Radha Paudel

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Radha Paudel kennt Leiden aus ihrer eigenen Kindheit. Heute ist die engagierte Nepalesin eine Advokatin gegen Diskriminierung, besonders wenn Frauen betroffen sind.

Die heutige Krankenschwester wurde im Dezember 1973 in Chitwan, einer bergigen Region in Nepal, geboren. Sie hatte eine karge Kindheit und musste viele Grausamkeiten, vor allem an Frauen, miterleben. Radha Paudel wäre fast daran zerbrochen, sie spricht davon, dass sie aus Schuldgefühlen sogar mehrmals sterben wollte, einfach weil sie den Frauen nicht geholfen hat.

Doch Radha Paudel fand einen anderen Weg für sich. Als Krankenschwester hätte sie die Möglichkeit gehabt, ins Ausland zu gehen und dort viel mehr Geld als in ihrem Heimatland zu verdienen. Sie ist jedoch in Nepal geblieben und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gesundheitssystem in ihrer Region zu organisieren und Frauen in ihrer Menschlichkeit zu bestärken. Jedes Leben ist für sie gleich viel wert, unabhängig von Stand, Geschlecht, Besitz oder anderen Faktoren. Besonders die Diskriminierung von Frauen ist ihr ein Anliegen. Sie stellt sich beispielsweise gegen traditionelle Menstruations-Riten, die den Bewegungsfreiheit von Frauen während ihrer Periode stark einengen.

Radha Paudel ist Anästhesie-Schwester und verfügt über verschiedene Master-Titel. Nach ihrer Arbeit im Spital von Bharatpur ging sie nach Jumla, eine sehr abgelegene Region, wenig entwickelt und mit harten Lebensbedinungen. Dort führte sie ein Projekt für sichere Mutterschaft. 2002 wurde sie von einem Maoisten schwer verletzt und überlebte knapp. Die mutige Krankenpflegerin schloss 2010 ihren Master in Entwicklungsmanagement ab und verfasste 2013 ihr Buch “Khalangama Hamala”, das 2016 in englischer Übersetzung erschien als  “Jumla: A Nurse’s Story“. Radha Paudel ist mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. 2016 gründete sie die Radha-Paudel-Foundation, die sich gegen Diskriminierung in ländlichen Regionen und Gewalt an Frauen stellt.

Radha Paudel hat sich durch ihr schweres Leben nicht in die Schranken weisen lassen. Im Gegenteil, mit Hingabe und Hartnäckigkeit verfolgt sie ihre Ziele gegen alle Widerstände.