Empfindsamkeit: Hochsensibilität verstehen
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Für viele Hochsensible ist es ein Problem, dass sie sich selbst als nicht gut genug sehen. Dies liegt einerseits an ihrer mit ihrer hohen Empfindsamkeit einhergehenden „Andersartigkeit“ und andererseits an dem für viele Hochsensible so typischen Hang zum Perfektionismus. Ein wichtiger und grundlegender Schritt zu mehr Lebensqualität als hochsensible Person ist es daher, dass du dich so akzeptierst, wie du bist. Nimm dich als das an, was du bist, und höre damit auf, dich mit anderen zu vergleichen. Deine Hochsensibilität ist, was sie ist – kein Nachteil und kein Vorteil. Ebenso sind die anderen Menschen, so wie sie sind. Und manchmal gibt es eben Verständigungsprobleme. Das heißt aber noch lange nicht, dass du schlechter oder besser wärst als andere. Du bist eben so, wie du bist – und das ist gut so!
Bei hochsensiblen Menschen muss das Gehirn viel mehr Reize verarbeiten und einordnen als das von normal empfindsamen Menschen. Aus diesem Grund benötigt dein Gehirn auch regelmäßige Auszeiten, in denen es Gelegenheit hat, die vielen Eindrücke zu verdauen. Und das gelingt ihm dann, wenn du jeden Tag ausreichend Zeit mit dir verbringst. In dieser Zeit solltest du am besten Tätigkeiten nachgehen, die nicht so viel Aufmerksamkeit benötigen und dir kaum neue Reize liefern. Wissenschaftliche Studien haben herausgefunden, dass Tätigkeiten wie zum Beispiel Putzen, Wäsche bügeln, Rasen mähen oder auch Mandalas ausmalen, bei denen du nicht viel nachdenken musst und die dir beinahe automatisch von der Hand gehen, ideal sind, um die Gedanken zu ordnen. Auch Meditation oder Entspannungsübungen können sehr hilfreich sein. Wichtig ist vor allem, dass du dabei nicht wieder vielen Reizen ausgesetzt bist.
Altruismus ist ein Wesenszug, der bei Hochsensiblen besonders häufig auftritt. Das heißt, dass sie die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen auch oft über ihre eigenen stellen. Zusammen mit den zahlreichen Reizen, die sie ständig verarbeiten müssen, kann dies schnell zu einer Überlastung führen. Für dich als hochsensiblen Menschen ist es daher besonders wichtig, dass du lernst, Nein zu sagen und stärker auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten. Nur du kennst deine eigenen Grenzen und nur du kannst dafür sorgen, dass diese auch respektiert werden. Klar, es ist meist nicht einfach, plötzlich Nein zu sagen, wenn du gewohnt bist, immer für alle da zu sein. Nun solltest du jedoch lernen, einmal vor allem auf dich und deine Bedürfnisse zu hören. Du wirst sehen, es wird mit jedem Mal einfacher.
Egal ob in deiner Freizeit oder im Job, achte stets darauf, Tätigkeiten nachzugehen, die im Einklang mit deiner Hochsensibilität stehen. Du solltest immer mit deinem Wesen und niemals gegen dieses arbeiten. Suche dir also Hobbys und auch einen Job, bei dem du deine dir angeborenen Fähigkeiten optimal einsetzen kannst.
Bei den für Hochsensible hervorragend geeigneten Tätigkeitsbereichen handelt es sich nicht nur um solche im sozialen Bereich, sondern auch um alle, bei denen eine differenzierte Wahrnehmung, das Erkennen und Verstehen von Zusammenhängen sowie Genauigkeit gefragt sind. Umgekehrt sind Tätigkeiten mit sehr vielen intensiven Reizen meist nicht gut für Hochsensible. Das solltest du immer bedenken, wenn du auf der Suche nach einem neuen Hobby bist oder dich beruflich neu orientieren möchtest.
Hochsensible müssen mit unzähligen Reizen klarkommen und diese verarbeiten. Zudem nehmen sie die Welt nicht selten groß und überbordend wahr. Daher suchen sie sich meist instinktiv Umgebungen, in denen sie sich geborgen fühlen und die sie vor allzu vielen Reizen schützen. In einer Großstadt können dies eher abgeschlossene Gruppen wie zum Beispiel ein Uni-Campus sein. Viele Hochsensible ziehen es aber gleich vor, in einer Kleinstadt oder auf dem Land zu wohnen. Dort fühlen sie sich automatisch wohler als in einer hektischen und mit Reizen überfluteten Umgebung. Aus diesem Grund solltest auch du einmal über deine Wohnsituation nachdenken und dich fragen, ob du dich in dieser überhaupt wohlfühlst. Vielleicht wäre ein Wohnortwechsel ja etwas für dich?
Hochsensible Menschen fühlen instinktiv die Stimmungen ihrer Mitmenschen und spüren, wie es diesen geht. Für viele Hochsensible sind Einfühlungsvermögen und die Gefühle anderer sogar wichtiger als ihre eigenen. Darüber hinaus haben sie oft ein stark ausgeprägtes Harmoniestreben. Dies führt letztendlich auch dazu, dass sie Konflikten nur allzu gerne aus dem Weg gehen. Dabei sind diese jedoch in jeder Beziehung überlebenswichtig, denn Konflikte sind eine wichtige Gelegenheit, um sich neu zu positionieren und sich immer wieder aufeinander abzustimmen. Daher solltest du Konflikte lieber als reinigendes Gewitter statt als unbedingt zu vermeidendes Übel betrachten. Es ist ganz normal, dass Menschen verschiedene Bedürfnisse haben und diese sich manchmal kreuzen. Dann ist es wichtig, sich diesem Konflikt mit Respekt und dem Willen, eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu finden, zu stellen. Nur so sind Wachstum und Entwicklung möglich.
Gerade hochsensible Menschen neigen dazu, alles in Grund und Boden zu durchdenken und zu analysieren. Jedes Detail erhält eine immense Bedeutung und alles wird von allen möglichen Perspektiven her betrachtet. Eine Entscheidung lässt trotzdem immer noch auf sich warten. Dabei sitzt der beste Ratgeber oft im Bauch. Dein Bauchgefühl trügt dich nämlich so gut wie nie – eine Tatsache, die wissenschaftlich erwiesen ist. Es sollte daher viel mehr Beachtung von dir bekommen und den Kopf manchmal auch zum Schweigen bringen. Die meisten aus dem Bauch heraus getroffenen Entscheidungen erweisen sich im Nachhinein als die richtigen. Also: Wenn das nächste Mal eine Entscheidung ansteht, versuche bewusst auf dein Bauchgefühl zu hören.
Rund 15 bis 20 Prozent der Menschen sind hochsensibel, 80 bis 85 Prozent der Menschen verfügen hingegen über normale Empfindsamkeit.
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