Farbtherapie für mehr Energie im Alltag
Unsere Tipps
Farben haben unterschiedliche Wirkungen auf uns, das ist schon lange bekannt. Dass wir Farben auch symbolisch betrachten, sieht man zum Beispiel an geflügelten Worten wie „grün hinter den Ohren“, „rot sehen“ oder „den Blues haben“. Natürlich ist die Wirkung bis zu einem gewissen Grad individuell: Was uns gut tut, ist für jeden Menschen unterschiedlich. Es gibt aber auch psychologische und symbolische Zuordnungen, die für die meisten Menschen gelten:
- Leuchtendes Rot ist eine Signalfarbe und wird mit starken Emotionen in Verbindung gebracht: Liebe, Leidenschaft, Wut und Aggression. Rot hat eine starke aktivierende Wirkung. Als Wandfarbe für das Schlafzimmer ist sie deshalb eher ungeeignet, denn dort willst du ja (meistens) zur Ruhe kommen. In anderen Zimmern kann eine rote Wand aber anregend wirken.
- Orange wird mit Lebensfreude und Fröhlichkeit in Verbindung gebracht. Schade eigentlich, dass wir diese leuchtende Farbe im Alltag so wenig verwenden. Vielleicht wäre es mal Zeit für ein orangefarbenes Kleidungsstück oder eine Dekoration in dieser Farbe?
- Gelb ist die Farbe der Sonne und (mit einem leichten Rotanteil) die wärmste Farbe des Spektrums. Allerdings gilt es auch als Warnfarbe und wird sprichwörtlich mit Neid in Verbindung gebracht.
- Grün ist die Farbe der Natur, der Frische und Jugendlichkeit. Ruhe, Kraft, Hoffnung und Wachstum sind damit verbunden, außerdem soll Grün die Konzentration stärken. Genügend Gründe, um auch bei der Kleidung oder im Wohnbereich auf Grün zu setzen, oder?
- Wenn wir Blau sehen, denken wir an den Himmel oder das Meer, auf jeden Fall aber an Weite und Tiefe. Blau ist die Farbe der Sehnsucht und der sanfteren Emotionen, der Treue, aber auch der Melancholie. Blau kann beruhigen, aber auch kühl wirken.
- Lila wird oft mit Sinnlichkeit und/oder Spiritualität in Verbindung gebracht. Sanfter Genuss, aber auch seelische Reife kommen in den verschiedenen Violetttönen zum Ausdruck.
- Schwarz ist hierzulande die Farbe der Trauer, wir verbinden sie aber auch mit Eleganz und Distanz. Weiß steht dagegen für Unschuld und Klarheit taucht deshalb bei Taufkleidchen oder Hochzeitskleidern auf. Auch weiß kann allerdings etwas sehr Distanziertes verkörpern. Schwarz und Weiß sind eben (nicht nur sprichwörtlich) Extreme.
Um Farben und ihre Wirkungen gezielt einzusetzen, kannst du sie zum Beispiel als Wandfarbe nutzen, Dekostoffe oder -kissen verwenden oder dir Kleidung in einer bestimmten Farbe zulegen. Natürlich musst du dafür nicht gleich deine ganze Wohnung streichen oder dich von oben bis unten in knalliges Orange kleiden. Kleine Farbtupfer haben oft eine viel intensivere Wirkung.
Farben haben auch bei unserer Ernährung eine wichtige Bedeutung: Wer möglichst bunt isst, versorgt sich ganz automatisch mit vielen verschiedenen Nährstoffen. Das ist kein Zufall, denn manche Farben deuten direkt auf wichtige Inhaltsstoffe hin:
- Das „Blattgrün“ Chlorophyll färbt nicht nur Pflanzen grün, sondern ist auch an der Bildung bestimmter Blutzellen und an der Entgiftung unseres Körpers beteiligt.
- Gelbe und orangefarbene Lebensmittel enthalten meist Carotinoide, die das Immunsystem und den Stoffwechsel unterstützen.
- Rote Nahrungsmittel sind reich an Lycopin, das der Zellalterung vorbeugen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann.
Um dich gesund und ausgewogen zu ernähren, kannst du also auch einfach „mit den Augen kochen“: Nimm Lebensmittel in möglichst vielen Farben zu dir. Das erreichst du natürlich vor allem mit viel gesundem Obst und Gemüse.
Als Forscher die Wirkung von Natur auf die Stimmung untersuchten, waren sie überrascht: Dass das Grün uns entspannt und glücklich macht, wussten sie schon. Aber wie schnell und intensiv diese Wirkung einsetzt, damit hatten sie nicht gerechnet. Der Aufenthalt in der Natur stärkte sogar den Selbstwert. Für dich bedeutet das: Halte dich möglichst viel draußen im Grünen auf. Für die kalte Jahreszeit oder für zwischendurch helfen manchmal auch schon Bilder von üppigen Wäldern oder grünen Wiesen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fototapete mit einem solchen Motiv?
Unabhängig von den psychologischen Zuordnungen gibt es natürlich auch ganz individuelle Vorlieben: unsere Lieblingsfarben. Nicht jeder kann ganz konkret eine Farbe benennen, aber oft gibt es Tendenzen: die eine fühlt sich mehr zu sanften Pastellfarben hingezogen, die andere zu knalligen Leuchtfarben, die dritte zu warmen Erdtönen. Welche Farbtöne ziehen dich an? Wenn du das herausgefunden hast, solltest du dich möglichst häufig mit diesen Farben umgeben, denn damit tust du dir selbst Gutes: Du sorgst für deine Bedürfnisse und für eine schöne Umgebung, und das macht glücklich.
Um eine positive Wirkung zu haben, müssen Farben gar nicht wirklich vorhanden sein. Es genügt schon, wenn du sie dir vorstellst. Wenn du schon etwas Meditationserfahrung hast, kannst du diese Variante ausprobieren: Stelle dir vor, wie du in ein Licht in einer bestimmten Farbe getaucht und ganz davon erfüllt bist. Atme die Farbe in deiner Vorstellung regelrecht ein. Wenn dir das gelingt, wirst du schnell ein Gefühl dafür bekommen, wie die verschiedenen Farbtöne auf dich wirken: aktivierend, beruhigend, entspannend, konzentrationsfördernd, … Setze die Farbvisualisierung dann gezielt ein: Je nachdem, was du gerade brauchst, stellst du dir die Farbe vor, die dazu passt. Mit Übung geht das zur Not auch in der zweiminütigen Wartezeit an der Bushaltestelle.
Farben kannst du auch für eine Achtsamkeitsübung nutzen: Nimm dir vor, einen Tag lang (oder auch häufiger) ganz gezielt auf die Farben deiner Umgebung zu achten. Welche Farben begegnen dir? Wie intensiv sind sie? Wie verändern sie sich im Tagesverlauf? Achte mal darauf: Farben wirken im Morgenlicht ganz anders als in der Mittagssonne oder während eines Regenschauers. Nimm diese Farbvarianten wahr und freue dich über die Vielfalt, die dich umgibt.
Unsere Augen haben spezielle Rezeptoren, um Farben wahrzunehmen und zu interpretieren. Wenn sie nicht richtig funktionieren, kommt es zur Farbenfehlsichtigkeit oder – sehr viel seltener – zur Farbenblindheit.
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