Autosuggestion – Die Kraft der positiven Selbstbeeinflussung

Autosuggestion – Die Kraft der positiven Selbstbeeinflussung

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Autosuggestion, die Kraft der gedanklichen Selbstbeeinflussung, kann bei richtiger Anwendung positive Effekte auf dein Wohlbefinden oder deinen Erfolg entfalten. Die Erfindung der Autosuggestion ist eher auf einen überraschenden Heileffekt zurückzuführen als auf die bewusste Ausarbeitung einer medizinischen Heilmethode. Im Grunde geht es darum, sich selbst auf einen gewünschten Effekt zu programmieren. Dabei ist die Autosuggestion ein Vorgang, der uns ohnehin vorhandene, aber unbewusste Verhaltensweisen, bewusst macht. Ob in der Medizin oder Psychologie, im Berufsleben oder Alltag: die Einsatzgebiete der gedanklichen Selbstbeeinflussung sind vielfältig. Die Methode der Autosuggestion zu erlernen ist nicht schwierig, sofern du einige wichtige Grundregeln beachtest. Höchste Zeit also, dass du dein Denken und Handeln selbst positiv beeinflusst!

Unsere Tipps

1 Der Wunsch als Vater des Gedankens

Der Grundgedanke der Autosuggestion ist simpel: Menschen übernehmen Botschaften, die sie immer wieder hören. Das kannst du leicht überprüfen, wenn du an einen verbreiteten Werbespot denkst. Die Aussage, die hinter einer Botschaft steckt, nimmst du schnell als wahr auf ohne sie zu kontrollieren. Was mit Botschaften funktioniert, die von außen an dich getragen werden, funktioniert auch mit Gedanken, mit denen du dich selbst beschäftigst. Die Werkzeuge der Autosuggestion sind die sogenannten Affirmationen: bewusst ausgedrückte Haltungen, die dich positiv beeinflussen.

2 Die Rolle des Unterbewusstseins

Schon Sigmund Freud hat auf die enorme Bedeutung unbewusster Geistesinhalte hingewiesen. Folgt man dem Eisberg-Modell, so beträgt das Verhältnis zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein 10 zu 90: Nur Zehn Prozent des Geistesinhalte sind einem Menschen bewusst. Der restliche spielt sich im Unterbewusstsein ab.Autosuggestionen zielen darauf ab, sich die unterbewussten Ressourcen zu Nutze zu machen. Bildhafte Gedanken helfen dabei, reine Vorstellungen in die Realität zu übertragen. Das Unterbewusstsein wird durch regelmäßige Affirmationen darauf trainiert, alles ihm Mögliche zu tun, um positive Gedanken und Wünsche zu verwirklichen. Je greifbarer und deutlicher eine Vorstellung dabei ist, desto leichter können die geistigen Ressourcen des Unterbewussten ihren Weg in die Realität finden.

Hast du dich für die Methode der Autosuggestion entschlossen, erzielst du Erfolge nur durch regelmäßiges Üben.

3 Realistische Ziele setzen und konkret formulieren

Affirmationen enthalten Ziele, die realistisch und erreichbar sind. Du musst an die Inhalte deiner Formeln glauben. Wenig zielführend sind verschachtelte oder unverständliche Suggestionsformeln, die du ständig hinterfragen musst. Beginne einfach und für dich nachvollziehbar, indem du Affirmationen nutzt, die du dir schon jetzt abnimmst. Ziele konkret zu formulieren bedeutet auch, das Repertoire an Affirmationen übersichtlich zu halten. Von Zeit zu Zeit ist es sinnvoll, dass du dir neue Formeln überlegst – allerdings wirst du niemals mehr als eine Handvoll Affirmationen am Tag aufsagen. Viel besser ist es, wenn du ein einziges konkretes Ziel verfolgst und deinen Fokus vorerst darauf legst.

4 Affirmationen selbst überlegen

Zu Beginn kannst du auf verfügbare Affirmationen zurückgreifen, um unkompliziert in die Autosuggestion einzusteigen. Je sicherer du wirst, desto größer wird dein Wunsch nach eigenen Formeln zur Selbstbeeinflussung. Einige Grundregeln solltest du stets befolgen: Zum einen werden Suggestionen immer in der Ich-Form formuliert. Zum anderen bestehen deine Sätze aus gegenwärtigen Beeinflussungen, weil zukünftige Anweisungen von deinem Unterbewusstsein nicht verarbeitet werden. Zudem formulierst du Autosuggestionen stets positiv, also ohne Verneinungen. Übrigens: Auch das Wort „kein“ ist bei der Kreation von Affirmationen tabu! Übe regelmäßig und nutze einen Spiegel, um Blickkontakt herzustellen. Siehst du dir bei der Autosuggestion selbst in die Augen, verstärkst du die Wirksamkeit.

5 Verstärkung durch Details und Emotionen

Dass Affirmationen zielgerichtet und konkret sein müssen weißt du bereits. Zusätzlich solltest du deine Formeln um detaillierte Informationen anreichern. Statt etwa zu suggerieren, dass du „heute auf der Arbeit deinen Chef überzeugen wirst“ könntest du in der Formel eine Erwartung unterbringen: „Ich überzeuge meinen Chef heute durch mein selbstbewusstes Auftreten. Mein Chef schätzt das sehr und lobt mich. Ich bekomme eine Gehaltserhöhung.“ Um die Affirmationen besser auf deine Bedürfnisse auszurichten verbinde positive Gefühle mit den einzelnen Sätzen. Schreibe dir zu jeder deiner Formeln auf, welche positiven Gefühle in dir geweckt werden. Je mehr Emotionen in einem Formelteil aufkommen, desto besser scheint der Satz zu dir zu passen. Horch in dich hinein: Orientiere dich bei der Neufassung von Affirmationen immer an guten Gefühlen.

6 Perfektion kommt mit der Zeit

Es ist noch kein Selbstmotivationsexperte vom Himmel gefallen. Der Einstieg in die Welt der Autosuggestion mag dir manchmal merkwürdig vorkommen, doch es lohnt sich, seine Autosuggestionen langsam und schrittweise zu perfektionieren. Auf diese Weise erhältst du den ursprünglichen Sinn deiner Formeln, optimierst aber deren Wirksamkeit. Experimente sind nicht nur erlaubt, sondern sehr empfehlenswert. Sage deine Affirmationen laut auf und verändere deine Stimme – oder schreie deine Autosuggestionsformel heraus, wenn sich dir die passende
Gelegenheit bietet. Gefühl in deine Stimme zu legen verbessert die Wirksamkeit der Selbstbeeinflussung, weil dein Unterbewusstsein für starke Gefühle besonders empfänglich ist. Noch deutlicher werden Autosuggestionen wenn du deine Botschaften durch körperliche Gesten, etwa die Faust ballen, unterstützt.

7 Gedächtnisstütze: Notizzettel nutzen erlaubt!

Auch wenn Autosuggestionen in erster Linie reine Kopfarbeit sind, sollten vor allem Einsteiger sich praktischer Hilfsmittel bedienen. Insbesondere, wenn zunächst der grundlegende Umgang mit Affirmationen eingeübt wird. Eine hervorragende Unterstützung ist der Einsatz von Notizzetteln. Du solltest dir nicht nur deine erdachten Formeln aufschreiben, sondern auch überall in deiner Umgebung gut sichtbare Gedächtnisstützen anbringen, damit du deine Übungseinheiten nicht vergisst. Die idealen Plätze für das Ankleben der Notizzettel sind dort, wo du täglich oft vorbeikommst. Das kann beispielsweise der Kühlschrank sein, der Badezimmerspiegel oder sogar das Fernsehgerät. Nutze bestenfalls Zettel in knalligen Signalfarben, damit du bereits von weitem erkennst, dass es wieder Zeit für deine Übungen ist.

!Wusstest du eigentlich...

Das Konzept der Autosuggestion geht auf Émile Coué zurück. Der Apotheker entdeckte, dass zu einem Heilungsprozess mehr gehört als die bloße Wirkung von Medikamenten. Eine große Rolle spielten nach Coué einerseits die Einbildungskraft des Patienten als auch sein Glauben an eine Heilung. Die gedanklich Selbstbeeinflussung schien für ihn stärker zu sein als die Medikamente, die er ausgab. Im Laufe der Jahre entwickelte Émile Coué die Methode der Autosuggestion und erzielte damit eine große Anzahl von, teils überraschenden, Heilerfolgen. Eine der wohl berühmtesten Formeln aus dem Repertoire des Apothekers Coué ist: „Es geht mir in jeder Hinsicht von Tag zu Tag besser und besser.“

Bildnachweis: kotoko/Bigstock.com

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