Intuition – die Intelligenz unseres Bauchgefühls

Intuition – die Intelligenz unseres Bauchgefühls

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„Intuition ist eine Form der unbewussten Intelligenz.“ Gerd Gigerenzer, Psychologe und Autor
„Hör auf dein Bauchgefühl”: Diesen Rat hat sicherlich jede von uns schon einmal gehört. Von der Mutter, der Großmutter, der besten Freundin oder wir geben diesen Rat selbst an andere weiter. Der Bauch ist es, auf dessen Rat wir uns immer wieder verlassen, wenn der Verstand streikt; oder wenn der Bauch gegen das zu sein scheint, was unser Kopf uns empfiehlt. Doch woher kommt die Intuition, dieses Gefühl, das sich nur schwer ignorieren und in Worte fassen lässt?

Unsere Tipps

1 Das verbindet das Bauchgefühl mit der Intuition

Unser Magen- und Darmtrakt ist über unzählige Nervenzellen mit dem Körper und somit auch mit dem Hirn verbunden. Hier ist der Bauch vor allem mit dem emotionalen Zentrum verbunden – und wenn dieses negative oder positive Signale sendet, dann reagiert auch der Bauch auf diese. Spricht unser Bauch, dann spricht oft allerdings unsere Intuition. Warum? Weil es diese ist, die durch ein Zusammenspiel von Herz und Hirn auf die verschiedensten Situationen, denen wir uns stellen müssen, reagiert. Du solltest also beachten, dass der Körper dir durch ein flaues Gefühl im Magen eventuell etwas sagen will.

2 Wann und warum spricht dein Bauch zu dir?

Für viele hat sich bereits mehr als einmal in ihrem Leben erwiesen, dass unsere Intuition oft nicht zu unrecht Alarm schlägt. Sei es, weil wir uns an einem Ort nicht besonders wohl fühlen oder, weil es eine bestimmte Person nicht gut mit uns meint. Hinterfrage also, was dein Bauch dir sagen will, höre aber trotzdem hin. Denn spricht unsere Intuition, dann liegt das oft daran, dass wir eine Gefahr oder ein Risiko wittern, diese aber rational verdrängen. Zwar sind sich Experten und Esoteriker nach wie vor nicht einig, wenn es um die Frage geht, was unsere Intuition eigentlich ist und woher sie kommt – jedoch sieht es heute ganz danach aus, dass sie uns bereits lange begleitet und ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten ist.

3 Die Intuition und das schnelle Denken

Du solltest wissen, dass der erste Gedanke, der dir in den Sinn kommt, oft aus deinem intuitiven Inneren stammt. Denn die Intuition ist schnell. Nobelpreisträger Daniel Kahneman spricht in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken” bei der Intuition auch vom schnellen Denken, das uns aus überlebenstaktischen Gründen noch heute keine Zeit zum Überlegen gibt. Vertraue manchmal also ruhig auf deine ersten Gedanken.

4 Lerne deine Intuition zu verstehen

Die Intuition beruft sich auf nicht rationale Eindrücke. Sie nutzt diese, um uns in entscheidenden Momenten zu sagen, was wir tun sollten – und was besser nicht. Je nachdem wie groß unsere unterbewussten Bedenken sind, umso lauter kann auch unser Bauch werden. Das Bauchgefühl nutzt verschiedene Körpersignale (fachmännisch somatischer Marker genannt), um sich Gehör zu verschaffen. Dabei solltest du dir übergreifend merken: Fühlen sich die dabei entstehenden Gefühle gut an, kannst du sie meist als Zustimmung deuten. Zwei gute Beispiele hierfür sind Schmetterlinge im Bauch oder Herzflattern. Fühlst du dich hingegen eher unwohl oder hast Schmerzen, versucht dein Körper dir wahrscheinlich von etwas abzuraten. Beispiele hierfür wären Magenkrämpfe oder Übelkeit.

5 Die Intuition kann man schulen

Die Intuition wird oft als unbewusste Intelligenz bezeichnet – und wie diese kann auch die Intuition beeinflusst werden. Zum Beispiel durch Dinge wie unsere Erziehung, unsere Persönlichkeit und unsere persönliche Entwicklung. Schon im Kindesalter bildet sich unsere unterbewusste Intelligenz anhand von den positiven und negativen Erfahrungen und Entscheidungen, die wir treffen oder erleben, aus. Möchtest du dein Kind eine gut ausgebildete Intuition mit auf dem Weg geben, lass es also unbedingt eigene (altersgerechte) Entscheidungen treffen – Fehlentscheidungen inklusive.

Doch auch über die Kindheit hinaus sollte die Intuition geschult werden. Zum Beispiel mit sogenannten mentalen Spielen, bei denen du dir etwa verschiedene Begriffe anschaust und spontan und schnell entscheidest, ob diese eine positive oder negative Wirkung auf dich haben. Geeignete Begriffe findest du auf sogenannten Mentalkarten, aber auch in deinem Alltag.

6 Baue eine stärkere Bindung zu deiner inneren Stimme auf

Allerdings spielen auch Faktoren wie der Selbstwert und die Selbsterfüllung eine große Rolle, wenn es um unsere Intuition und somit auch um die Intelligenz unseres Bauchgefühls geht. Das Bauchgefühl kann nämlich auch ein Weg zur ganz individuellen Selbsterfüllung sein. Der Weg, den dein Bauchgefühl dir also vorgibt, muss nicht derselbe sein, den dein Partner oder deine Freunde gehen würden. Natürlich musst du dein Bauchgefühl aber erst einmal verstehen, bevor du es für dich und deine Selbsterfüllung nutzen kannst. Glücklicherweise lässt sich nicht nur dein Selbstwert erhöhen, sondern auch die Verbindung zu deiner Intuition.

Wie? Bist du entspannt, kannst du die Signale deines Körper besser deuten. Versuche also nicht die Verbindung zu deiner inneren Stimme zu stärken oder diese zu deuten, wenn du gestresst bist oder nervös. Entspanne dich bei einem Spaziergang an der frischen Luft und räume dir Zeit ein. Zeit, um nachzudenken und um in dich zu gehen. Meditation und Yoga können dir aber ebenso dabei helfen, tiefer in dich hineinzuhorchen.

7 Wann solltest du auf deinen Bauch hören und wann auf deinen Verstand?

Unser Bauch sagt uns, was für uns und unsere persönliche Entwicklung das „Beste” ist. Allerdings muss das vermeintliche Beste nicht immer auch das Richtige sein. Denn mitunter kann durch unseren Bauch auch der Angsthase oder die Egoistin in uns sprechen. Deshalb ist es ungemein wichtig, nicht immer nur blind auf unsere Intuition zu vertrauen. Bestenfalls solltest du immer auch deinen Verstand sprechen lassen. Das kannst du zum Beispiel tun, indem du dir Pro- und Kontralisten bei schwierigen Entscheidungen zurechtlegst oder mit jemand anderem über deine Gedanken und Bedenken sprichst.

!Wusstest du eigentlich...

Bereits seit der Antike vertrauen die Menschen dem Wissen unseres Bauches. Sie nannten unsere Intuition lange Zeit sogar „die Stimme Gottes".

Bildnachweis: Victor Tongdee/Bigstock.com

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