Landleben

Landleben – ja oder nein?

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    Landleben – ja oder nein?
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Manche bevorzugen das Landleben mit all seinen Vor- und Nachteilen. Mit der Abgeschiedenheit, weniger kulturellen Angeboten und Shopping-Möglichkeiten, langen Anfahrtswegen, aber dafür mit Ruhe, Frieden und Natur drumherum – und niedrigeren Kriminalitätsraten. Andere sind eher der City-Typ. Sie lieben den Trubel, die naheliegenden Einkaufsmöglichkeiten, Veranstaltungen, die Restaurants um die Ecke, den kurzen Weg zum Arbeitsplatz. Und brauchen nicht unbedingt das Landleben mit Wiesen, Felder und Wälder direkt vor der eigenen Haustür.

Wohnen auf dem Land oder Wohnen in der Stadt ist Geschmackssache: Der Lebensstil muss auf jeden Fall zur eigenen Einstellung passen. Welcher Typ bist du? Stadt oder Land – City-Life oder Kleinstadtcharme – Großstadt oder Dorf?

Pro

Geht einfach geruhsamer zu

Straßenlärm, Wohnenge, Kriminalität und Dreck: Auf diese Stadtdinge verzichte ich sehr gerne. Hier auf dem Land ist natürlich auch nicht alles eitel Sonnenschein, aber es geht einfach geruhsamer und unaufgeregter zu. Die Luft ist sauberer, ich kann problemlos meine Katze nach draußen lassen und habe Grün statt Grau um mich.

Besonders wichtig für mich: die Ruhe. Wo ich früher in der Stadt ständig dieses diffuse Grundrauschen aus Autolärm, Stimmen, Musik und einem Dutzend andere Geräusche um mich hatte, ist es hier einfach still. Himmlisch! Und wenn ich noch mehr Ruhe und Abgeschiedenheit will, bin ich in Nullkommanix in der Natur, in den Feldern und Wäldern. Es gibt nichts Entspannenderes als einen ausgiebigen Spaziergang im Grünen. Und das kann ich jeden Tag haben, wenn ich will!

Noch einen Luxus gibt es hier auf dem Land: Platz. Für den Preis, den ich hier für ein Einfamilienhaus mit großem Garten bezahle, bekäme ich in der Großstadt gerade mal eine Zweizimmerwohnung. Das bedeutet für mich: Ich kann mich ausbreiten, im Garten in der Erde wühlen oder auf der Hängematte liegen und im Haus den üppigeren Wohnraum genießen.

Klar: Die Infrastruktur ist auf dem Land nicht so gut wie in der Stadt. Shoppen gehen im Dorf ist schnell beendet, und die Auswahl von einem einzigen Arzt oder Restaurant ist auch nicht berauschend. Aber ganz ehrlich: In der Stadt erreicht man die spannenden Locations ja auch nicht in drei Minuten. Eine halbe Stunde mit der Bahn unterwegs zu sein, ist da ja gar nichts. Im Umkreis einer halben Autostunde ist meine Auswahl an Restaurants, Klamottenläden und Ärzten dann auch schon viel beeindruckender. Und ich persönlich ziehe den Charme eines guten Landgasthofs jederzeit einem engen Sushi-Restaurant vor.

Contra

Alptraum Leben auf dem Land

Ruhe und Frieden, gute Luft, vielleicht ein eigener Garten mit etwas Gemüse – so stellt sich für viele ein kleines Häuschen am Walde oder ein Reihenhaus dar.

Für mich sieht die Realität anders aus!

Ruhe gibt es hier oft weit weniger als gedacht, denn nachts röhren Hirsche, bei Tagesanbruch starten Forstarbeiten mit lauten Motorsägen. Der eigene Garten wird vom Wild heimgesucht und abgefressen. Kein gesundes, selbst angebautes Gemüse. Ich finde, dass ein halbwegs ungestörtes Leben hier nur mit unromantisch hohen Zäunen und Schallschutzfenstern möglich ist.

Aber die schönen Bäume! Die fallen direkt aufs Dach, wenn ein Sturm aufkommt. Im Winter ist es bitterkalt, Einsamkeit droht: Die nächsten Nachbarn sind oft weit weg.

Ein paar Tage eingeschneit sein und wiederkehrende Stromausfälle haben mich rasch eines Besseren belehrt.

Eine eigene Wohneinheit, ein winziger Garten und Anschluss zu einer aktiven Nachbarschaft – klingt nett? Was aber, wenn sich herausstellt, dass im Nachbarhaus Alkoholiker leben und nächtens Lärm schlagen? Auf der anderen Seite wohnt ein älteres Ehepaar, das darauf achtet, dass jeder Garten im Umkreis den eigenen Vorstellungen entspricht.

Wer nicht spurt, wird gnadenlos immer wieder zur Rede gestellt.

Das Schlimmste ist für mich, dass ich meine lieben Nachbarn im Reihenhaus unweigerlich jeden Tag sehe! Nicht einmal eine abwechslungsreiche Abendgestaltung hilft mir über die Tristesse, denn Kino und Bars sind oft viele Kilometer entfernt!



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