So schützt du dich vor Energievampiren
Manchmal erkennen wir diese „Energievampire“ schnell und grenzen uns klar ab. Weitaus komplizierter wird es, wenn wir auf das Spiel der Energieabzocker einsteigen, ohne es zu merken. Wenn wir uns dann geschwächt fühlen und gar nicht erkennen, woher die negative Gestimmtheit kommt, sind wir diesem Zustand hilflos ausgeliefert. Ist uns aber der Wirkmechanismus erst einmal bewusst, können wir gezielt gegen die Energievampire vorgehen und unsere Stärke zurückgewinnen.
Unsere Tipps
Was eigentlich macht Energievampire so unangenehm? Sie sind Meister darin, schlechte Stimmung zu verbreiten. Entweder sie gehören der Fraktion der Verfolger an und kritisieren, mobben und werten dich und deine Fähigkeiten ab, oder sie sind eher die Jammernden und versinken in Selbstmitleid. Sie sind sich oft nicht einmal bewusst, dass sie anderen ihre Lebensenergie abziehen. In einem aber gleichen sie sich: Sie können eine ungeheure Macht über andere ausüben. Praktisch bedeutet das oft, dass jemand aus deiner Umgebung dir den letzten Nerv raubt, dich permanent wegen Belanglosigkeiten anspricht und deine Großzügigkeit immer wieder ausnützt.
Andere drängen sich ständig ohne Rücksicht auf den Rest der Gruppe in den Mittelpunkt, geben anderen aber selten die Chance, auch einmal zu glänzen. Wer um jeden Preis auffallen will, ob negativ oder positiv, wer sich unsere kostbare Aufmerksamkeit und Zuwendung manipulativ verschafft, ohne etwas zurückzugeben, saugt uns Lebenskraft ab.
Werde achtsam und entwickle einen inneren Sensor, der dich warnt, wenn dir jemand deinen Schwung raubt und deine Begeisterung niedermacht. Dazu brauchst du nicht mehr als ein wenig „Grundwissen“ und eine aufmerksame Beobachtung.
Energieräuber meinen es oft gar nicht böse, doch sie spielen unbewusst ein schädliches Spiel mit uns. Auf diese Art und Weise wollen sie ihren Selbstwert erhöhen und ihre Defizite ausfüllen. Dafür können sie uns leidtun. Die Verursacher ihrer inneren Mängel sind wir jedoch nicht, und wir müssen dieses destruktive Spiel nicht mitspielen und nicht aufrechterhalten. Wir sind nicht verantwortlich dafür, ihnen mit unserer Energie zu helfen. Wir können, dürfen und sollten daraus aussteigen.
Der erste Schritt heraus aus der Falle ist das Erkennen, wenn wir es mit einem Energieräuber zu tun haben. Das wichtigste Kriterium: Gibt dir diese Person etwas zurück, empfindest du die Beziehung (auf längere Sicht) als ein Geben und Nehmen, als Austausch auf Augenhöhe? Oder erleidest du regelmäßig Schiffbruch, wenn du deinerseits Verständnis, ein offenes Ohr und Aufmerksamkeit brauchen würdest? Einen Energieräuber erkennst du daran, dass er dir diese Zuwendung nicht oder nur in sehr geringem Maße gibt.
Wenn du das merkst, nimm dich und deine Wahrnehmung ernst und ziehe ehrlich die Konsequenz, diese Beziehung als schädigend einzustufen.
Mach dir ehrlich klar, dass du von einer Freundschaft mit einem Energieabzocker rein gar nichts haben wirst, sondern dass du dir auf Dauer Niedergeschlagenheit und Verunsicherung, schlaflose Nächte und körperliches Unwohlsein bis zur Krankheit einhandeln wirst. Ringe dich zu einem klaren Nein durch. Du hast dein eigenes Leben, und du bist nicht verantwortlich für das Scheitern anderer Menschen. Du musst dich auch nicht als stets verfügbare, mitleidende oder bewundernde Statistin einspannen lassen. Jeder Mensch verantwortet sein eigenes Leben. Sei mutig und sprich es offen aus, dass du dich ausgenutzt fühlst. Wenn die Person sich nicht ändert – ziehe die Konsequenzen. Das kann für dich hart sein, wenn dein Selbstbild dich eigentlich zum Helfen verpflichtet oder sich der Verlust zunächst schmerzhaft anfühlt.
Mach dir klar, dass es hier gar nicht um wirkliche Hilfe zwischen zwei Erwachsenen geht, sondern um ein manipulatives Spiel, das deinen Selbstwert schwächt.
Deine Aufmerksamkeit ist pure Energie, die auf den anderen übergeht. Wenn du dich voll und ganz einer Person oder einer Situation zuwendest, schenkst du Energie. Wenn du merkst, dass dein Gegenüber dieses kostbare Geschenk ausnutzt, kannst du dich dafür entscheiden, deine Aufmerksamkeit zu reduzieren. Du kannst einen Schritt zurücktreten. Du kannst eine abwehrende Körperhaltung einnehmen und die Arme kreuzen oder dich bewusst zur Seite drehen. Du kannst den Ort des Geschehens verlassen. Falls dies nicht möglich ist, kannst du zwar körperlich anwesend bleiben, du kannst jedoch deine Gedanken auf etwas anderes lenken, weit weg von der Person. Höre nicht mehr mit deiner ungeteilten Aufmerksamkeit zu. Lass das Gesprochene einfach durchziehen, ohne dass du emotional Anteil nimmst. Du kannst auch mental einen Satz oder ein bestimmtes Wort wiederholen, ein Mantra sozusagen. Wähle dafür einen Begriff, der dir Kraft gibt oder der dich auf andere Gedanken bringt.
Triff dich nach Möglichkeit mit Energievampiren nicht allein, sondern in der Gegenwart anderer Menschen. Dann wird es dir leichter fallen, dich ihren Attacken zu entziehen.
Eine Freundschaft ist ein kostbares Geschenk. Sie muss gepflegt werden, und sie besteht genauso aus Geben wie aus Nehmen. Achte darauf, dass du in einer Beziehung etwas zurückbekommst. Das bedeutet nicht, ständig gegenzurechnen. Doch wenn bei deiner kostbaren Aufmerksamkeit und Zuwendungsbereitschaft nicht irgendwann Beachtung, Aufmerksamkeit, Zuwendung und auch konkrete Hilfe zurückkommen, schadet dir das. Es entzieht dir die Freude am Leben und schwächt deinen Selbstwert. Sich ausgenutzt zu fühlen, bedeutet auch, sich nicht respektiert zu fühlen. Das bereitet ein inneres Gefühl der Schwäche und Ohnmacht. Ob als geduldige Zuhörerin oder als unfreiwilliges Publikum für die Selbstbeweihräucherung und Selbstdarstellung anderer, du brauchst dich nie und nirgends zu opfern.
Suche dir Menschen, bei denen du spürst, dass mit ihnen der wohltuende Fluss des Gebens und Nehmens in Gang kommt, der für beiden Seiten Energie und Lebensfreude bedeutet.
Besonders verzwickt wird es, wenn die Energieräuber sich nicht im Freundeskreis, sondern in deiner engeren Familie finden. Beziehungen zwischen Eltern und (erwachsenen) Kindern, zwischen Geschwistern oder anderen engen Verwandten sind hochkomplex und oft nur schwer zu durchschauen. Trotzdem kann es natürlich auch hier Menschen geben, die dich ausnutzen, dir deine Energie rauben und dir damit schaden.
Letzten Endes gelten hier die gleichen Regeln wie außerhalb der Familie: Sei aufmerksam dafür, wie es dir in der Gegenwart und nach einer Begegnung mit bestimmten Menschen geht. Überprüfe, ob der oder die andere dir immer wieder Aufmerksamkeit abverlangt, ohne sie je zurückzugeben. Und ziehe dich im Zweifel ein Stück zurück, um nicht dauerhaft Energie zu verlieren. Wenn du unter der Situation sehr leidest, kannst du natürlich auch zu Familienmitgliedern den Kontakt abbrechen oder ihn wenigstens auf ein Minimum reduzieren.
Wenn du beginnst, nach Energievampiren Ausschau zu halten, können dir natürlich auch Verwechslungen passieren. Zum Beispiel stellst du vielleicht fest, dass es bei den Gesprächen mit einer Freundin immer nur um sie geht und sie kaum Raum lässt für deine Sorgen. Wenn das so ist, solltest du dir in jedem Fall auch die Gesamtsituation anschauen: Steckt deine Freundin vielleicht gerade in einer schweren Krise? Hat sie zum Beispiel eine Trennung hinter sich oder muss mit einem anderen Verlust umgehen? In solchen Situationen ist es ganz normal, dass man kaum Energie hat, sich um andere zu kümmern, auch über Wochen und Monate hinweg. Das macht deine Freundin noch längst nicht zu einem Energievampir. Nach einer Weile muss es allerdings wieder anders werden, sodass auch wieder Raum für deine Themen ist.
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2. Energieräuber in Familie, Beziehung und Job
3. Von Psychopathen umgeben