Herangehensweise für guten Smalltalk
Wenn man an Smalltalk denkt, dann assoziieren die meisten vielleicht die beeindruckende Eloquenz und geschliffene Rhetorikkünste eines erfolgreichen Alleinunterhalters. Smalltalk ist hingegen das genaue Gegenteil davon: Es ist die Kunst des unangestrengten, jedoch ebenso eleganten wie amüsanten Geplauders – der sogenannte Sprezzatura, wie Smalltalk früher auch hieß.
Mit der richtigen Strategie kommt jedes Gespräch ins Rollen, ohne dass es langweilig oder unangenehm wird. Du möchtest wissen, wie dir das am besten gelingt? Dann lies dir unsere Tipps für einen gelungenen Smalltalk durch – mit ihnen wirst du in jeder Situation souverän sein und bleiben – und einen guten Eindruck hinterlassen!
Unsere Tipps
Mit dem Plaudern ist es ähnlich wie mit dem Flirten: Dem ersten Satz haftet ein beinahe mythisches Anziehungsfanal an – so als gäbe es danach keine weiteren Höhepunkte mehr. Im Zeitalter der Globalisierung, Social-Media und Ad-hoc-Mitteilungen, der Stehpartys und professionellen Prahlerei, ist der Smalltalk alles andere als ein Privileg der besseren Gesellschaftsschicht. Gekonnte Konversation ist in sehr vielen Lebensbereichen ein wichtiger Erfolgsschlüssel. Auf diese Weise kann man das gefürchtete Eis unter Fremden zum Schmelzen brechen und beim ungezwungenen Reden einen guten (ersten) Eindruck hinterlassen. Wenn man indes die falschen Worte wählt, ist diese Chance auch genauso leicht wieder verspielt.
Wer der Vorstellung oder dem inneren Zwang erliegt, seinem Gesprächspartner unbedingt beweisen zu müssen, wie kommunikativ und beredt er ist, der kann letztendlich nur scheitern. Eine solche Absicht wird unbewusst immer vom anderen wahrgenommen und wirkt dementsprechend aufdringlich und unsympathisch. Dementsprechend zielt das lockere Miteinander-reden darauf ab, sich zwanglos auszutauschen, sich dabei besser kennenzulernen, die Gemeinsamkeiten zu betonen und so eine gute Atmosphäre sowie Vertrauen untereinander zu schaffen.
Smalltalk ist im Grunde universal einsetzbar: Als Plauderei unter Kollegen, als kleine Unterhaltung auf einer Feier, als Schwätzchen im Fahrstuhl, im Bus oder in der Bahn etc. Doch es gibt auch Situationen, in denen es besonders wichtig ist, dass du mit deinen Mitmenschen ins Gespräch kommst, wie z.B.:
- Am ersten Tag im neuen Job: Du bist noch neu und kennst niemanden. Um einen freundlichen und sympathischen ersten Eindruck zu hinterlassen, solltest du unbedingt mit deinen Kollegen ins Gespräch kommen.
- Bei dem Besuch einer Messe oder eines Kongresses. Steh zwischen den Vorträgen und in den Pausen nicht alleine herum. Nutze die Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen. Damit schaffst du die Basis für eine eventuelle berufliche Zusammenarbeit – Netzwerken heißt das Stichwort.
- Beim Treffen mit einem Kunden. Der Grund deines Treffens ist zwar geschäftlicher Natur, doch absichtslose und ungezwungene Konversation lockert die Stimmung auf und heißt deinen Kunden willkommen.
- Im Vorstellungsgespräch. Bereits die ersten Minuten des Zusammentreffens entscheiden über die Sympathie. Nimm das Angebot des “neuen Chefs” an und betreibe ein wenig zwanglose Konversation. So fällt dir auch der Rest leichter.
Viele trauen sich einfach nicht, aktiv auf andere zuzugehen und ein lockeres Gespräch anzufangen. Aus Angst, etwas falsch zu machen oder gar etwas Falsches zu sagen, sind sie gehemmt und trauen sich nicht, den Anfang zu machen. Diese allgemeinen Tipps können dir helfen:
- Schaue deinen Gesprächspartner freundlich an und lächle. Damit ist bereits der erste Schritt erfolgreich getan. Mit deiner offenen Haltung signalisierst du deinem Gegenüber, dass du dich gerne unterhalten würdest und Interesse hast.
- Scheue dich nicht davor, über (scheinbar) Belangloses zu reden. Beinahe jedes Thema ist für Smalltalk geeignet. Das Wichtigste, du beginnst überhaupt ein Gespräch. Dieses kannst du auch gerne mit einer Bemerkung zum Wetter beginnen. Du kannst aber auch über den Anlass des Treffens, die Musik, das Essen und vieles mehr sprechen.
- Achte darauf, dich positiv zu äußern. Du willst für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Mit Nörgelei verschreckst du dein Gegenüber.
- Übe das zwang- und absichtslose Gespräch. Smalltalk kann nämlich jeder üben und erlernen. Fühlst du dich noch unsicher, dann übe, bevor es “ernst” wird. Sprich zum Beispiel deine Mitmenschen auf dem Heimweg in Bus oder Bahn an oder beginne einen kleinen Plausch mit deinem Nachbarn. Dadurch wirst du dich immer selbstsicherer auf dem Gebiet fühlen.
Der erste Satz ist der schwerste, um die unangenehme Stille zu beenden. Und klar, zuerst solltest du dich selbst vorstellen, deinen vollen Namen nennen und vielleicht noch ein paar Sätze zu deinem Beruf (z.B. für den Fall, dass es ein Business-Empfang ist) sagen. Aber was kommt dann?
Wenn es dir schwer fällt, ein angenehmes Gespräch zu beginnen oder an ein bestehendes anzuknüpfen, gibt es einen simplen Trick: Stelle ein paar gute Fragen! So gut wie jeder Mensch mag es, über sich selbst zu sprechen. Und dein Vorsprung und Vorteil ist es, wenn du deinem Gegenüber genau diese Chance eröffnest.
Fragen zu stellen, eignet sich generell zum Anwärmen und Auflockern (ganz besonders, wenn dir momentan nichts anderes einfällt) – vorausgesetzt natürlich, es sind auch die „richtigen“ Fragen.
Im Grunde ist es so, dass die meisten Leute das Gefühl haben, erst dann ein befriedigend gutes Gespräch geführt zu haben, wenn sie die meiste Redezeit für sich selbst beanspruchen konnten. Dies ist zwar widersprüchlich, du kannst es aber für dich nutzen: Wenn du Sorge hast, anfangs das Falsche zu sagen oder nicht „smalltalken“ zu können, stelle eben Fragen. Schenke deinem Gegenüber reichlich Redezeit und gehe auf seine Antworten bewusst ein – er wird dich dann mehr schätzen als jeden oberflächlichen Sprücheklopfer und Draufgänger. Sieh es positiv: Sich selbst nicht in den Vordergrund zu stellen, ist etwas, das viele schätzen. Genauso wie jemanden, der zuhören kann.
„Small Talk ist immer ein Dialog. Viele Menschen verwechseln Small Talk leider mit Selbstmarketing. Es geht aber nicht darum, sich gut darzustellen, indem man zum Beispiel über Erfolge oder den tollen letzten Urlaub erzählt. Man sollte vielmehr auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Reden und Zuhören achten, Interesse an seinem Gegenüber zeigen und dadurch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ - Bielefelder Kommunikationstrainerin Susanne Watzke-Otte
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