Irmela Mensah-Schramm

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Die deutsche Aktivistin Irmela Mensah-Schramm geht nie ohne eine Tasche aus dem Haus, die mit ungewöhnlichen Dingen gefüllt ist: Bürste, Pinsel, Farbe, Lösungsmittel und ein Fotoapparat befinden sich darin. Irmela Mensah-Schramm braucht sie, um rassistische Aufkleber und Graffiti zu beseitigen, und das schon seit Jahrzehnten. We like!

Irmela Mensah-Schramm ist eine Aktivistin für Menschenrechte und setzt sich schon seit den 70er Jahren für Flüchtlinge und gegen Rassismus ein. Seit 1986 dokumentiert und entfernt sie in ganz Deutschland rassistische Graffiti und Aufkleber und erntet dafür nicht nur Lob: Einmal wurde sie von einem Wachmann angegriffen und verletzt. Gewalt- und sogar Morddrohungen erhält sie wegen ihrer Arbeit immer wieder. Mehrfach stand sie sogar vor Gericht, weil sie Graffitis übersprüht oder bei der Entfernung Firmenschilder oder Glasscheiben beschädigt hatte. Eine solche Beschädigung lässt sich nicht immer vermeiden, doch das nimmt Irmela Mensah-Schramm in Kauf, wenn dafür die Hassparolen von der Straße verschwinden.

Im Oktober 2016 wurde sie dann tatsächlich verurteilt: Sie hatte in einem Berliner Fußgängertunnel ein Hassgraffito so übersprüht, dass die Botschaft sich positiv wandelte. Weil sie dabei das Graffito vergrößert und leuchtend-pinke Farbe verwendet hatte, wurde sie wegen Sachbeschädigung zu 1800 Euro Geldstrafe auf Bewährung verurteilt. Im Internet schlug der Rentnerin jede Menge Sympathie und Solidarität entgegen. Es wurde sogar eine Online-Petition gestartet, um Unterschriften zu sammeln, die Irmela Mensah-Schramm stärken sollten. Weit über 40.000 Unterschriften sind bisher zusammengekommen. Abschrecken lässt die „Polit-Putze“, wie sie sich selbst nennt, von dem Urteil jedenfalls nicht: Sie engagiert sich weiter dafür, den Hass von den Straßen verschwinden zu lassen. We like!

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