Paralyse durch Analyse?

Paralyse durch Analyse?

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„Um überhaupt entscheiden zu können sollten wir wissen, was wir wollen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Klarheit ich darüber habe, was mir wichtig ist, was zu mir und meinen Wertvorstellungen passt, desto einfacher fällt mir die Entscheidung.“ Christine Schaack
Entscheidungen zu treffen ist eigentlich nicht anstrengend. Anstrengend wird es nur dann, wenn die Angst vor einer Fehlentscheidung dich erstarren lässt. „Paralyse durch Analyse“ nennen Psychologen es, wenn jemand über eine Situation so viel grübelt, dass er sich letztendlich zu keiner Entscheidung durchringen kann und dadurch wie gelähmt (paralysiert) ist.

Geht es dir manchmal auch so, dass dir Entscheidungen schwer fallen und du immer wieder gedanklich das Für und Wider durchgehst? Forscher zeigten in Studien, dass Entscheidungen durch zuviel Analyse nicht besser werden. Im Gegenteil: In vielen Fällen war das erste Bauchgefühl sogar die bessere Wahl.

Wir haben die besten Tipps zusammengestellt, mit denen du Entscheidungen schneller treffen kannst.

Unsere Tipps

1 Entscheidungshilfe Nummer Eins: Die Pro-und-Contra-Liste

Eine Checkliste zu schreiben ist der Klassiker unter den Entscheidungshilfen. Aber auch sehr wirksam. Notieren dir in zwei Spalten was für und was gegen eine Entscheidung spricht. Oft wird direkt beim Schreiben schon klar, in welche Richtung der Weg geht. Markiere dir Punkte, die besonders wichtig sind. Wichtig ist dabei: Hier nicht wieder verzetteln und hin und her grübeln. Liste alles auf und entscheide dann direkt im Anschluss, welche Seite überwiegt.

2 Prioritäten setzen: Was sind große und was kleine Entscheidungen?

Wenn du dich häufig nicht entscheiden kannst, dann stell dir vor allem die Frage: Welche Entscheidungen sind wirklich wichtig und essenziell? Für diese kannst und sollst du natürlich auch genau abwägen, aber solche „Lebensentscheidungen“ sind selten. Bei kleinen Dingen ist es kein Weltuntergang und es passiert nichts Schlimmes, wenn du dich für A oder B entscheidest. Sei bei den weniger wichtigen Dingen also einfach mutig und entscheide jetzt – dann sind sie vom Tisch und du kannst dich Wichtigerem widmen.

3 Minimalisieren und die Auswahl sinnvoll einschränken

Es ist schwer sich zu entscheiden, wenn man etliche Möglichkeiten zur Auswahl hat. Daher lohnt es sich oft, zuerst „auszumisten“ bevor man alles im Detail durchdenkt. Was schließt du von Vornherein gleich aus, weil es gegen deine Überzeugung geht oder praktisch gar nicht umsetzbar ist? Dabei bleiben oft nur noch zwei von vielen Optionen übrig, die du viel besser gegeneinander abwägen kannst. Oder es bleibt bestenfalls nur noch eine übrig und die Entscheidung ist damit bereits getroffen.

4 Beziehe andere mit ein, wenn dir die Entscheidung alleine schwerfällt

Wenn du dich gedanklich im Kreis drehst, dann können objektive Meinungen sehr weiterhelfen. Bei persönlichen Entscheidungen können Familie oder Freunde oft guten Rat geben. Geht es aber um speziellere Dinge, dann überlege dir, wer sich damit besser auskennt als du oder wer bereits in ähnlichen Situationen war. Achte aber ganz bewusst darauf, dass du bei anderen nicht nur eine Bestätigung für eine bereits vorgefertigte Meinung willst (dann hast du die Entscheidung innerlich bereits getroffen und bist nur nicht mutig genug, sie umzusetzen).

5 Überprüfen: Hast du überhaupt alle Informationen, um zu entscheiden?

Manchmal fallen Entscheidungen schwer, weil wir gar nicht genug über die verschiedenen Optionen wissen, um uns dafür oder dagegen entscheiden zu können. Hier ist es wichtig, dass du dir das auch klar machst: Fehlt wirklich etwas, oder zögerst du nur die Entscheidung hinaus? Was fehlt? Wer kann dir fehlende Informationen geben? Dann hole zügig die Informationen ein, die du brauchst. Frage dich aber auch: Ist es realistisch, dass du diese Informationen zeitnah bekommst? Wenn nicht, dann muss man manche Entscheidungen auch einmal „blind“ treffen. Denk immer daran, dass man so gut wie alles im Nachhinein auch wieder ändern oder korrigieren kann.

6 Deadlines setzen: Mache dir selber Druck, wenn es sonst niemand tut

Wenn du es einfach nicht schaffst, zu einer Entscheidung zu kommen: Setze dir selber eine Deadline. Auch wenn es anfangs schwer fallen mag: Schau auf die Uhr, gebe dir selbst genau fünf Minuten noch einmal alles durchzugehen und entscheide dann endgültig. Mehr Zeit ist nicht nötig. Im Gegenteil: Wenn du in den fünf Minuten bereits wieder mit „Hin-und-her-eiern“ anfängst und überlegst, dass doch A am besten ist …. oder doch B? Aber hat nicht letztens jemand gesagt, dass A besser ist …? Dann waren die fünf Minuten sogar zu lang. Versuche es mit zwei!

Hier findest du weitere Tipps, wie du deine Zeit besser planst und Zeitfressern auf die Schliche kommst!

7 Vertraue deinem Bauchgefühl: Der Intuition folgen ist oft die beste Entscheidung

Forscher stellten fest, dass das „Bauchgefühl“ gar nicht wirklich einen Gegensatz zur „Kopfentscheidung“ darstellt. Denn bei einer schnellen Entscheidung aus dem Bauch heraus spielt das Gehirn sehr wohl eine große Rolle. Unsere bisherigen Erfahrungen und alles Wissen werden blitzschnell von unserem Gehirn analysiert, fließen alle zusammen und geben uns die Tendenz vor, die wir Bauchgefühl nenne. Studien zufolge stellt das sogar in den meisten Fällen die bestmögliche Entscheidung dar. Darum sei mutig und folge deiner Intuition und deiner ersten Eingebung – mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Ergebnis besser, als wenn du jetzt zu grübeln beginnst.

!Wusstest du eigentlich...

Forscher schätzen, dass wir pro Tag bis zu 20.000 Entscheidungen treffen, und zwar meist blitzschnell und unbewusst – von der Entscheidung zur zweiten Tasse Kaffee am Morgen bis zur Entscheidung, wann wir abends ins Bett gehen.

Bildnachweis: studiostoks/Bigstock.com

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