Unsicherheit überwinden

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„In meinen Augen besteht die Herausforderung darin, trotz Ihrer Unsicherheit auf andere zuzugehen und diese Hemmschelle bewusst zu überschreiten.“ Berit Brockhausen

Kurze Unsicherheiten und Angstmomente kennt jeder. Diese sind auch ganz normal. Wer fremde Menschen ansprechen soll oder im Job einen Vortrag halten muss, der ist vorher oft nervös – zumindest wenn man das nicht tagtäglich tut. Doch wenn die Unsicherheit auch in Alltagssituationen auftritt, dich lähmt, dich privat oder im Job sehr schüchtern auftreten lässt oder dich daran hindert, Ziele umzusetzen, dann solltest du an deiner persönlichen Entwicklung arbeiten. Denn Unsicherheiten lassen sich oft ganz einfach überwinden.

Mit den folgenden Tipps kannst du dein Selbstbewusstsein und deine Motivation stärken. Wenn du dich unsicher fühlst, denke einfach an eines der folgenden Dinge und probiere aus, ob du dich damit besser fühlst.

Unsere Tipps

1 Mach dir deine Stärken und Talente bewusst mit der „Positivliste“

Eigenlob stinkt? Das gilt vielleicht für Menschen, die vor anderen gerne mit ihren (vermeintlichen) Erfolgen prahlen. Doch für ein gesundes Selbstbewusstsein musst du dir deine Stärken und Talente bewusst machen. Unser Geheimtipp ist die „Positivliste“. Schreib dir darauf im Laufe einiger Tage nach und nach all deine Stärken und Talente auf. In Phasen der Unsicherheit denkst du nämlich oft negativ und dir fallen dann kaum positive Dinge ein. Wenn du das nächste Mal unsicher bist, nimmt dir eine Minute Zeit, hole die Liste heraus (rufe sie zum Beispiel auf dem Handy auf) und lies sie durch. Du wirst sehen, dass du dich sofort stärker und motivierter fühlst.

2 Denke positiv und stelle das Grübeln über Worst-Case-Szenarien ab

Unsichere Menschen tendieren oft dazu, weniger im Moment zu leben. Stattdessen stellen sie sich oft die Zukunft vor und gehen dabei viele düstere Worst-Case-Szenarien durch. Diese Gedanken lähmen aber die Motivation und verstärken die Unsicherheit. Ängste und Gefühl entstehen oft nur aus Gedanken – und diese kannst du selbst steuern! Versuche deshalb einmal folgendes: Sobald du dich unsicher fühlst und anfängst Negativszenarien durchzuspielen, unterbrich deine Gedanken mit etwas positivem. Je nachdem wo du bist: Mach dein Lieblingslied an (sing vielleicht mit), denke an ein schönes Erlebnis oder stell dir vor, wie ein geliebter Mensch dir Mut zuspricht.

3 Ängste akzeptieren und den Spieß einfach umdrehen

Ängste und Unsicherheiten lassen sich nicht immer durch gute Gedanken vertreiben. Manchmal setzt du dich sogar selbst noch mehr unter Druck, wenn du dir das Gefühl gibst, unbedingt positiv denken zu müssen. In diesem Fall solltest du deine Ängste akzeptieren. Verdränge sie nicht, sondern fordere sie heraus. Sag deinen Ängsten ganz einfach: „Macht doch was ihr wollt, ich ziehe mein Ding trotzdem durch!“ Stell dir nicht vor, du hättest keine Angst. Stell dir das Überwinden der Angst wie eine Abenteueraufgabe vor und dich selbst als Superheldin, die diese Aufgabe in Angriff nimmt.

4 Stell dir vor: Was würdest du anderen in der gleichen Situation raten?

Objektiv sein ist besonders schwer, wenn man gerade unsicher ist. Es kann helfen, wenn du versuchst, deine Situation mit anderen Augen zu sehen. Stell dir vor, nicht du wärst in dieser Situation, sondern deine beste Freundin (oder ein anderer Mensch, den du sehr magst). Was würdest du zu ihr sagen? Sicher würdest du ihr gut zureden, ihr Mut machen, ihr erklären warum sie nicht unsicher sein muss. Wenn du es auf diese Weise betrachtest wirst du oft sehr schnell feststellen, dass es nichts gibt, vor dem du Angst haben musst.

5 Nimm dich nicht zu ernst – Humor macht alles leichter

Jedem Mensch ist manchmal unsicher. Das ist menschlich und macht sympathisch. Oder magst du etwa aalglatte und perfekte Menschen? Denk also daran, dass kleine Unsicherheiten überhaupt nicht schlimm sind und versuche, über dich selbst zu schmunzeln. Ein Beispiel: Du möchtest einen interessanten Menschen das erste Mal ansprechen, aber die Unsicherheit verschlägt dir mitten im ersten Satz die Sprache. Nun kannst du anfangen immer nervöser zu werden, dich selbst innerlich zu beschimpfen und dabei immer noch unsicherer werden – oder du lachst und sagst ganz offen: „Tut mir leid. Wenn mir jemand gefällt, bin ich immer so nervös.“

6 Selbstbewusste Körpersprache nimmt die Unsicherheit

Bei Unsicherheit hilft ein ganz einfacher Trick: Achte auf eine selbstsichere Körpersprache. Steh aufrecht, Kopf hoch, schaue den anderen Menschen offen in die Augen und vor allem – lächle. Denn Körpersprache funktioniert in zwei Richtungen: Selbstbewusste Menschen haben eine selbstbewusste Körpersprache. Aber umgekehrt kann eine sichere und positive Körpersprache dir auch mehr Sicherheit vermitteln und ein besseres Gefühl geben. Denke also beim nächsten Moment der Unsicherheit an deine Haltung und an ein Lächeln.

7 Blitzentspannung: Schnelle Entspannungsübung bei Unsicherheit

Wenn du merkst, dass du sehr unsicher wirst und dich immer tiefer in der Unsicherheit verstrickst, dann kann es helfen, deinem Gehirn einen kurze Auszeit von den negativen Gedanken zu verordnen. Am einfachsten geht das mit Entspannungsübungen. Es braucht etwas Übung, bis eine Kurzmeditation oder schnelle Entspannung tatsächlich funktioniert, aber probiere es ruhig einmal aus, zum Beispiel mit dieser Übung: Schließe die Augen, atme tief ein und aus und konzentriere dich mindestens drei Minuten lang alleine auf den Fluss deines Atems. Versuche, währenddessen keine anderen Gedanken zuzulassen.

!Wusstest du eigentlich...

Psychologische Studien zeigen, dass rund 75 Prozent aller Menschen Angst vor fremden Menschen haben, vor dem Halten von Vorträgen und vor Veranstaltungen, bei denen sie niemanden kennen.

Bildnachweis: ValentinaPhotos/Bigstock.com

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