Die sauren Zeiten sind vorbei
Was steckt hinter dem Ernährungstrend und welche Produkte sind für eine basische Ernährung geeignet? Hier ist alles Wissenswerte rund um das Zusammenspiel von Basen und Säuren zusammengefasst.
Unsere Tipps
Bis auf wenige Bereiche des Körpers befindet sich der gesamte menschliche Organismus in einem basischen Milieu. Nur im Verdauungstrakt herrscht ein eher saures Klima, denn schließlich muss dort die Nahrung aufgespalten und verwertbar gemacht werden. Man geht davon aus, dass sich das Blut, die Zellen sowie die gesamten Strukturen des Körpers permanent in einem basischen Bereich befinden müssen, um langfristig gesund und leistungsstark sein zu können.
Um die Zellen nicht zu übersäuern, greift man bei der entschlackenden Ernährungsform zu Lebensmitteln, die ohne sauer wirkende Zwischenprodukte verstoffwechselt werden. Das ist gar nicht so schwer. Denn basische Lebensmittel sind von Natur aus reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen. Sie bringen neuen Schwung in den Organismus und stärken das Immunsystem. Ganz praktisch gesehen handelt es sich überwiegend um frische und eher naturbelassene Produkte pflanzlichen Ursprungs.
Grundsätzlich stammen solch entschlackende Nahrungsmittel überwiegend von unterschiedlichen Pflanzen ab. Um konkret basisch wirken zu können, sollten die Nahrungsbausteine über viele Basen, sprich Mineralien und Spurenelemente (wie Calcium, Kalium, Magnesium oder Eisen) verfügen. Daneben spielen enthaltene Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Enzyme und Chlorophyll eine wichtige Rolle. Diese Komponenten wirken allesamt vitalisierend, entzündungshemmend und entgiftend. Weil basische Lebensmittel wenig Eiweiß, keinen zugesetzten Zucker und nur natürliche Fettsäuren enthalten, hinterlassen solche Nahrungsgüter keinerlei saure Stoffwechselrückstände, auch Schlacken genannt. Auf den Punkt gebracht: Basische Lebensmittel sind von Haus aus ursprünglich, eher unverarbeitet und reich angefüllt mit hochwertigen Ingredienzien. Sie schmecken lecker, sind leicht zuzubereiten und dabei nicht einmal kostspielig.
In früheren Generationen galt die Kartoffel als natürliches Hausmittel gegen allerlei Beschwerden. Nachdem sie im Rahmen der Low-Carb-Debatte von vielen Tellern verschwunden ist, feiert sie nun ihr Comeback. Kartoffeln (aus Bio-Anbau) stecken voller unentbehrlicher Mineralien. Diese zieht die Knolle aus dem angrenzenden Erdreich und speichert sie unter der Schale ab. Die hohen Kalium-Werte regen die Nierentätigkeit an, so dass überschüssige Flüssigkeiten über die Lymphe abtransportiert werden können. Daneben wirkt der enthaltene Pflanzenstoff Querzetin entzündungshemmend, weshalb gepresster Kartoffelsaft als Geheimtipp gegen Erkältungen gehandelt wird. Wer den Effekt optimieren möchte, sollte die Kartoffeln nach dem Kochen auskühlen lassen und kalt verzehren. Dann nämlich wandelt sich die enthaltene Kartoffelstärke in die sogenannte resistente Stärke um. Das senkt den glykämischen Index, was die Knolle noch bekömmlicher macht.
Jahrelang sollten wir Salatblätter knabbern, um damit den Magen zu füllen und den Hunger besser aushalten zu können. Das ist zwar korrekt, doch haben grüne Salate weit mehr zu bieten. Sie enthalten viel Wasser, welches dank der eingespeicherten Mineralien sowie dem Chlorophyll basisch auf den Organismus wirkt. Weil die Zellverbände im inneren der Pflanzenblätter leicht mit den Zähnen aufzubrechen sind, gelangen die förderlichen Inhaltsstoffe rasch in unseren Organismus. Ob Radicchio, Rucola, Römer- oder Feldsalat – die knackigen Blätter sind vielseitig einsetzbar, zurückhaltend im Geschmack und voller Nährstoffe. Spezielle Sorten wie Endivie oder Chicorée unterstützen mit ihren Bitterstoffen die Verdauungssäfte und wirken mild auf die Schleimhäute von Magen und Darm. Kombiniert mit basischen Kräutern wie beispielsweise Petersilie, Minze, Rosmarin, Salbei oder Koriander, lassen sich herrliche Variationen zaubern.
Wer sich basisch ernähren möchte, hat es leicht. Indem täglich eine große Portion Grünzeug auf den Tisch kommt, summieren sich die entschlackenden Mahlzeiten von ganz alleine über die Woche. Egal ob Broccoli, Gurken, Spinat, Spargel, Wirsing, Kürbis, Lauch oder Zwiebeln; sie alle wirken mit ihren natürlichen Bestandteilen herrlich basisch und laden die Zellen mit wirksamen Inhaltsstoffen regelrecht auf. Gemüse jeder Art darf ungeniert und jederzeit verzehrt werden.
Wer es höchst eilig hat, kann sich seine tägliche Ration basenbildender Zutaten pressen oder anrühren. Mit einer Saftpresse oder einem Mixer lassen sich in Windeseile leckere Frucht- oder Gemüsesäfte herstellen, die eine wahre Fülle an Basen in sich tragen. Sie bieten sich als Zwischenmahlzeit an, weil sie prima vorzubereiten sind und unkompliziert im Büro oder unterwegs genossen werden können. In die Presse dürfen beispielsweise Kiwi, Grapefruits, Aprikosen, Äpfel, Pflaumen oder Wassermelone. Nach Lust und Laune lässt sich so eine basische und saisonale Erfrischung herstellen. Der enthaltene Wasseranteil sorgt zudem dafür, dass gelöste Toxine aus dem Gewebe besser abtransportiert werden können.
Um den Basen zukünftig mehr Platz auf dem Speiseplan einzuräumen, müssen nicht von heute auf morgen alle Gewohnheiten über Bord geworfen werden. Es hilft schon, gewisse Dinge erst einmal außen vor zu lassen. Denn dass ein permanentes Übermaß an Zucker, Fleisch, Wurst, Käse und Milch nicht förderlich ist, wissen wir wahrhaft schon lange. Ebenso sollte das Kleingedruckte überprüft werden. Verarbeitete Lebensmittel, die viele Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, Aromastoffe, Konservierungsmittel, Säureregulatoren, Triebmittel, Rieselhilfen, Emulgatoren oder Verdickungsmittel brauchen, möchte doch faktisch niemand auf seinem Teller haben. Sie alle wirken mit ihren chemischen Stoffwechselrückständen eher negativ auf den Körper und tragen wenig zur Gesunderhaltung bei. Es lohnt sich, möglichst häufig frisch zu kochen und dabei unverarbeitete Lebensmittel zu nutzen. So kommt der Körper Stück für Stück wieder in die basische Balance.
Saure Lebensmittel schmecken nicht sauer. Vielmehr werden sie im Körper dahingehend umgewandelt, dass negativ wirkende Abbauprodukte mit niedrigem pH-Wert zurückbleiben. Diese „verschlacken“ das Gewebe regelrecht. Ein frühzeitiger Alterungsprozess und viele Zivilisationskrankheiten gehen Hand in Hand mit einem übersäuerten Körper.
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