Nina Hagen

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Man mag es kaum glauben, aber die exzentrische Sängerin, Künstlerin und Punk-Rock-Diva Nina Hagen wurde letztes Jahr schon 60 Jahre jung. Und eines kann man sicher sagen: Bequem hat sie es sich nicht gemacht – weder sich selbst noch ihrem Publikum. Doch gerade ihre Ecken und Kanten, ihre Provokationen und ihre Unberechenbarkeit zählen wohl zu den Markenzeichen Nina Hagens. Und sie sind eine Seltenheit in einer insgesamt doch sehr gleichgeschalteten Medienwelt. Dass es sich lohnt, auch gegen den Mainstream seine Meinung zu vertreten und etwas zu riskieren, ganz besonders dafür steht als starke Frau Nina Hagen und Ihr Lebenswerk.

Geboren wurde die vielseitige Punk Rebellin in Ost-Berlin als Tochter von Eva-Maria Hagen, absolvierte mit 15 Jahren bereits eine Gesangsausbildung und wirbelte schon in der ehemaligen DDR mächtig Staub auf. Sie wanderte 1976 nach West-Berlin aus, wo sie mit ihrer Nina-Hagen-Band die ersten Alben produzierte (später als Spliff erfolgreich) und damit die Musikgeschichte weit über den Punk hinaus prägte. Die Bandbreite, die ihr dabei nicht nur als Sängerin zur Verfügung stand und steht, ist nicht nur ihr einzigartiger Gesang, sondern auch die Wildheit und der Furor, die Unvorhersehbarkeit und der Mut zu provozieren. Und auch wenn sie bisher insgesamt relativ wenige Alben produzierte, so können diese doch bis heute als musikalische Juwelen angesehen werden. Ein Glücksfall überdies, wenn man ihre Mutter Eva Maria Hagen, Nina Hagen herself sowie ihre Tochter, die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen, zusammen betrachtet. Dann wird klar: Auch wir haben bemerkenswerte Künstlerdynastien, die zweifelsohne immer wieder aufs Neue zum Bestaunen und Bewundern anregen. Und dazu ermutigen, immer wieder sich selbst und das Leben in Frage zu stellen und sich neu zu finden.

Nicht umsonst gilt Nina Hagen als personifizierte Jugendära im Nachkriegsdeutschland, wild und widersprüchlich, singend und schreiend, reizend und provokant, tobend und tanzend, das Spießertum und die sexuellen Zwänge entlarvend – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und wird der schillernden Hagen dennoch nicht gerecht. Denn gerade weil diese starke Frau die allgemeine Heuchelei und Oberflächlichkeit, die Verklemmtheit und den Kadavergehorsam sowie längst überholte Gewohnheiten und verdrängte Traumata so rücksichtslos erfrischend benennt und besingt, ist Hagen so zeitlos berührend und erfolgreich.

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