7 wirksame Heilpflanzen für die Haut
Unsere Tipps
Johanniskraut wurde zu Recht zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gekürt. Die innerliche Anwendung ist vielen Frauen bekannt. Doch auch äußerlich kann die krautige Pflanze punkten. Zur Hautpflege besonders geeignet ist das Johanniskrautöl, auch Rotöl oder Johannisöl genannt. Ganz klassisch lassen sich mit diesem Öl beispielsweise Hexenschuss, Arthrosen oder Rheuma behandeln. Da Rotöl insgesamt entzündungshemmend, antibakteriell und durchblutungsfördernd wirkt, können damit auch Narben oder Dehnungsstreifen behandelt werden. Das intensiv leuchtende Öl ist äußerst mild zur Haut und lässt sich schön einmassieren. Zwar gibt es auch Cremes und Salben, die mit Johannisöl angereichert sind, doch zur lokalen Behandlung einzelner Areale eignet sich das pure Öl besser. Vor allem das enthaltene Hyperforin, was in den Blüten der Pflanze steckt, sorgt neben der charakteristischen Farbe für den hautpflegenden Charakter. Der Wirkstoff dringt in die Epidermis ein und stimuliert das natürliche Zellwachstum. Schöner Nebeneffekt: Bei langfristiger Anwendung könnte sich ein minimal stimmungsaufhellender Einfluss bemerkbar machen.
Die ayurvedische Heilpflanze, die in Indien häufig roh gegessen und als Naturheilmittel geschätzt wird, hilft bei sonnengeplagter und strapazierter Haut. Eine anspruchslose Aloe kann jeder zuhause haben. Die Pflanze verzeiht auch mal lange Trockenperioden, wenn man spontan geschäftlich verreisen musste und wartet im Gegenzug mit einem feuchtigkeitsreichen Inneneben auf. Kultiviere die Pflanze an einem sonnigen Platz und schneide nach Bedarf ein einzelnes sukkulentes Blatt ab. Sofort tropft ein kühles, geschmeidiges Gel heraus. Das Blattstück einfach schälen und mit dem weichen Gelkissen die Haut bestreichen. Zurück bleibt ein glänzend-feuchter Film, welcher die Haut nährt und beruhigt. Der Feuchtigkeitsspender ist ideal nach einer Dermabrasion oder einem intensiven Peeling. Gerade in den Wechseljahren kann mittels Aloe das natürliche Milieu des Intimbereichs hormonfrei befeuchtet werden.
Die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) verfügt nicht nur über einen zauberhaften Namen. Die traditionelle Heilpflanze wirkt geradezu zauberhaft auf entzündete und gestresste Haut und vermag diese in kurzer Zeit zu beruhigen. Ihre Wirksamkeit konnte in vielen Studien belegt werden, so dass Hamamelis mittlerweile sogar vom Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte als Arzneidroge anerkannt ist. Die Gerbstoffe (vor allem Tannine) finden sich in den Blättern und der Rinde der Pflanze. Die Substanzen wirken entzündungshemmend, blutungsstillend und beruhigend auf Haut und Schleimhäute. Praktischerweise werden die Extrakte der Zaubernuss in vielfältigen Fertigpräparaten eingesetzt (Tees, Cremes, Salben, Mundwässer). Hamamelis hilft bei leichten Blutungen (Hämorrhoiden Grad 1 und 2) und Verletzungen der Haut, bei oberflächlichen Entzündungen (Neurodermitis) und sogar bei Krampfaderbeschwerden.
Schon Hildegard von Bingen wusste, dass Arnika nicht nur eine hübsche Blume ist, sondern heilendes Potential in sich trägt. Arnika (Arnica montana) als Hausmittel kann immer dann helfen, wenn kleine Unfälle passiert sind und sich Blutungen in oder auf der Haut zeigen. Bei Quetschungen und Hämatomen beispielsweise hilft es, Arnika in Form von Heilsalbe oder einem Tonikum auf die betroffene Hautstelle aufzutragen. Enthaltene Pflanzeninhaltsstoffe wie Flavonoide, Sesquiterpenlactone und Helenalin wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Da die Inhaltsstoffe insgesamt wohltuend auf den Blut- und Lymphfluss wirken, können Salben, Tinkturen und wässrige Auszüge mit Arnika auch bei Krampfadern, Venenentzündungen oder geschwollenen Beinen angewendet werden. Wichtig: Arnika wirkt, sollte aber weder langfristig äußerlich zur Anwendung kommen, noch innerlich eingenommen werden.
Wer innerlich seine Haut pflegen möchte, sollte häufiger einen Tee mit Ackerschachtelhalm genießen. Das auch Zinnkraut genannte filigrane Pflänzlein hat blutreinigende, blutstillende, harntreibende und entzündungshemmende Eigenschaften. Da die Pflanze voller Kieselsäure und Mineralstoffe steckt, soll so das Bindegewebe von innen heraus gestützt und aufgebaut werden. In Spanien ist es beispielsweise ganz selbstverständlich, mit einem ‚Cola de caballo‘-Tee für straffe Haut und festes Bindegewebe zu sorgen. Ackerschachtelhalmtee muss immer kalt angesetzt und langsam aufgekocht werden, damit sich die eingelagerten Pflanzenstoffe lösen und ins Wasser übergehen können. Nicht nur Haare und Haut werden so gepflegt, sondern durch die erhöhte Nierentätigkeit ganz nebenbei schädliche Stoffwechselprodukte schneller ausgeschieden. Ein schmackhaftes Naturheilmittel für innen und außen. Vorsicht: Es macht Spaß, Heilpflanzen direkt in der Natur zu sammeln. Da Ackerschachtelhalm aber mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm verwechselt werden kann, sollte man das Hausmittel besser in der Apotheke einkaufen.
Es ist eine Sache der Veranlagung: große Poren, glänzende Haut und immer diese Neigung zu Rötungen. Gerade in der T-Zone des Gesichts kommt es gerne zu Reaktionen der Haut, die nur mit viel Puder übertüncht werden können. Doch damit verstärken sich die Probleme meist. Sinnvoller ist es, die Haut zur Selbstheilung anzuregen und insgesamt zu beruhigen. Besonders natürlich gelingt dies mit einem Aufguss aus Eichenrinde. Präparate aus Eiche (Quercus robur) werden immer dann geschätzt, wenn eine adstringierende, also zusammenziehende Wirkung gefragt ist. Die Anwendung ist denkbar einfach. Über den Hautkanal sickert das Tonikum ein und regt umgehend die Proteine der Haut dazu an, sich in Struktur und Aussehen zu verändern. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Gerbstoffe. Die Poren ziehen sich zusammen, der Blutfluss normalisiert sich, der Fettglanz nimmt ab. Gereinigte und zerkleinerte Eichenrinde kann in der Apotheke gekauft werden. Mit dem Pulver lässt sich ein Aufguss herstellen (1TL pro Tasse, kochendes Wasser, 10 Minuten Ziehzeit), welcher abgekühlt mit einem Wattebausch aufgetragen wird. Den Aufguss im Kühlschrank aufbewahren und nach vier Tagen erneut ansetzen.
Häufiger Stress, ungesundes Kantinenessen und hormonelle Eskapaden – schon zeigen sich markante Akne-Pickelchen im Gesicht. Nun muss die Balance der Haut ganz schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Ideal dazu eignet sich die Ringelblume. Ihre Flavonoide, Carotinoide und Isorhamnetinglycoside verfügen über pharmazeutisches Potential. Sie wirken nicht nur entzündungshemmend auf die Haut, sondern fördern den Wiederaufbau des sogenannten Granulationsgewebes. Wer einen grünen Daumen hat, kann die Ringelblume leicht im Garten kultivieren, da sie anspruchslos wächst und zudem hübsch aussieht. Bequemer ist es allerdings, auf fertig gemischte Präparate zu vertrauen. Viele Hersteller bieten Auszüge der Calendula officinalis in Salben und Lotionen an. Für eine intensivere Wirkung bietet sich ein selbst angesetzter Aufguss mit Wasser an. Dafür werden fünf Teelöffel getrocknete Ringelblumenblüten (Apotheke) mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und 20 Minuten ziehen gelassen. Mit diesem Infus die erkrankten Hautstellen mehrmals täglich abtupfen. Der Aufguss hält sich gut verschlossen zirka vier Tage im Kühlschrank.
Wer selbst Heilpflanzen in der Natur sammeln möchte, darf dies tun. Außerhalb von Landschaftsschutzgebieten, Naturschutzgebieten und Privatgrundstücken ist das Sammeln von frischem Grün erlaubt, so lange man für den persönlichen Bedarf pflückt und natürlich keine unter Schutz stehenden Pflanzen mitnimmt.
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