Madonna Buder

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Mit einem fröhlichen Lachen springt Schwester Madonna Buder ins Wasser. Nicht etwa ins Solebecken beim Seniorenschwimmen, wie man es bei einer 86-Jährigen erwarten könnte. Die drahtige Ordensschwester hechtet inmitten einer großen Horde Sportbegeisterter in den pazifischen Ozean, um die 3,86 Kilometer möglichst schnell hinter sich zu bringen.

Madonna Buder ist nicht irgendeine Freizeitsportlerin. Sie ist die älteste Frau, die jemals einen Triathlon geschafft hat. 154 Bahnen schwimmen, Radfahren auf einer Strecke von Berlin nach Leipzig und am Ende noch einen Marathon, das entspricht mal locker 105 Runden um den Sportplatz. Madonna Buder kann da mithalten. Beim Ironman Wettbewerb in Kanada vor vier Jahren war sie insgesamt 16 und eine halbe Stunde unterwegs!

Die Sportlichkeit ist Madonna Buder, die im Juli 1930 in St. Louis das Licht der Welt erblickte, in die Wiege gelegt worden. Als Kind tollte sie viel herum, kletterte und schwamm. Im katholischen Mädcheninternat wurde dann alles ein wenig beschaulicher. Wie viel Sport im Kloster, in das sie 1963 eintrat, möglich war, sei dahingestellt. Dort stand sie jahrzehntelang um viertel vor fünf auf, arbeitete und betete im festgelegten Tagesrhythmus und ging jeden Abend um 21 Uhr ins Bett.

Während ihrer Klosterzeit hat Madonna Buder dann aber ihr besonderes Erweckungserlebnis – es ist sportlicher Natur. Bei einem Aufenthalt an der Pazifikküste lässt sie sich von der Freiheit des Windes und der Wellen inspirieren. Sie läuft und läuft am Strand entlang und ist glücklich. Ihren ersten Triathlon absolviert sie mit 52, der zuständige Bischof hatte zuvor sein OK für die Teilnahme gegeben. “Die ersten 45 Rennen haben mich auch nicht umgebracht”, ruft sie in einem Werbespot der Firma Nike begeistert und stürzt sich in die Fluten.

Ans Aufhören denkt Madonna Buder, die bei 1,70 Körpergröße nur 52 Kilogramm auf die Waage bringt, nicht. “Gott hat mir bisher noch kein Zeichen gegeben”, sagt sie voll Vertrauen. Im Kloster wohnt sie inzwischen nicht mehr. Jetzt läuft sie jeden Morgen von ihrer Wohnung aus ein paar Kilometer zur Messe. Training und Besinnung in einem, so lässt es sich alt werden.

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