Bewusster konsumieren
Unsere Tipps
Der nachhaltigste Konsum ist der, der gar nicht erst stattfindet. Das bedeutet natürlich nicht, dass du von nun an deine Lebensmittel aus Müllcontainern holen sollst (obwohl es Menschen gibt, die das ganz ohne Not aus Überzeugung tun um so gegen das Aussortieren von an sich guten Waren zu protestieren, “Dumpstern” genannt). Aber es bedeutet, auf Unnötiges zu verzichten.
All die Dinge, die du aus Langeweile, Frust, Unüberlegtheit oder wegen eines billigen Angebotes kaufst und die du eigentlich gar nicht brauchst … Hier kannst du ansetzen. So vermeidest du unnötige Anschaffungen: Gehe nicht hungrig oder frustriert einkaufen und bleibe auch bei vermeintlichen Superschnäppchen kritisch. Frage dich: Brauche ich das wirklich? Wo möchte ich den Gegenstand in Zukunft aufbewahren? Habe ich etwas Ähnliches vielleicht schon? Würde ich den Artikel auch zum Normalpreis kaufen? Wenn du auf diese Fragen keine befriedigende Antwort findest, solltest du den Kauf lieber lassen und dich darüber freuen, dass du dir keinen unnötigen Kram in die Wohnung holst. Toller Nebeneffekt: Auf diese Weise sparst du Geld, mit dem du an anderer Stelle hochwertigere Dinge kaufen kannst.
Die Produktion von Bio-Lebensmitteln folgt strengen Richtlinien, die uns und der Umwelt zugutekommen:
- Auf den Feldern dürfen sehr viel weniger Chemikalien genutzt werden, sodass auch das geerntete Obst, Gemüse oder Getreide später weniger Schadstoffe enthält. Außerdem wird auf diese Weise die Umwelt geschützt: Es geraten weniger Chemikalien ins Trinkwasser und in den Boden. Und in der Umgebung der Felder können wieder viel mehr Tiere leben, die mit den Schadstoffen sonst nicht zurechtkommen.
- Damit sich der Boden erholen kann, muss auf einem Feld jedes Jahr eine andere Pflanzenart angebaut werden.
- Nutztiere für die Milch-, Eier- oder Fleischproduktion haben mehr Platz und würdigere Lebensbedingungen. Mit Bioprodukten unterstützt du deshalb nicht die grauenvolle Massentierhaltung der konventionellen Fleischproduktion.
- Tiere bekommen artgerechtes Futter, das selbst auch Bioqualität haben muss.
- Es dürfen keine unnötigen Medikamente eingesetzt werden, wie es in der konventionellen Nutztierhaltung üblich ist. Antibiotika im Fleisch kommen deshalb nicht vor.
Es lohnt sich also auf vielfache Weise, Lebensmittel mit dem Biosiegel zu kaufen. Selbst im Discounter findest du heutzutage eine große Auswahl davon. Wenn du bisher kein Bio kaufst, könntest du mit Milch und Eiern beginnen. Sie stehen meist direkt neben den konventionellen Produkten, sind fast überall erhältlich und der Preisunterschied ist überschaubar. Ein guter Anfang!
An der Produktion einer Ware sind unzählige Menschen beteiligt. Häufig leben und arbeiten diese unter unwürdigen Bedingungen, nur damit wir Kaffee, Schokolade, Kleidung der andere Dinge etwas billiger kaufen können. Mit Fairtrade-Produkten übernimmst du ein Stück mehr Verantwortung für die Bauern und Arbeiter in den Herstellungsländern. Fairtrade bedeutet: Die Arbeiter werden besser bezahlt, Bauern und Plantagenarbeiter bekommen zusätzliche Prämien für Gemeinschaftsprojekte. Dadurch verbessert sich die Lebens- und Arbeitsqualität. Durch stabilere Preise und langfristigere Handelsverträge profitieren auch kleine Unternehmen in den Produktionsländern. Fairtradeprodukte sorgen also dafür, dass Ausbeutung vermieden oder zumindest deutlich verringert wird. Beginnen kannst du zum Beispiel bei Kaffee und Tee: Hier bekommst du selbst beim Discounter häufig Fairtrade-Produkte.
Achtung: Informiere dich darüber welche Siegel hier genau was bedeuten.
Dass Plastik schlecht für die Umwelt (und über Umwege auch für unsere Gesundheit) ist, wissen wir schon längst. Deshalb gilt es, möglichst wenig Plastik zu verwenden, doch das ist gar nicht so einfach. Ein erster Schritt ist die Vermeidung von Plastiktüten, indem du einfach einen Korb oder eine Einkaufstasche mitnimmst. Du hast wieder mal deine Tasche vergessen? Inzwischen gibt es in den meisten Läden eine größere Auswahl an Taschen, sodass du eine aus Papier oder Stoff wählen kannst. Weitere Ansätze zum Plastiksparen:
- Verzichte auf die dünnen Tütchen an der Obst- und Gemüsetheke. Transportiere deine Früchte einfach lose.
- Wenn du die Wahl hast, kaufe lieber Produkte ohne Plastikverpackung. Verzichte auf Lebensmittel, die in Kleinstportionen einzeln verpackt sind oder mehrfache Umverpackungen haben.
- In immer mehr Städten gibt es „Unverpackt“-Läden. Dort bekommst du vom Müsli über Reis und Nudeln bis hin zum Duschgel alles ohne (Plastik-)Verpackung in mitgebrachten Behältern oder dort gekauften Mehrweggläsern.
- Auch auf dem Markt bekommst du Obst, Gemüse und Kräuter meist lose oder in Papiertüten.
- Kaufe deine Getränke in Glas- statt Plastikflaschen. Oder trinke einfach gleich Leitungswasser.
Ja, Onlineshopping ist sehr bequem. Und ja, in großen Ketten bekommst du manches billiger als in kleinen Einzelhandelsgeschäften. Allerdings haben lokale Anbieter andere Vorteile: Die Transportwege sind kürzer, das schont die Umwelt. Mit einem Kauf im Buchladen um die Ecke oder im Bauernladen zwei Dörfer weiter unterstützt du ganz konkret Menschen in deiner Umgebung statt Großkonzernen. Außerdem findest du dort häufig ganz besondere Schätzchen, die in den großen Ketten keinen Platz haben. Es lohnt sich deshalb, wenigstens zum Teil auf Läden vor Ort zu setzen. Auch hier gibt es besonders bequeme Angebote: zum Beispiel Abokisten für Bio-Obst und -Gemüse aus der Region.
Und auch was Onlineshopping betrifft, gibt es hier auch “lokale” Anbieter bzw. Plattformen, mit einer großen Auswahl an Kleinherstellern, wie beispielsweise etsy.
Billigshops sind echte Konsumfallen: Dort sind Kleider, Dekoartikel und Schreibwaren so unfassbar günstig, dass wir gleich doppelt und dreifach zugreifen. Das Problem: Wenn du dich schon fragst, wie ein so günstiger Preis möglich sein kann, dann hat sie Sache einen Haken. Entweder die Produkte haben mieseste Qualität oder sie wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Meistens trifft beides zu. Trotzdem ist die Versuchung der Superschnäppchen groß. Meide solche 1-Euro-Shops deshalb gleich völlig. Keine Sorge: Du verpasst nicht viel.
Bei Autos ist es völlig normal, gebraucht zu kaufen. In anderen Bereichen dagegen weniger. Dabei hat Second-Hand-Ware viele Vorteile:
- Ein Produkt wird länger verwendet und schont dadurch die Umwelt.
- Bei Second Hand Kleidung hast du den Vorteil, dass du sehr spezielle und individuelle Teile finden kannst und dich dadurch von der “Massenmode” à la Fast Fashion abhebst.
- Du sparst jede Menge Geld.
- Bei Kleidung und Möbeln sind mögliche Giftstoffe schon längst ausgewaschen bzw. verflogen, wenn du sie kaufst.
- Es macht Spaß nach guten Second Hand Teilen zu suchen! Und, gebrauchte Dinge haben Seele und Geschichte. Vielleicht hältst du gerade das frühere Lieblingsstück eines anderen in der Hand?
Sehr gut geeignet für den Gebrauchtkauf sind Bücher, CDs/DVDs, Kleidungsstücke (vor allem für Kinder, die ja sowieso in kürzester Zeit wieder herauswachsen), Möbel und Elektronikartikel (es muss ja nicht immer das allerneueste Teil sein, oder?). Schau dich einfach mal auf dem Flohmarkt, bei ebay Kleinanzeigen oder im Second-Hand-Shop um!
Neben dem Bio- und dem Fairtradesiegel gibt es noch viele weitere wichtige Markierungen für strategische Kaufentscheidungen: Der „blaue Engel“ zeichnet zum Beispiel umweltverträgliche Produkte aus, der „Ökotex-Standard 100“ steht für schadstoffarme Textilien.
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