Selbstliebe: No-Gos
Das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe sind nicht von Äußerlichkeiten abhängig, sie kommen aus dem Inneren. Wir sollten uns nicht an Maßen orientieren, die andere vorgeben, sondern selbst entscheiden, mit was wir uns wohl fühlen und zu einer gesunden Selbstliebe finden.
Unsere Tipps
Im Fernsehen und in den neuen Medien sehen wir ständig diesen winzigen Prozentsatz an Frauen, die genau deshalb in der Öffentlichkeit stehen, weil sie anders sind und sich abheben. Sie hatten Glück, gute Gene (und sind meist auch noch zusätzlich ehrgeizig, diszipliniert und treiben in einer Woche mehr Sport als ich im Monat). Hör ganz bewusst auf, dich mit diesen Frauen zu vergleichen. Vergleiche machen deprimiert, neidisch oder missgünstig.
Bei anderen lästern wir doch fast alle ab und zu über die „gephotoshoppten“ Bilder. Manchmal freuen wir uns auch insgeheim diebisch, wenn man bei einem Model genau sieht, dass da am Bild getrickst wurde (sie ist also doch nicht so perfekt! Ha!). Aber bei uns selber? Mal Hand aufs Herz: Wer hilft nach und optimiert seine Selfies? Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch ganz normal. Doch wenn du krampfhaft nach Fotos suchst, auf denen du möglichst gar nicht wie du selbst, sondern jünger, schlanker und hübscher aussiehst, dann solltest du das abstellen und zu Bildern stehen, die dich zeigen, wie du bist.
Dass Selbstkritik nicht die beste Möglichkeit ist, mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln, ist klar. Der erste Schritt zu wenige Selbstkritik ist, auch andere nicht ständig zu kritisieren. Wie sollen wir uns selbst annehmen, wie wir sind, wenn wir es bei anderen nicht können? Darum versuche, das Lästern und Herziehen über das Aussehen anderer (heute auch „Body Shaming“ genannt) sein zu lassen. Versuche genau darauf zu achten, wann du (selbst wenn es nur in Gedanken ist) abwertend über dich selbst oder andere sprichst und steuere bewusst dagegen.
Fast jede Frau wäre gern schlanker (oft sogar die, die es wirklich nicht nötig haben). Und fast jede Frau hat schon verschiedene Abnehmversuche hinter sich. Doch Diäten bringen (wie wir ja selber oft merken) meist gar nicht. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung in kleinen Schritten kann helfen. Aber bitte keine Radikalkuren mehr. Diese triggern nur den Jo-Jo-Effekt, halten den „Ich bin zu dick“-Gedanken ständig präsent, vermiesen dir die Laune und machen ein schlechtes Gewissen, wenn es dann doch nicht klappt.
In vielen von uns ist es immer noch tief verwurzelt, dass wir mehr wert sind und nur akzeptiert werden, wenn wir schön und schlank sind. Ob wir uns selber akzeptieren und lieben ist dabei in der Öffentlichkeit nie die Frage. Sollte es aber sein! Versuche also zu ergründen: Was willst du an dir ändern? Und wieso? Weil du anderen dann besser gefällst? Weil du bestimmte Erwartungen erfüllen willst? Überlege dir danach, was du tun könntest, damit DU SELBST dich wohler fühlst. Und dann konzentriere dich auf letzteres.
Wir Frauen neigen manchmal dazu, uns in Selbstmitleid regelrecht zu suhlen. Ab und zu ist das auch in Ordnung und kann auch guttun. Aber neigst du dazu, oft zu jammern und dich zu beschweren, statt zu versuchen, Dinge zu ändern? Dann ist es jetzt an der Zeit, damit aufzuhören. Versuche dich zunächst selber zu beobachten und zu erkennen, wann Selbstmitleid aufkommt. Selbstmitgefühl ist etwas anderes. Hab Verständnis für dich selbst, liebe dich selbst. Aber blocke ab jetzt alle Gedanken wie „warum ich?“ oder „ausgerechnet mir passiert das wieder“ rigoros ab.
In der heutigen Gesellschaft gelten Schlankheit und Schönheit immer noch als so erstrebenswert, dass viele Frauen den Drang nach Perfektion als großen Druck empfinden. Aber auch die neue Body-Positivity-Bewegung kann moderne Frauen unter Druck setzen: Du musst positiv denken! Du musst dich selber schön finden! Versuche dich von Zwängen frei zu machen. Du musst gar nichts. Du kannst aber deinen ganz eigenen Weg finden, glücklich zu werden, egal ob dieser durch Veränderung oder Akzeptanz erreicht wird.
Eine Studie der Uni Basel zeigt, dass das Selbstwertgefühl höher ist, je mehr jemand das Gefühl hat, sein Leben selbst in der Hand zu haben. Auch Extrovertiertheit, Gewissenhaftigkeit und emotionale Stabilität steigerten das Selbstwertgefühl.
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