Körpersprache im Berufsalltag
Im Berufsalltag können ein positiver Eindruck und eine gute Ausstrahlung entscheidend sein. Dazu trägt auch die Körpersprache bei – und zwar viel mehr als wir oft denken. Der Großteil dessen, was bei deinem Gegenüber ankommt, wird non-verbal mittels Körpersprache transportiert. Das heißt: Nicht über das, was du sagst, sondern über deine Mimik, Gestik und Körperhaltung.
Im Vorstellungsgespräch kann dir eine positive Körpersprache den kleinen, ausschlaggebenden Vorteil verschaffen, der dich von anderen abhebt. Auch bei Vorträgen, im Meeting oder beim Gespräch mit dem Chef kann deine Körpersprache viel bewirken: Du wirkst sympathischer, selbstbewusster und kompetenter.
Wir haben sieben Fehler und No-Gos der Körpersprache zusammengestellt, auf die du im Beruf ganz besonders achten solltest.
Unsere Tipps
Eines der bekanntesten negativen Signale der Körpersprache sind die Arme, die vor dem Oberkörper verschränkt werden. Damit schaffst du Distanz, wirkst verschlossen, abweisend oder unsicher. Doch wusstest du, dass auch überkreuzte Beine eine ähnliche Wirkung haben können? Übereinandergeschlagene Beine wirken vor allem bei Frauen häufig defensiv und zurückhaltend. Besser: Stelle die Füße nebeneinander, während du ein wichtiges Gespräch im Berufsalltag führst. Du wirkst dadurch nicht nur offener und interessierter, du beanspruchst auch mehr Raum für dich und machst dadurch einen selbstbewussten Eindruck.
In vielen Studien wurde untersucht, in welcher Position Menschen zueinander am liebsten in einem geschäftlichen Gespräch stehen oder sitzen. Dabei zeigte sich, dass es negativ und aggressiv konfrontierend wirkt, wenn du deinem Geschäftspartner, Kollegen oder Chef frontal gegenüber sitzt. Drehst du den Oberkörper jedoch zu stark seitlich weg, signalisierst du Desinteresse. Ideal soll gemäß diesen Untersuchungen ein Winkel von etwa 30 bis 45 Grad zueinander sein. Das wirkt offen und interessiert, gibt deinem Gegenüber aber auch genug Raum und wirkt nicht aggressiv.
Oft achten wir eher auf Gesicht und Hände, als auf die Füße. Doch unbewusst nehmen wir die gesamte Körperhaltung anderer Menschen wahr. Und dabei spielen die Füße eine gar nicht so unwichtige Rolle. Wie Antennen zeigen die Knie und Fußspitzen oft unbewusst auf den Mittelpunkt unseres Interesses. Das lässt sich aktiv einsetzen, indem du darauf achtest, dass die Knie und Füße nicht vom Gesprächspartner weg zeigen. Tipp für Frauen mit Absatz-Schuhen: Stelle deine Füße fest auf den Boden. Vermeide es, die Füße nach links und rechts zu kippen oder auf dem Absatz auf und ab zu wippen. Das wirkt unsicher.
Bewegungen mit weichem, abgeknicktem Handgelenk, fahriges Zupfen an Fusseln oder an der Kleidung, das Kneten der Hände oder das Herumspielen mit Gegenständen wie Stiften wirkt auf andere häufig unsicher und schwach. Achte darauf was du in Gesprächen mit deinen Händen machst. Du kannst Zuhause vor dem Spiegel ausprobieren, wie verschiedene Bewegungen deiner Hände wirken. Versuche in Gesprächen ganz bewusst klare, knappe und „starke“ Gesten zu verwenden. Offene Handflächen wirken besonders vertrauenerweckend. Dabei ist weniger aber oft mehr, denn zu übertriebene oder theatralische Gesten wirken künstlich und aufgesetzt.
Spiegeln nennt man das unbewusste Nachahmen der Körpersprache anderer. Das geschieht oft dann, wenn wir uns dem anderen verbunden fühlen und er uns sympathisch ist. Einige Menschen setzen das Spiegeln bewusst ein, um eine Verbindung mit dem Gesprächspartner herzustellen. Ein Beispiel: Wenn der eine sich im Stuhl nach vorne beugt und die Arme auf dem Tisch aufstützt, macht der andere das kurz danach ebenfalls. Beugt sich dein Gesprächspartner vor und du lehnst dich kurz darauf nach hinten, kann das genau das Gegenteil bewirken. Es wird Distanz statt emotionaler Nähe aufgebaut. Aber Vorsicht: Auch zu offensichtliches Spiegeln wirkt schnell unnatürlich und damit ebenfalls unsympathisch.
Im Berufsalltag sprichst du immer wieder mit Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten. Dabei solltest du immer einen entspannten Blickkontakt halten und damit Interesse an dem Menschen und an eurem Gespräch signalisieren. Die Augen abwenden, auf den Boden oder – noch schlimmer – auf die Uhr schauen wirkt respektlos und desinteressiert. Faustregel: Halte drei bis fünf Sekunden Blickkontakt und das immer wieder mit häufiger Frequenz. Studien zeigen, dass du dadurch einen vertrauenswürdigen, kompetenten, selbstbewussten und sympathischen Eindruck machst. Ein kurzes Hochziehen der Augenbrauen signalisiert dabei besonderes Interesse.
Es ist oft ganz einfach, mit kleinen Tipps und Tricks eine positivere Körpersprache und bessere Ausstrahlung zu erreichen. Ein großer Fehler ist es aber, wenn du zu verkrampft bemüht bist. Wenn du dich mit Gesten oder einer Körperhaltung unwohl fühlst, dann werden die Menschen um dich herum das merken. Ein aufgesetztes, übertriebenes Lächeln oder einstudierte Bewegungen wirken schnell künstlich. Versuche, immer entspannt zu bleiben. Du solltest an deinen typischen Körpersprache-Fehlern natürlich arbeiten. Aber Natürlichkeit, Humor und Offenheit sind oft mehr wert, als perfekt einstudierte Nuancen der Körpersprache.
Kommunikationsexperten sprechen von der 7-38-55-Regel. Sie besagt: Nur 7 Prozent von dem, was unser Gegenüber wahrnimmt, wird durch Worte vermittelt. 38 Prozent über den Tonfall. 55 Prozent durch die Körpersprache.
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