Beziehungen verbessern: 7 Tipps für starke Bindungen
Intakte soziale Beziehungen sind für uns überlebenswichtig. Dass Einsamkeit sich negativ auf das persönliche Wohlbefinden auswirkt, unter Umständen sogar körperlich krank machen kann, ist gemeinhin bekannt. Unsere sozialen Beziehungen sind nicht statisch, sondern entwickeln sich und können sich teilweise sehr stark verändern bzw. wir überdenken sie meist im Zuge von neuen Lebensphasen oder anderen Veränderungen, beispielsweise nach einem Umzug oder Berufswechsel. Bis dann neue intensive Kontakte entstanden sind, vergeht zumeist viel Zeit. Umso wertvoller ist es für dein Wohlbefinden, deine Beziehungen stetig zu verbessern und sie bewusst pflegen zu lernen – in jeder Lebenssituation. Die nachfolgenden sieben Tipps helfen dir dabei, deine sozialen Bindungen im Allgemeinen zu stärken.
Unsere Tipps
Wissenschaftliche Untersuchungen des Wohlbefindens von Bewohnern abgelegener Lebensregionen zeigen deutlich, dass zu viel Abgeschiedenheit sich negativ auf den Lebensmut auswirken kann. Einsamkeit wird dabei nicht allein durch die Anzahl von sozialen Kontakten definiert. Grundsätzlich ist die emotionale Einsamkeit von der sozialen Einsamkeit zu unterscheiden. Emotional einsam sind Menschen, denen eine vertraute Person in ihrem Leben fehlt, der sie sich besonders eng verbunden fühlen. Soziale Einsamkeit weist hingegen auf das grundsätzliche Fehlen sozialer Kontakte hin.
Es kommt letztendlich nicht darauf an, dass du deinen Alltag mit möglichst vielen Menschen zusammen verbringst, sondern darauf, dass du eine Beziehung als erfüllend und für dein Leben wertvoll erachtest. Sich mit nahestehenden Menschen wahrhaftig verbunden zu fühlen – auch wenn es wenige an der Zahl sind – beugt Einsamkeit effektiv vor. Denke also stets darüber nach, wie du neue Menschen kennenlernen kannst und wie du deine bestehenden Kontakte besser kennenlernst.
Erfüllende soziale Beziehungen tragen nicht nur dann zu deinem positiven Lebensgefühl bei, wenn du dich mit dir nahestehenden Menschen triffst. Bereits die Wahrnehmung von Verlässlichkeit erhöht dein Wohlbefinden signifikant. Es kommt nicht darauf an, dass Lebenspartner, Familienmitglieder oder Freunde stets physisch anwesend sind: allein der Gedanke daran, dass andere Menschen dir Unterstützung anbieten, wenn du sie brauchst, macht dich spürbar glücklicher.
Mache dir vor allem in schweren Zeiten bewusst, dass geliebte Menschen dich auffangen, wenn du ihre Hilfe benötigst – bedingungslos, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Allein dieses Wissen nimmt dir einen großen Teil deines Stresses. Umgekehrt stärkt es deinen Selbstwert, wenn du deinen Mitmenschen Hilfe anbietest und ihnen von Zeit zu Zeit einfach sagst, dass du bedingungslos für sie da sein wirst. Intakte soziale Bindungen sind stets wechselseitig und gleichberechtigt.
Das Familienleben zu pflegen ist wesentlich für das menschliche Wohlbefinden. Neben dem Lebenspartner sind Familienangehörige meist die engsten Verbündeten, die wir haben kann. Gehe achtsam mit deinen Vertrauten um und spare nicht mit wertschätzenden Worten – sogar, wenn du einen guten Familienzusammenhalt für völlig selbstverständlich hältst, Worte der Anerkennung tun immer gut.
An wichtige Tage, beispielsweise Geburtstage, solltest du natürlich unbedingt denken. Nicht nur, weil ein vergessener Geburtstag zu Konflikten führen kann, sondern weil es ein Zeichen für Vertrauen und Respekt deinen Mitmenschen gegenüber ist, wenn du an für sie wichtige Momente denkst. Damit du wichtige Jahrestage keinesfalls vergisst, solltest du auf moderne Technologien wie deinen Smartphone-Kalender zurückgreifen. Es ist nicht verwerflich, über Termine Buch zu führen. Im Gegenteil: es ist enorm clever.
Neben Jahrestagen empfiehlt es sich auch andere besondere Tage im Leben der Familienmitglieder wahrzunehmen – wie beispielsweise bestandene Prüfungen, ein gute gemeisterter Jobwechsel oder anderes. Kleine Feiern, ein Blumenstrauß oder ein gemeinsames Abendessen, vielleicht aber auch nur lobende Worte, zeigen deinen Lieben, dass du an ihrem Leben teil hast.
Beziehungen zu Freundinnen und Freunden lassen sich leicht intensivieren. Das beste Mittel dazu sind gemeinsame Erlebnisse. Gemeinsam etwas zu erleben stärkt die Verbundenheit. Gemeinsame Unternehmungen lassen sich vergleichsweise einfach im Lebensalltag unterbringen. Kinobesuche, ausgedehnte Spaziergänge oder eine Shoppingtour: nahezu jede Aktivität führt zu einem unvergesslichen Gemeinschaftserlebnis, weil stets unvorhergesehene Momente auftreten können, über die ihr im Freundeskreis auch Jahre später lachen könnt. Man schafft so gemeinsame Erinnerungen.
Nimm ruhig des Öfteren den aktiven Part ein und überrede deine Freundinnen zu Gruppenunternehmungen. Die Initiative zu ergreifen stärkt dein Selbstbewusstsein und auch deine sozialen Beziehungen. Es lohnt sich, schöne Momente auch in Form von Erinnerungsstücken festzuhalten. Schieße Fotos, sammle Eintrittskarten oder andere physische Gegenstände, um die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse greifbarer zu machen.
So manche Person, auf die man im Berufsalltag trifft, möchte man schnell wieder vergessen. Weil man aber häufig dennoch gut mit seinen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen auskommen muss, um überhaupt zusammenarbeiten zu können, ist es sinnvoll soziale Bindungen im Berufsleben zumindest auf einem funktionalen Level zu halten. Noch besser ist es, die Beziehungen zu Kollegen derart zu verbessern, dass man im Arbeitsumfeld gern aufeinander trifft.
Es hilft eine alte Weisheit: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.“ Was klingt wie eine überflüssige Belehrung, ist im Grunde eine wesentliche Überzeugung eines positiven sozialen Zusammenhalts. Deine Arbeitskollegen mindestens so respektvoll und wertschätzend zu behandeln, wie du selbst behandelt werden möchtest, schafft erst die Basis für die Verbesserung sozialer Beziehungen im Berufsleben. Auch wenn es manchmal stressig erscheint: lobende Worte auszusprechen oder ein wenig mehr Aufmerksamkeit an den Tag zu legen als gewöhnlich, wirken sich langfristig enorm positiv auf deine beruflichen Beziehungen aus.
Deine Nachbarn kannst du dir nicht aussuchen. Dennoch kann die spürbare räumliche Nähe sich in vielen sozialen Situationen auf dein Wohlgefühl auswirken. Wenn du eine Wahl hast, solltest du auf eine intakte Beziehung zu deinen Nachbarn hinarbeiten – auch wenn ihr möglicherweise selten miteinander in Kontakt kommt. Oftmals treten Nachbarn erst dann in das Leben einer Person, wenn es zu einem Konflikt kommt. Laute Musik oder ein fehlender Gruß und schon sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert.
Suche aktiv den Kontakt zu deinen Nachbarn; am besten bereits bei deinem Einzug. Ansonsten gilt für Nachbarn, was auch für anderen Menschen gilt, mit denen du in deinem Alltag in Kontakt trittst: sei empathisch und versetze dich in die Lage deiner Nachbarn. Nimm dir für Gespräche die dafür notwendige Zeit und speise deine nachbarschaftlichen Kontakte möglichst nicht an der Wohnungstür ab. Ist deine Zeit begrenzt, dann kommuniziere diesen Umstand offen. Einen unschätzbaren Vorteil hat eine gute Beziehung zu deinen Nachbarn: Nachbarschaftshilfe.
Soziale Kontakte zu pflegen kann mitunter anstrengend sein. Wer in seinem alltäglichen Leben ständig von einer Verpflichtung in die andere rutscht, wird sich schwer tun, soziale Bindungen als wertvoll zu empfinden. Nur weil soziale Beziehungen für das Wohlbefinden wichtig sind, solltest du nicht versuchen an jedem Treffen teilzunehmen, obwohl du dafür zu erschöpft bist oder einfach Zeit für dich brauchst.
Setze deine Ressourcen auch bei der Pflege deiner Sozialkontakte sinnvoll ein, um Energie zu sparen. Dass du geliebte Menschen nicht enttäuschen möchtest ist verständlich: keiner deiner Freunde wird ärgerlich, wenn du einen Termin nicht wahrnehmen kannst. Deine Mitmenschen ständig zu versetzen, kann in einer Abwärtsspirale enden. Jede Absage fällt dir dann leichter, auch weil deine Mitmenschen Verständnis für dich aufbringen. Ordne deine Ressourcen also so, dass du soziale Beziehungen beständig pflegen kannst.
Statistiken belegen, dass Beziehungen im Verlauf des Lebens einem ständigen Wandel unterliegen. Im Durchschnitt hat jeder Deutsche sechs Freunde und zehn nahe Verwandte, jedoch auch zwei Gegenspieler. Viele Faktoren wirken sich direkt auf den sozialen Beziehungsstatus aus, darunter auch das Einkommen. Mit steigendem Einkommen, steigt die Zahl der wohlwollenden Sozialkontakte – aber auch die der Gegenspieler. Sogar das Lebensalter spielt eine Rolle: in den Dreißigern verlieren die Deutschen durchschnittlich zwei Freunde. Das eigene Geschlecht ist hingegen kein Faktor für den Status sozialer Bindungen: bei Frauen und Männern sind die statistischen Verteilungen ausgeglichen – das ist wahre Gleichberechtigung.
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