Unperfekt? Liebe deine Makel!
Schnell bekommt man das Gefühl, andere Menschen schauen ständig kritisch auf den dicken Bauch, die krumme Nase oder das Doppelkinn.
Charakterliche „Macken“ können als noch schlimmer empfunden werden: Du bist unpünktlich, unordentlich oder ungeduldig und findest das selbst nervtötend?
Es gibt Möglichkeiten, seine eigenen Makel lieben zu lernen. Wir zeigen dir, wie es geht.
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Auch wenn uns oft etwas anderes vorgegaukelt wird: Perfektion gibt es gar nicht. Du weißt längst, dass die Schönheiten auf den Zeitschriftencovern mit höchster Wahrscheinlichkeit chirurgisch optimiert und dann mit einem Bildbearbeitungsprogramm bis zur Unkenntlichkeit perfektioniert wurden. Mit echter Perfektion hat das nichts zu tun. Und selbst diese Beautys haben sehr häufig Makel, die sie stören. Wir gehen aber noch weiter und behaupten: Wahre Perfektion gibt es in der Natur überhaupt nicht. Einen Blick dafür bekommst du, wenn du dir im Sommer mal die Blätter eines Baumes anschaust und versuchst, ein perfektes zu finden. Selbst bei etwas so Simplem wird es lange dauern, bis du eines gefunden hast. Manche sind asymmetrisch, andere haben braune Flecken oder Bissspuren von Insekten. Wenn man genau hinschaut, hat alles Natürliche kleine Makel. Warum sollte es dir also anders gehen? Nicht perfekt zu sein ist kein Makel, sondern etwas ganz Normales.
Dein Po ist zu dick, deine Haut zu blass, deine Nase zu groß? Was du als Makel empfindest, kann für andere Menschen gerade attraktiv sein. Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters, nur wenige Dinge werden von (fast) allen Menschen als Makel empfunden. Gleiches gilt für charakterliche „Makel“: Eine chaotische Wohnung wird von anderen vielleicht als besonders gemütlich empfunden, ein unorganisierter Mensch als besonders kreativ und entspannt. Es ist also deine eigene Einschätzung, ob du etwas als Mangel empfindest oder nicht. Und die kannst du ändern!
Wer sich ständig auf seine Schwächen konzentriert, ist meist sehr unglücklich. Auch wenn es am Anfang vielleicht nicht einfach ist: Konzentriere dich lieber auf deine Stärken. Setze deine schönen Haare, deine gepflegten Hände oder deine schmale Taille in Szene, statt dich um die Makel zu kümmern. Zeige deine Kreativität, deine Neugier und deine Lebensfreude, statt dich über Chaos in der Wohnung oder einen vergessenen Termin zu ärgern. Wenn du im Moment noch nicht weißt, wo deine Stärken liegen, frage Freunde oder andere Vertrauenspersonen. Noch besser: Lass dir von ihnen aufschreiben, was sie an dir alles schön und anziehend finden. Du wirst sehen: Da kommt eine Menge zusammen!
Vielleicht hast du wirklich zu viel auf den Rippen, eine auffällige Narbe im Gesicht oder unreine Haut. Na und? Das ist doch schließlich nicht alles, was dich ausmacht! Es gibt wirklich Schlimmeres. Die Vorstellung, dass jeder sofort auf die Makel starren würde, ist in den meisten Fällen völlig unbegründet. Denn, ganz ehrlich: Den meisten Leuten auf der Straße ist es völlig egal, wie groß deine Nase und wie dick dein Po ist. Nimm deine Macken nicht so wichtig, sondern sieh sie im Zusammenhang mit deiner ganzen Person: Sie sind Teil von dir, ja. Aber da gibt es noch viele, viele weitere Teile, die einfach super sind.
Wahrscheinlich ist es dir schon einmal aufgefallen: Menschen, die man liebt, findet man auch gleich viel schöner, unabhängig von ihren Makeln (oder manchmal sogar genau deswegen). Wenn dir deine eigenen Makel viel ausmachen, dann ist es wahrscheinlich mit deiner Selbstliebe nicht allzu weit her. Der wichtigste Schritt, um das zu ändern, ist: Behandle dich liebevoll. Viele Menschen denken, der Weg sei umgekehrt: Zuerst liebt man sich, dann behandelt man sich auch freundlich. Tatsächlich funktioniert es in der anderen Richtung aber mindestens so gut. Wenn du dich liebevoll behandelst, dich pflegst, für deine Bedürfnisse sorgst und auch in Gedanken freundlich mit dir umgehst, wächst deine Selbstliebe und die Makel sind plötzlich ganz selbstverständlicher Teil von dir.
Viele Frauen versuchen, ihre Makel zu verstecken. Sie hüllen sich in weite Gewänder, klatschen dickes Make-up ins Gesicht oder gehen im schlimmsten Fall gar nicht mehr unter Leute. Dieses Versteckspiel kostet unheimlich viel Energie und Lebensfreude. Und es macht uns angreifbar: Schließlich leben wir ständig in der (mehr oder weniger unbewussten) Angst, jemand könnte unsere Fehler doch entdecken. Hör mit diesem Versteckspiel auf!
Das heißt nicht, dass du ungeschminkt und in hautenger Kleidung aus dem Haus gehen musst.Überlege stattdessen, wie du dich wirklich kleiden oder darstellen möchtest, unabhängig von deinem persönlichen Makel. Was soll schon passieren, wenn du ihn nicht mehr versteckst? Vielleicht sehen ihn dann mehr Leute und vielleicht finden manche von ihnen deine Makel nicht besonders schön. Und? Was soll’s! Dafür kannst du dich freier bewegen. Und ganz ehrlich: In den meisten Fällen funktioniert das Verstecken sowieso nicht besonders gut. Übergewichtige Frauen in Walle-Gewändern wirken gleich noch massiver, und die dicke Make-up-Schicht ist oft nicht besser als die unreine Haut, die trotzdem darunter zu erahnen ist. Natürlich kannst du dich positiv in Szene setzen. Aber mit dem Verstecken solltest du dich nicht zu lange aufhalten.
Setz dich im Frühling oder Sommer mal in ein Café und beobachte die Menschen, die daran vorbeilaufen. Frage dich: Wen findest du schön, und warum? Wenn es dir so geht wie den meisten Menschen, werden dir nicht unbedingt die optisch perfekten Menschen besonders gut gefallen. Stattdessen sind es die fröhlichen, ausgeglichenen, in sich ruhenden Menschen, die uns besonders attraktiv vorkommen. Wirkliche Schönheit hat nur wenig mit einer schlanken Figur und einer niedlichen Nase zu tun. Lebensfreude, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit machen viel mehr aus. Und diese Form der Schönheit ist ganz unabhängig von Makeln.
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