Menopause und Sex

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    Menopause und Sex
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Wie viel Sex ist normal? Diese Frage beschäftigt Frauen nicht nur in der Menopause, sondern in allen Altersstufen. Nur frisch verliebte Pärchen haben so viel Sex, wie es die Medien darstellen. Wenn die Beziehung schon einige Jahre besteht, spielt sich das Sexualleben ein und die Häufigkeit der körperlichen Berührungen nimmt ab, vor allem in den Wechseljahren in das oft der Fall. Die Lustlosigkeit nimmt zu, oft gepaart mit Scheidentrockenheit stellen sich Frauen in der Menopause die Frage nach der Qualität der Sexualität. Außerdem können sich sexuelle Vorlieben und Ideen mit der Zeit verändern. Beziehungen machen viele unterschiedliche Phasen durch. Das Intimleben wird häufig neu erfunden und jede Lebensphase hat ihre eigenen Reize und Herausforderungen: Sex in der Menopause sieht sicherlich anders aus als der Sex mit Anfang 20. Leider ist gerade Sexualität im Alter immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema, obwohl die Beachtung der sexuellen Bedürfnisse definitiv die persönliche Lebensqualität erhöht. Das ist auch der Grund, warum das eigene sexuelle Verlangen weder an (einschränkenden) gesellschaftlichen Idealen noch an dem medial vermittelten Bild von Sex gemessen werden sollte.

Unsere Tipps

1 Der Körper verändert sich – jetzt hilft nur Akzeptanz

Zwischen 40 und 50 macht besonders der weibliche Körper einschneidende Veränderungen durch. Mit dem Eintritt in die Menopause ist der Vorrat an Eizellen aufgebraucht, es können keine Kinder mehr geboren werden. Doch auch während der Wechseljahre sind Frauen in der Lage, Leidenschaft und Lust zu empfinden. Die Fruchtbarkeit hängt nicht mit dem Genuss an Sex zusammen. Sehnsucht und Begehren kennen keine Jahreszahlen. Die Libido und die sexuelle Aktivität werden in der zweiten Lebenshälfte sicherlich weniger, doch die Fähigkeit zum Orgasmus ist bis ins hohe Alter gegeben. Allerdings nur, wenn du die richtige Haltung in Bezug auf den Körper und die eigenen sexuellen Wünsche einnimmst: Wer sich unattraktiv und alt fühlt, kann sich im Bett nicht gehen lassen und wird deshalb kaum guten Sex erleben.

2 Hilfsmittel sind erlaubt – mit Gleitcreme besseren Sex erleben

Es ist eine Tatsache, dass der Körper mit Anfang 50 nicht mehr jugendlich ist. Die hormonellen Veränderungen, welche die Wechseljahre verursachen, führen auch dazu, dass das Gewebe in der Scheide etwas dünner wird und sich die Elastizität des Scheideneingangs verringert. Außerdem sinkt die Erregbarkeit, das heißt, die Vagina wird nicht mehr so schnell feucht wie in jungen Jahren. Fehlt das natürliche Gleitmittel, ist der Geschlechtsverkehr plötzlich mit Schmerzen verbunden. Die gute Nachricht: Es existieren sehr viele unterschiedliche Produkte die Abhilfe verschaffen können. Jede Drogerie, die Präservative verkauft, hat auch Gleitmittel im Angebot. Fehlendes Sekret muss in keinem Lebensalter ein Grund für sexuelle Abstinenz sein.

3 Verhütung ist erfreulicherweise kein Thema mehr

Ein Leben ohne PMS, ohne Monatsblutung und ohne Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft – auch dafür stehen die Wechseljahre. Sex in der Menopause kann ungehemmter stattfinden als jemals zuvor. Für viele Frauen (und Paare) stellt diese Phase des Lebens eine regelrechte Befreiung dar. Genau jetzt, wenn die Kinder flügge geworden sind, ist der Zeitpunkt gekommen, das Liebesleben wieder aufblühen zu lassen. In der Übergangsphase – bis die Menopause abgeschlossen ist – ist Verhütung aber nach wie vor ein Thema. Sonst kann es schnell passieren, dass ein ungeplanter Sprössling in der zweiten Lebenshälfte sehr viel der zurückgewonnenen Zeit für sich beansprucht.

4 Kommunikation baut Hemmungen ab

Übrigens haben auch Männer ab 50 Probleme mit ihrer Sexualität. Auch wenn ihnen bis ins Rentenalter von der Gesellschaft viel leichter sexuelle Aktivität zugestanden wird als den Frauen. Ist im Bett wenig geboten, kann das daran liegen, dass sich der Mann unsicher fühlt. Denn selbst wenn viele Männer bis ins Seniorenalter zeugungsfähig bleiben – ist die Potenz doch häufig ein Thema. Vielleicht kann er auch mit den Stimmungsschwankungen nicht umgehen, welche die Menopause bei den Frauen mit sich bringt. Es gibt viele Gründe, die sich alle in einem Gespräch herausfinden lassen. Spannungen in der Beziehung beruhen in vielen Fällen auf Unkenntnis und (daraus resultierend) auf fehlender Empathie. Lass deinen Partner an deinem Befinden teilhaben – auch wenn dir das Gespräch darüber unangenehm ist, weil du dich schämst!

5 Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen

Wer nicht will, muss nicht! Keine Lust auf Sex ist ebenfalls völlig in Ordnung. Wer dem Sex in jungen Jahren nichts abfinden konnte und nun froh ist, dass sich das Thema für immer erledigt hat, darf bei dieser Haltung bleiben – wenn es für den Partner in Ordnung ist. Eine liebevolle Partnerschaft, die auf einem vertrauensvollen Umgang beruht, ist auch ohne Sex möglich. Erotische Zärtlichkeiten müssen nicht zwingend zum Geschlechtsverkehr führen. Es geht darum, miteinander eine schöne Zeit zu verbringen. Wer die eigenen Bedürfnisse kennt, kann sein Leben danach gestalten.

6 Die eigene Sexualität neu erfinden

Ein Leitspruch für den Sex in der Menopause könnte sein: statt Quantität lieber mehr Qualität. Wenn alles gut läuft, weicht der Druck im Bett einer neuen Gelassenheit. Die Lebenserfahrung, die bis 50 angesammelt wurde, macht sich auch beim Liebesspiel bemerkbar. Sex ist kein Hochleistungssport mehr. Vielleicht findet nun eher ein ausgedehntes Vorspiel statt? Wenn die Erregbarkeit nachlässt – und das macht sie in den Wechseljahren – ist etwas mehr Animation durchaus angebracht. Das können beispielsweise Sexspielzeug oder Reizwäsche sein. Es ist wichtig, über die eigenen Fantasien zu reden. Denn auch im Alter kann Sex immer noch für eine Überraschung gut sein.

7 Selbstbefriedigung ist kein Privileg der Jugend

Wenn der Partner fehlt oder an Impotenz (erektiler Dysfunktion) leidet, dann ist sexuelle Abstinenz die Folge. Zum Leidwesen eines Menschen mit sexuellen Bedürfnissen. Selbstbefriedigung ist etwas, das Sex nicht ersetzen kann. Es kann aber dabei helfen, Durststrecken zu überbrücken und dem Körper seine berechtigte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Wer sich regelmäßig selbst befriedigt, baut Druck ab und lernt seinen Körper besser kennen. Und nur wer seinen Körper kennt, kann dem Partner, der vielleicht in der Zukunft wieder ins Leben tritt, auch sagen, was ihm gefällt.

!Wusstest du eigentlich...

Die "Wissenschaft Sex" kann auch studiert werden: Sexologie ist ein berufsbegleitender Masterstudiengang an der Hochschule Merseburg, der Fachkräfte aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich für die Tätigkeit eines Sexualberaters ausbildet

“I need sex for a clear complexion, but I’d rather do it for love.” Joan Crawford

Bildnachweis: Nosnibor137/Bigstock.com

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