„Warum ich?“ Schluss mit Selbstmitleid!
Unsere Tipps
Ein bisschen Selbstmitleid ist gar kein Problem. Wenn du dich aber dauerhaft in deinem Elend suhlst, hat das eine ganze Reihe von negativen Wirkungen auf dich:
- Deine Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Themen und mehren dein Gefühl, dir würde nur Schlimmes passieren.
- Weil es anderen besser geht und sie dein Leid vielleicht gar nicht wahrnehmen, kommt womöglich noch Neid dazu. Das sorgt für Einsamkeit und Isolation.
- Wenn du ständig jammerst, kann es passieren, dass andere Menschen dich ablehnen oder den Kontakt zu dir reduzieren. Das macht die Lage noch schlimmer.
- Du fühlst dich hoffnungslos, schlecht behandelt, traurig und wütend.
- Du fühlst dich kraftlos, denn was sollst du schon tun, wenn dir immer wieder Schlechtes passiert?
- Damit bleibst du in der Opferrolle: Nicht du kannst etwas ändern, sondern die anderen oder ein unbestimmtes Schicksal sind schuld an deiner Misere. Das ist vielleicht das Hauptproblem. Solange du diese Sichtweise beibehältst, ist es schwierig, etwas zu ändern.
Mach dir klar: Selbstmitleid führt nur zu Frust und ändert rein gar nichts an deiner Situation. Wenn du möchtest, dass es dir besser geht, dann musst DU etwas ändern, auch wenn das vielleicht schwer ist.
Mitleid und Mitgefühl werden häufig gleich verwendet, aber eigentlich gibt es große Unterschiede: Empfindest du einem anderen Menschen gegenüber Mitleid, dann steigst du in sein oder ihr Leid mit ein und bist dadurch keine große Hilfe mehr. Mitgefühl ist dagegen anders: liebevoller und aktiver. Du fühlst dich in den anderen Menschen ein, nimmst sein Leid wahr, aber behältst noch genügend Abstand, um eine echte Hilfe zu sein. Dir selbst gegenüber gibt es diese Unterschiede auch: Selbstmitleid bedeutet, sich im Leid zu suhlen, sich schlecht behandelt zu fühlen und daran auch nichts ändern zu können. Vielleicht kannst du dieses Selbstmitleid in Selbstmitgefühl umwandeln. Die Unterschiede:
- Neben deinem Leid empfindest du trotzdem Liebe für dich selbst.
- Du sorgst für deine Bedürfnisse und gestehst dir deine Emotionen liebevoll zu.
- Du weißt, dass du ein wertvoller Mensch bist, egal, was passiert.
- Du hast das Grundvertrauen, dass es auch wieder bessere Zeiten gibt und dass du selbst etwas dafür tun kannst.
- Du bist bereit, dir Hilfe zu suchen und diese anzunehmen.
Vom Selbstmitleid zum Selbstgefühl kannst du kommen, indem du deinen negativen Gedanken immer wieder positive gegenüberstellst. Wenn zum Beispiel der Gedanke hochkommt: „Immer passiert mir so etwas!“, dann antworte dir selbst: „Ja, das tut weh, aber ich schaffe es, einen Ausweg zu finden.“ Positive Gedanken haben eine mindestens so große Kraft wie die negativen, die dir im Moment den Mut rauben.
Selbstmitleid ist besonders schmerzhaft, weil es in der Einsamkeit geschieht. Du drehst dich immer wieder um die gleichen Gedanken, ohne je den Ausweg daraus zu finden. Dagegen kannst du etwas tun, indem du mit anderen sprichst. Beziehe Freunde oder Familienangehörige in deine Emotionen mit ein. Sag ihnen, wie es dir geht und dass du gerade nicht weißt, wie es weitergehen soll. Vielleicht haben sie einen guten Rat für dich. Aber ganz sicher hilft es dir, wenn andere dir zuhören und dir Mitgefühl entgegenbringen.
Wenn du merkst, dass du aus dem Gedankenkarussell gar nicht mehr herauskommst, kann dieser Trick helfen: Übertreibe dein Selbstmitleid völlig. Stelle dir vor, dass du der bemitleidenswerteste Mensch der Welt bist und dafür ins Buch der Rekorde kommst, wenn du dich noch ein bisschen mehr anstrengst. Male dir aus, wie du Klageweiber engagierst, die deinen Schmerz in die Welt hinausschreien. Nimm die klagendste Körperhaltung ein, die dir einfällt. Wahrscheinlich wird das dem Selbstmitleid gehörig den Wind aus den Segeln nehmen und dich wieder in die Lage versetzen, mit etwas Abstand über die Lage nachzudenken.
Ein anderer Weg aus dem Selbstmitleid kann Ablenkung sein. Besonders gut ist Sport: Er powert dich auf gesunde Weise aus, lenkt dich ab und setzt dazu noch Glückshormone frei. Probiere es mal aus!
Mitten in deiner Selbstmitleidssuppe kommt es dir so vor, als gäbe es nur Schlechtes in deinem Leben. Das ist aber nicht so. Ganz sicher sind da auch jede Menge schöne, gute und wertvolle Dinge. Wichtig ist nur, dass du sie dir bewusst machst. Eine Möglichkeit dazu ist die Gewohnheit, täglich drei oder fünf schöne Dinge aufzuschreiben, die du erlebt hast oder die dir begegnet sind. Das können ruhig Kleinigkeiten sein. Vielleicht fandest du es schön, wie das Licht durchs Herbstlaub bricht. Oder du hattest ein leckeres Essen oder ein angenehmes Gespräch. Schreib dir solche Dinge auf. Sie richten deine Aufmerksamkeit weg vom Schlechten hin zum Reichtum in deinem Leben.
Auf Dauer hilft gegen das Selbstmitleid nur dieser Tipp: Wechsle die Perspektive und brich aus der Opferrolle aus. Mach dir klar: Auch wenn noch so viel Schlimmes in deinem Leben passiert, du hast immer wenigstens ein bisschen Einfluss darauf. Du kannst entscheiden, wie du mit einer Situation umgehst. Du kannst entscheiden, dir Hilfe zu suchen, zum Beispiel bei einer Therapeutin oder einem Coach. Und du kannst entscheiden, deine Lebenssituation zu verbessern, wenigstens im Kleinen, Schritt für Schritt. Sei mutig und tu etwas, um deine Lage zu verbessern!
Studien haben festgestellt, dass Menschen, die sich selbst bemitleiden, häufiger Verantwortung für ihre Fehler übernehmen als Menschen mit sehr hohem Selbstbewusstsein. Dein Selbstmitleid hat also – in Maßen – auch sein Gutes.
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