Vegane Ernährung
Vegane Ernährung ist in aller Munde. Für viele Fleischesser ist „Veganer“ geradezu ein Schimpfwort, das gleichbedeutend mit „naive Weltverbesserer“ verwendet wird. Für die Veganer selber ist aber klar: Sie wollen nicht für das Leiden und Sterben von Tieren verantwortlich sein. Nachvollziehbar für alle Tierfreunde. Doch ist das wirklich sinnvoll und machbar? Unsere beiden Autorinnen sind unterschiedlicher Meinung zum Thema Vegane Ernährung. Was denkst du? Ist ein veganes Leben der beste Weg, um unsere Welt ein Stück besser zu machen – oder machen sich Veganer hier etwas vor?
Pro
Für Gewissen, Umwelt und Gesundheit
Veganer verzichten auf tierische Produkte. Sie ernähren sich ohne Fleisch, Milchprodukte, Eier oder Honig und lehnen Kleidung aus Pelz oder Leder ab. Warum vegan leben? Der wichtigste Grund liegt auf der Hand: Die Ethik. Tiere sind fühlende Lebewesen. Das Quälen und Töten von Nutztieren ist für mich ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Nicht nur die Schlachtung zur Fleischgewinnung verursacht Tierleid. Auch Milchkühe werden geschlachtet, sobald ihre Milchproduktion nachlässt. Bis dahin stehen sie oft in Massentierhaltung. In der Eierproduktion werden 50 % der Küken, oft auf brutalste Weise, getötet – weil sie männlich und deshalb „Ausschuss“ sind.
Zudem könnte die vegane Ernährung viele Umweltprobleme wie die Überdüngung lösen. Auch angesichts der steigenden Weltbevölkerung rückt die Umstellung von tierischer auf pflanzliche Kost immer mehr in den Fokus, da die Produktion von Pflanzen platzsparender, billiger und effizienter ist als die Produktion tierischer Nahrungsmittel. Nicht zuletzt hat vegane Ernährung auch einen Gesundheitsaspekt: Sie ist cholesterinfrei, fettarm, kalorienarm und vitaminreich. Dadurch wird vielen Zivilisationskrankheiten vorgebeugt. Zudem wird dem Antibiotikamissbrauch und der Resistenzbildung in der Massentierhaltung entgegengewirkt.
Während ich diesen Text schreibe, geht zufällig gerade eine aktuelle Meldung durch die Schlagzeilen: Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC, eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO) stufte verarbeitetes Fleisch als krebserregend ein. Und zwar in Kategorie 1, der höchstmöglichen Einstufung. Hier stehen Wurstwaren nun neben Asbest, Zigarettenrauch und UV-Strahlung. Rotes Fleisch wurde in Kategorie 2A („wahrscheinlich krebserregend“) eingestuft. Braucht man noch mehr Argumente um fleischlos zu leben?
Contra
Vegane Ernährung geht mir zu weit
Ich weiß, es ist das älteste Argument im Bezug auf vegane Ernährung, das es gibt. Aber ich denke, es ist auch immer noch das wichtigste:
Der Mensch ist ein „Allesfresser“.
Wir sind nicht auf rein pflanzliche Nahrung ausgelegt und brauchen eine ganze Menge Nährstoffe, die wir über vegane Ernährung nur schwer bekommen können: Jod oder Eisen zum Beispiel.
Es ist sicher nicht unmöglich, auch als Veganer dafür zu sorgen, dass man mit allen Nährstoffen versorgt ist.
Aber es erfordert doch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Anstrengung, und das spricht für mich nicht dafür, dass die vegane Ernährung besonders gesund ist.
Vor allem bei Schwangeren und Kindern halte ich eine rein pflanzliche Ernährung für sehr bedenklich.
Was das Thema Tierschutz angeht: Ich finde es nicht grundsätzlich falsch, wenn wir Tiere züchten, um uns von ihren Produkten oder von ihnen selbst zu ernähren, solange (und da ist der Haken) die Haltungsbedingungen gut sind.
Von einer guten Tierhaltung sind wir allerdings noch weit entfernt, da haben wir noch jede Menge zu tun. Aber meine Lösung dafür ist nicht, auf tierische Produkte vollständig zu verzichten.
Ich habe stattdessen meinen Fleischkonsum drastisch reduziert und mein Kaufverhalten bei tierischen Produkten vollständig auf Bio umgestellt. Ich denke, dass ich auch auf diese Weise viel zu einer besseren Tierhaltung beitragen kann.
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