust, desto positiver wirst du automatisch denken und formulieren – und damit auch langfristig gelassener bleiben.
Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt: Gelassenheit hält im Alter gesund. Wer gelassen mit verpassten Chancen umgeht, ist laut Studienleiterin Stefanie Brassen langfristig zufriedener und gesünder.
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