Lebensfreude durch Entrümpeln
Gehörst du auch zu den Menschen, bei denen sich die Lebensfreude an schönen Dingen, an Büchern, Kleidern und Hausrat in einer Sammelleidenschaft äußert? Stöhnst du ab und zu darüber, dass für die wichtigen Dinge kein Platz mehr ist, weil im Keller und auf dem Dachboden, in Schränken und Regalen unzählige Gegenstände lagern? Sammelst du trotzdem weiter, statt zu entrümpeln? Im Innersten wissen wir, dass wir mit all den angesammelten Habseligkeiten nicht nur unsere Wohnung voll stopfen, sondern auch unnötigen Ballast durch unser Leben schleppen. Und wir wissen, dass es Zeit ist, zu entrümpeln. Dennoch scheint es äußerst mühsam zu sein, sich von diesen vermeintlichen Schätzen zu trennen.
Doch wer den Schritt wagt, seine Wohnung konsequent und intelligent zu entrümpeln, wird belohnt durch Lebensfreude und Leichtigkeit. Wo wir Altes loslassen können, schaffen wir Platz für – nein, nicht für neue Sachen, sondern für eine neue Lebensweise! Die folgenden Anregungen sollen dich dabei unterstützen, neue Ordnung in deine Wohnung und damit auch in deinen Geist zu bringen. Statt am Alten kleben zu bleiben, kannst du intelligent Platz für Neues schaffen.
Unsere Tipps
Du darfst ruhig klein anfangen. Gewaltige Aktionen müssen gar nicht sein. Wenn du die Aufgabe des Ausmistens in überschaubare Etappen einteilst und jeden Tag nur eine Schublade erledigst, schaffst du dir damit das Erfolgserlebnis, das dich zu weiteren Taten motiviert. Räume bei deiner kleinen Aktion den Schrank, den du dir für die nächsten zwei Stunden vorgenommen hast, komplett leer. Putze ihn blitzsauber und belege ihn danach nur noch mit den Sachen, die du wirklich brauchst und die noch perfekt funktionsfähig sind. Alle anderen Utensilien kannst du getrost loslassen. Sie gehören in den Müll oder ausnahmsweise in eine Zwischenablage, aber nur, wenn du sie zügig reparieren kannst. Ansonsten sind sie eine mentale Belastung.
Das Hochzeitsgeschenk von Tante Frieda, die Krimisammlung, die Muscheln vom ersten Urlaub am Mittelmeer, an all diesen Kostbarkeiten hängt unser Herz nicht zu Unrecht. Unvergleichliche Erinnerungen sind damit verbunden. Doch es ist nicht nötig, all diese Relikte auch aufzubewahren. Die Patentlösung lautet: Qualität statt Quantität, das heißt im Klartext, das beste Stück als Schatz zu behalten, es in einer besonders schönen Schachtel wie in einer Schatztruhe aufzubewahren, und dann den Rest mutig zu entsorgen. Zur Erinnerung reicht ein einziges schönes Stück, alles andere ist Ballast. Der Schatztruhen-Effekt verhilft dir dazu, dass du in Zukunft nur edle ausgesuchte Teile als Andenken aufbewahrst.
Eine bewährte Methode fürs Ausmisten ist es, all die Kleider, Bücher oder sonstigen Sammlerstücke, die du sortieren willst, auf dreierlei Stapel zu packen. Nur die wichtigen Dinge, die du auch wirklich brauchst und behalten möchtest, kommen auf den linken Stapel. Rechts werden die eindeutigen Wegwerfdinge platziert, und in die Mitte gehören die Gegenstände, die du noch zur Sicherheit im Keller lagern oder aber auch gleich verschenken kannst. Die meisten von uns hängen außerordentlich stark an den gut gehüteten und gehorteten Sachen. Du kannst dich im Sinne eines klugen Umgangs mit dir selbst hervorragend mit dem mittleren Stapel überlisten. Packe dorthin alles, was du eigentlich nicht mehr brauchst, was du aber einfach im Moment noch nicht wegwerfen kannst, weil du es nicht übers Herz bringst. Verstaue all das in einem festen Karton, beschrifte ihn und lagere ihn im Keller. Nach einem halben Jahr wirst du höchstwahrscheinlich merken, dass du nichts vermisst hast, und du kannst den Karton leichten Herzens wegwerfen oder seinen Inhalt verschenken.
Die Aufräumaktion allein zu beginnen, ist oft mühsam. Wir verlieren uns dann schnell angesichts der Utensilien in Erinnerungen und bremsen uns selbst aus. Gehortete Sachen verkörpern ja unter anderem gelebte Jahre, Sehnsüchte und Wünsche, die direkt zu uns gehören. Geschenke von lieben Menschen, Aufschriebe aus der Studienzeit, Vasen und festliche Blusen, all dies gehörte einmal zu uns. Es wegzuwerfen, kann sogar Angst auslösen. Ein anderer Mensch jedoch hat eine viel realistischere Einstellung zu all diesen Dingen. Er ist nicht emotional damit verbunden und kann leicht und wirklichkeitsnah entscheiden, was du wahrscheinlich noch brauchst, und was du unbesorgt aussortieren kannst.
Du brauchst nicht gleich eine neue Wohnung zu beziehen, um in puncto Entrümpeln einen Neuanfang zu starten. Auch die Renovierung einzelner Zimmer kann ein Auftakt zum Loslassen sein. Du hast dann die Chance, beim Ausräumen wirklich jeden Gegenstand daraufhin zu prüfen, ob er noch zu deinem Leben gehören soll oder ob er Platz machen muss für Neues, für deine Lebensfreude und Leichtigkeit. Mit frisch gestrichenen Wänden und vielleicht einem brandneuen Bodenbelag schaffst du dir eine Umgebung, die du unbefangen beleben und ohne Altlasten besiedeln kannst.
Wenn du freie Flächen mit Krimskrams vollpackst, verlierst du schnell den Überblick. Für dein neues Lebensgefühl der Leichtigkeit empfiehlt es sich, dass du Tische, Ablageflächen und den Fußboden weitgehend freilässt. Es lohnt sich, sich geeignete Ablagemöglichkeiten für die Dinge des täglichen Bedarfs zu schaffen. Ein mit Schriftstücken belagerter Esstisch muss vor jedem Essen abgeräumt werden, vollgestellte Fensterbretter behindern das Öffnen der Fenster, eine überladene Arbeitsfläche in der Küche bremst deine Aktivitäten immer neu. Verstaue deshalb deine Zeitungen, Schriftstücke oder Küchengeräte mit sorgfältiger Überlegung in geeigneten Regalen oder Schränken, und dekoriere Pflanzen lieber auf einem Stehtischchen. So wirkt deine Wohnung aufgeräumt und lädt zu neuen Aktionen ein – oder zum entspannten Relaxen.
Damit das neue Lebensgefühl, das mit Ordnung und Struktur verbunden ist, auch anhält, lohnt es sich, das Wegwerfen zur Gewohnheit werden zu lassen und es fest in den Wochenablauf einzuplanen. Immer dann, wenn du dir etwas Neues kaufst, ist es ratsam, dafür etwas Altes wegzuwerfen. Neue Küchengeräte, Zeitschriften, Bücher, Kleidungsstücke, all diese Sachen sammeln sich unglaublich schnell wieder an. Wenn du dich ständig dafür entscheidest, die überholten Exemplare zu verschenken oder zu entsorgen, kannst du dir dafür dein neu erworbenes Gefühl der Leichtigkeit auf Dauer erhalten.
Der Durchschnitts-Amerikaner besitzt ungefähr 30.000 Dinge. Und auch wenn USA das Land der großen Garagen und vollgemüllten Keller ist - der durchschnittliche Europäer dürfte nicht viel weniger Krempel im Laufe seines Lebens ansammeln.
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