Was erfüllt dich wirklich?

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Was willst du eigentlich wirklich? Was ist dir wichtig im Leben? Was erfüllt dich tatsächlich? Diese Fragen sind gar nicht so einfach zu beantworten, gerade weil die Möglichkeiten fast unbegrenzt sind. Dabei sind die Antworten so wichtig: Nur wenn du weißt, was dir wichtig ist, kannst du darauf auch hinarbeiten und dein Leben verbessern.

Beantworten können wir dir die Fragen natürlich auch nicht. Aber wir können dir Tipps geben, wie du den Antworten ein Stück näher kommst.

Unsere Tipps

1 Umgekehrte Frage: Was willst du nicht?

„So kann es nicht weitergehen.“ Diese Erkenntnis ist bei vielen Menschen der Auslöser für die Frage: „Was will ich eigentlich?“ Um der Antwort näherzukommen, kannst du dir anschauen, was dir an der jetzigen Situation nicht gefällt. Was willst du nicht mehr? Was soll sich ändern? Was stört dich? Schreibe eine Liste mit Dingen, die du nicht mehr haben möchtest. Im nächsten Schritt fragst du dich dann, was du stattdessen willst. Ein paar Beispiele:

  • „Ich möchte nicht mehr so viel arbeiten.“ → „Ich möchte mehr Zeit für mich und meine Hobbys.“
  • „Ich möchte keinen so langweiligen Job mehr machen.“ → „Ich möchte mehr Abwechslung und Kreativität in meiner Arbeit haben.“
  • „Ich will nicht mehr für einen so despotischen Chef arbeiten.“ → „Mir ist ein harmonisches Arbeitsumfeld wichtig.“

Das beantwortet natürlich noch nicht alle deine Fragen, aber auf diesem Wege kommst du den Antworten schon ein kleines Stückchen näher.

2 Schaffe den richtigen Rahmen für deine Fragen

Sich mit den eigenen Lebenszielen, Wünschen und Bedürfnissen zu beschäftigen, ist keine Sache für „nebenher“. Schaffe deshalb einen guten Rahmen, wenn du bei diesen Themen Antworten finden möchtest. Sorge dafür, dass du entspannt bist und genügend Zeit hast, in der du nicht gestört wirst. Schaffe dir eine angenehme Umgebung, zum Beispiel mit gedämpftem Licht oder leiser Musik. Lass dich nicht ablenken, schalte also am besten das Smartphone gleich ganz aus. Schenke dir eine Tasse Tee (oder ein Glas Wein) ein und lege Stift und Papier bereit. In einer solchen Atmosphäre hast du die besten Chancen, wichtige Antworten zu finden.

3 Was wollen die anderen von dir?

Es ist manchmal gar nicht so einfach, die Wünsche anderer von den eigenen zu unterscheiden. Oft hat man das, was andere wollen, so sehr verinnerlicht, dass man es gar nicht mehr bemerkt. Du kommst deinen eigenen Bedürfnissen näher, wenn du dich fragst, was andere (deiner Meinung nach) von dir wollen. Was war oder ist deinen Eltern für dich wichtig? Was haben deine Lehrer von dir verlangt? Was erwarten (deiner Meinung nach) die Nachbarn von dir? Was gehört in deinem Freundeskreis zum „Normalen“?

Eine weitere Möglichkeit, eigene von fremden Wünschen zu unterscheiden, ist diese: Frage dich bei allen Ergebnissen genau, warum du etwas willst. Geht es dir nur um die Außenwirkung oder willst du es wirklich?

4 Wo liegen deine Talente?

Dinge, die du gut kannst und die du gerne tust, liegen oft nahe beieinander, und das nicht ohne Grund: Wenn wir etwas mögen, lernen wir es auch schneller. Und wenn wir es gut können, macht es umso mehr Spaß, sich weiter damit zu beschäftigen. Wenn du wissen möchtest, was dich wirklich erfüllt, kannst du dich deshalb auch fragen, wo deine Talente liegen.

5 Daran erkennst du deine Berufung

Wenn dich etwas wirklich erfüllt, erkennst du das an folgenden „Symptomen“:

  • Du kommst (wenigstens hin und wieder) in den „Flow“. Das bedeutet, dass du in höchster Konzentration bist und sich das, was du tust, trotzdem nicht wie Arbeit anfühlt.
  • Das, was du tust, fühlt sich sinnvoll für dich an.
  • Du beschäftigst dich auch in deiner Freizeit mit dem Thema und hast Spaß daran, mit anderen darüber zu sprechen oder Neues darüber zu lesen.
  • Dein Interesse hält lange an. (Deshalb lohnt es sich, mal nachzuschauen, ob du Interessen hast, die schon seit der Kindheit bestehen.)
  • Die Beschäftigung mit dem Thema, das dich wirklich erfüllt, muss nicht immer Spaß machen. Das ist ein Trugschluss, den viele Menschen haben. Aber im Großen und Ganzen solltest du sehr zufrieden damit sein.
6 Höre auf Kopf und Herz

Listen schreiben, nachdenken, Pros und Contras auflisten, Fragen beantworten, das kann alles sehr hilfreich sein, wenn du wissen möchtest, was dich wirklich erfüllt. Aber es ist noch längst nicht alles: Dein Herz hat auch noch mitzureden. Denn auch wenn vom Kopf her alles zu passen scheint, kann das Gefühl immer noch etwas anderes sagen. Auf das eigene Herz (oder Bauchgefühl) zu hören, ist aber gar nicht so einfach. Hilfreich kann diese kleine Übung sein:

  • Schließe die Augen und stelle dir vor, du hättest ein bestimmtes Ziel schon erreicht. Male dir in allen Einzelheiten aus, wie dein Alltag aussehen würde.
  • Achte dabei genau darauf, wie sich dieses Szenario anfühlt. Fühlst du dich erfüllt und glücklich? Oder zieht sich etwas in dir zusammen? Hast du vielleicht Angst?
  • Beobachte auch deinen Körper, oft äußern sich die Gefühle durch ihn. Hochgezogene Schultern, zusammengebissene Zähne oder ein flaues Gefühl im Magen sprechen eine deutliche Sprache.
  • Nimm die Gefühle, die auftauchen, einfach hin, ohne sie zu bewerten. Sie werden schon ihre Berechtigung haben.

Letzten Endes muss bei dem, was dich erfüllt, alles passen: Körper, Kopf und Herz müssen damit zufrieden sein, sonst ist es noch nicht ganz richtig.

7 Lass es langsam angehen

Seine Berufung findet man nicht so einfach, Selbsterkenntnis ist ein langer Prozess. Lass dir deshalb Zeit und beschäftige dich immer mal wieder mit deinen Fragen. Überprüfe, ob die Antworten, die du gefunden hast, auch nach ein paar Wochen oder Monaten noch stimmen. Habe keine Angst davor, schon gefundene Antworten noch einmal zu korrigieren, zu erweitern oder ganz zu streichen. Sieh die Suche nach dem, was dich erfüllt, nicht als Sprint, sondern als Marathon: Es dauert eine Weile, aber wenn du dran bleibst, kommst du irgendwann am Ziel an.

Bildnachweis: Maria Starus/Bigstock.com

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