Bette Calman

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Bette Calman
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Ein rosa Hosenanzug ist für eine Dame diesen Alters nicht ungewöhnlich. Doch sich in diesem Anzug in die Yoga-Position des “Pfau” zu begeben, ist sehr ungewöhnlich. Wenn die fast 90-jährige Bette Calman ihr Gewicht auf den Unterarmen balanciert, trägt sie dabei sogar noch ein Lächeln auf den Lippen. “Du bist nie zu alt. Dein Körper ist ein bemerkenswertes Instrument” ist die Devise der rüstigen Australierin. Und mit dieser Einstellung begeistert und motiviert sie junge und alte Menschen schon seit vielen Jahren.

24 Jahre lang moderierte Bette Calman eine Fernsehserie zum Thema Yoga, schrieb 14 Jahre wöchentlich Zeitungskolumnen und drei Bücher und scheut auch jetzt die neuen Medien nicht, bei Facebook hat sie 2834 Follower. Bette Calman selbst kam mit 26 zum Yoga. Als Ausgleich zum anstrengenden Hotelgeschäft mit Schichtdienst und langem Stehen, das sie zusammen mit ihrem Mann betrieb, machte sie regelmäßig ihre Übungen. “Ich fühlte mich danach immer gut, hatte keine Kopfschmerzen oder Menstruationsprobleme”, sagt die Yogalehrerin. Die schmerzenden Beine und Gelenke nach einem langen Arbeitstag verschwanden spätestens nach einem ausgedehnten Kopfstand.

Yoga hilft physisch, emotional, mental und spirituell in der Balance zu bleiben. Und: Yoga hilft beim Älterwerden. Das Geheimnis des gelungenen Älterwerdens liegt im “Dranbleiben”: “Du darfst nicht aufhören sondern musst dranbleiben”, sagt Bette Calman. Yogis sitzen wie selbstverständlich auf dem Boden, was ihnen auch im hohen Alter überhaupt nichts ausmacht. Ganz im Gegensatz zu den meisten nicht praktizierenden Altersgenossen. “Beim Yoga strecken sich Körper und Seele und alles in dir ist offen und bereit für neues, neue Menschen, neue Themen, neue Orte.” Diese Offenheit hält jung.

Bette Calman lebt in einem Seniorendorf in Melbourne, hält aber selbst nicht viel von den allgegenwärtigen Tabletten und Gesundheitschecks. Sie fixiert sich nicht aufs Älterwerden sondern lebt für den Augenblick. “Hab Freude an dem, was du tust, wenn du es tust”, sagt sie fröhlich. Und wenn der Körper im Alter nicht mehr so will, gelte es dies auch anzunehmen und trotzdem Freude zu haben: “Das Leben geht weiter.”