Toxic Friendships
Als soziales Wesen ist der Mensch auf Beziehungen angewiesen. Vor allem Freundschaften bilden in jedem Alter einen wichtigen Teil des Lebens. Gute Freundinnen und Freunde geben Halt ist schweren Zeiten, sind für dich da wenn es mal nicht rund läuft oder teilen einfach nur die schönen Momente des Lebens mit dir.
Doch nicht jeder Mensch tut einem automatisch gut: toxische Freunde verursachen mit ihrem Verhalten enormes Chaos in deinem Leben. Sie bringen deine Gefühlswelt durcheinander, beschränken deine Freiheit und zehren somit spürbar an deinen geistigen, seelischen und körperlichen Kraftreserven. Es gilt deswegen vergiftete Freundschaften zu erkennen, um überhaupt eine Entscheidung darüber treffen zu können, ob man sich von toxischen Freunden besser lösen möchte.
Unsere Tipps
Dass eine Freundschaft toxisch gewesen ist, merken viele Mensch erst wenn es bereits zu spät und
die Freundschaft längst zerschlagen ist. Die Nachwirkungen derartiger Negativ-Beziehungen sind dagegen oft langwierig. Das Überraschungsmoment liegt stets auf der Seite des toxischen Freundes, was dein Leid zusätzlich erhöht. Schließlich beginnt niemand eine Freundschaft mit der Überzeugung, dass die geliebte Person einem – bewusst oder unbewusst – Schaden zufügen möchte. Ohnehin gehst du sicher davon aus, dass du charakterstark genug bist, um dich nicht beeinflussen zu lassen.
Gehe deswegen aufmerksam mit deinen Freunden um und du kannst so manche Fassade durchschauen. Hinterfrage die Absichten deiner Freundinnen und Freunde, wenn dir eine Handlung seltsam vorkommt. Toxische Freunde stellen ihre Wünsche und Bedürfnisse oft in den Vordergrund ohne dass du es sofort merkst. Geht es dir schlecht, mangelt es toxischen Personen spürbar an Mitgefühl und Anteilnahme. Anstatt dich mit aufmunternden Worten zu unterstützen, stellen sie ihr eigenes, manchmal auch vergangenes, Unwohlsein in den Mittelpunkt. Es lohnt sich auf dein Bauchgefühl zu hören.
Was Freunde besonders wertvoll macht ist meistens ihre grenzenlose Ehrlichkeit. „Toxic Friends“
legen auf die Meinungen anderer Menschen selten wert, selbst dann nicht, wenn sie aktiv danach fragen. Horche auf deine Gefühle, wenn du im Beisein einer möglichen toxischen Person nach deinen Ansichten zu einem Thema gefragt wirst. Sucht dein Gegenüber lediglich Bestätigung? Oder wird tatsächlich deine ehrliche Meinung verlangt?
In einer Freundschaft sollte deine Meinung von Wert sein: erst recht, wenn du danach gefragt wirst. Toxischen Freunde messen anderen Meinungen als ihrer eigenen oftmals wenig oder gar keine Bedeutung zu. Für dich könnte sich das anfühlen als seiest du bloß ein Anhängsel dessen Ansichten dein Gegenüber zur Stärkung seiner Position nutzt. Opportune Überzeugungen oder Wertungen werden hingegen ignoriert. Die auf Gleichberechtigung ausgelegte Basis einer Freundschaft wird so spürbar negativ beeinträchtigt. Fühlst du dich in einer Freundschaft nicht ernst genommen oder übergangen, solltest du genau hinschauen, um toxische Freunde zu entlarven.
Nicht jeder Mensch kehrt sein Inneres nach außen. Passiv-aggressive Menschen offenbaren ihre Verhaltensweisen kleinschrittig und machen es dir nicht leicht, sie zu durchschauen. Zu Beginn fallen sie eher durch merkwürdige Gewohnheiten auf. Sie sind oft introvertiert und schweigsam, wodurch
es lange dauern kann bis ihre wahren Absichten erkennbar werden. Trotz ihrer passiven Art können sie mitunter einnehmend sein, weil sie ihre eigenen Gefühle offen zeigen. Deine Emotionen sind dagegen meist von geringem Interesse.
Passiv-Aggressive Freunde kannst du dir wie tickende Zeitbomben vorstellen. Stetig saugen sie die Energie anderer auf, werden schnell unruhig oder fühlen sich sogar belästigt. Überschreiten die angesammelten negativen Emotionen einen Grenzwert, explodieren sie und offenbaren aggressive Tendenzen. Passiv-aggressive Freunde beeinflussen dich anfangs eher unbemerkt, bringen deine Gefühlswelt bei ihrer Explosion des aufgestauten Unwohlseins jedoch ins Wanken. Kommen dir zu irgendeinem Zeitpunkt Zweifel über die wahren Absichten eines Freundes, solltest du ein offenes Gespräch anstreben, das enttarnend wirken kann.
Nicht immer sind die Resultate aus einer toxischen Beziehung nebensächlich. Vor allem Lügen und
bewusste Manipulationen sind gern genutzte Werkzeuge „falscher Freunde“. Mitunter bist du derart machtlos gegen die intriganten Handlungen, dass dich ein Gefühl der Ohnmacht überkommt. Es ist schwer gegen gut konstruierte Lügen anzureden, auch weil toxische Menschen kaum Grenzen bei der Wahl ihrer Mittel kennen.
Rechne bei Verhaltensweisen dieser Art nicht mit Empathie dir gegenüber. Vermeide Gespräche und ziehe einen deutlichen Schlussstrich unter derlei toxischen Freundschaften. Wenn dein Gegenüber dich diskreditieren will, ist dein Standpunkt ohnehin nicht relevant. An einem Austausch über Probleme sind boshafte „Toxic Friends“ nicht interessiert, ebenso wenig an Kompromissen, die ihre Zielvorhaben einschränken. Wenn du merkst, dass dir jemand schaden will, beende diese „Freundschaft“ schnellstmöglich.
Toxische Freunde verhalten sich nicht offensichtlich gleichgültig. Im Gegenteil, sie sind meist gute Zuhörer und fallen zu Beginn der Freundschaft durch fast übermäßiges Interesse an ihrem Gegenüber auf. Dieses Erfragen von persönlichen Details geschieht nicht uneigennützig. Sensible Informationen sind für toxische Menschen ein Hilfsmittel, um die Kontrolle über andere Personen zu erlangen. Der Prozess, der zur Entstehung von Freundschaften beiträgt, kommt toxischen Menschen dabei zugute, weil erst der vertrauensvolle Austausch zu einer innigen sozialen Beziehung führt.
Gehe vor allem zu Beginn eines Kennenlernens vorsichtig mit allzu persönlichen Informationen um. Ein ausgeglichener Informationsaustausch ist wesentlich, um deine Position in der Freundschaft nicht von Beginn an zu schwächen. Entscheidest du dich dafür private Details zu offenbaren und deinem Gegenüber einen Vertrauensvorschuss zu gewähren, achte darauf, dass dieser – zumindest mittelbar – erwidert wird. Bleibt dein Gegenüber stets oberflächlich solltest du misstrauisch werden.
In dem Chaos einer toxischen Freundschaft ist es schwierig die Grenzen zwischen den eigenen Emotionen und denen der vermeintlichen Freundin oder Freundes zu erkennen. Toxische Menschen nutzen Stressfaktoren, um ihr Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen und Momente der Schwäche für die Übertragung ihrer Ansichten, Einstellungen und Überzeugungen zu nutzen. Dieses Verhalten gleicht einer schleichenden Gehirnwäsche, weshalb Betroffene oft von Selbstzweifeln geplagt werden. Im Grund wirft ein toxischer Freund dir genau das vor, was er selber tut.
Stabile Freundschaften sind emotionale Schatzkisten, in denen Gefühle von Glück und Freude bis hin zu Trauer und Mitgefühl in feinen Abstufungen zu finden sind. Toxische Freundschaften fühlen sich dagegen wie emotionale Achterbahnfahrten an: es gibt nur Hochs und Tiefs. Vertraue auf deine Gefühlswelt, die sich in einer guten Freundschaft als facettenreich erweisen sollte.
Toxische Freundschaften enden nicht selten mit einem Paukenschlag. Mache dich darauf gefasst von einer Welle der Wut erfasst zu werden, wenn du dich von einer toxischen Freundin abwendest. Beleidigungen und Verleumdungen sind zwei der offensichtlichen Mittel, die dein Gegenüber einsetzen könnte. All jene schädigenden Verhaltensweisen – so verletzend diese auch sein mögen – sind für dich aber Zeichen, dass du genau das Richtige getan hast.
Suche dir Unterstützung aus dem Kreis dich liebender Menschen. Gemeinsam werden derart intensive Negativerfahrungen leichter verarbeitet. Der gesamte Loslösungsprozess gestaltet sich mit verständnisvollen Mitmenschen einfacher. Bedenke auch, dass toxische Freunde an einer Konfliktlösung nicht interessiert sind, sondern nach Aufmerksamkeit streben – die sie in Loslösungssituationen zweifellos bekommen. Versuche deswegen, deinen Fokus auf deine eigenen inneren Prozesse zu lenken, anstatt dich in den Projektionen der toxischen Person zu verheddern.
Auch wenn wahrhaft toxische Freundschaften in deinem Leben hoffentlich selten vorkommen, haben Studien belegt, dass nur rund die Hälfte aller Freunde auch als „wahre Freunde“ bezeichnet werden können. Durchschnittlich sechs Freunde sind dem engen Bezugsfeld einer Person aus der Bundesrepublik Deutschland zuzuordnen. Glaubt man der Statistik sind drei davon eher lose Bekanntschaften als gute Freunde. Konfliktfreie Zonen sind soziale Beziehungen nur selten: zwei Drittel der Deutschen haben mindestens eine Person in ihrem Umfeld, mit der es oftmals zu Spannungen kommt. Gut, wenn du weißt, wer deine wahren Freunde sind.
Unsere Buchtipps
Anklicken und direkt auf Amazon bestellen!
1. Toxische Typen: Wenn andere Gift für uns sind und was wir dagegen tun können
2. Der ganz normale Wahnsinn: Vom Umgang mit schwierigen Menschen
3. Freunde finden im 21. Jahrhundert