Glaubenssätze loswerden – so funktioniert es!

Glaubenssätze loswerden – so funktioniert es!

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„Das lerne ich nie.“ „Ich kann das nicht.“ „Dafür bin ich zu alt.“ „Da muss doch ein Haken sein.“ „Bescheidenheit ist eine Zier.“ „Immer hacken alle auf mir herum.“ „Nur mit Abitur wird man erfolgreich.“ All diese und unzählige weitere Aussagen sind negative Glaubenssätze. Und diese bestimmen unser Leben oft mehr, als wir ahnen. Sie sind so tief in uns verankert, dass wir sie oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Umso stärker ist aber ihre Wirkung: Weil sie nicht bis ins Bewusstsein vordringen, können wir sie nicht reflektieren und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Sie lösen dann Gefühle und Handlungen aus, deren Ursache wir gar nicht erkennen können. Deshalb ist es so wichtig, die eigenen Glaubenssätze zu erkennen. Sie schränken uns ein, kratzen an unserem Selbstwertgefühl und sabotieren unsere Versuche, mehr zu erreichen. Diese Sätze können aber auch ganz anders sein: motivierend, aufmunternd, energetisierend. Wir zeigen dir, wie du negative Glaubenssätze erkennst und abbaust, aber positive Glaubenssätze stärkst.

Unsere Tipps

1 Glaubenssätze erkennen

Beobachte dich genau, vor allem in Situationen, in denen es dir schlecht geht oder in denen du impulsiv reagierst. Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf? Schreibe sie auf und sammle so deine Glaubenssätze. Aufmerksam werden solltest du vor allem dann, wenn du generalisierte Ausdrücke benutzt: „immer“ und „alle“ zum Beispiel. Noch konkreter lernst du deine Glaubenssätze kennen, wenn du folgende (und ähnliche) Sätze vervollständigst:

  • Die Welt ist …
  • Immer …
  • Frauen sind …
  • Männer sind …
  • Erfolg ist …
  • Geld ist …
  • Schönheit ist …
  • Man sollte …
2 Übernommene Glaubenssätze entlarven

Viele unserer Glaubenssätze haben wir von unseren Eltern, Großeltern, Lehrern oder Kindheitsfreunden übernommen, oft ohne es zu merken. Deshalb ist es sehr hilfreich, dir zu überlegen, was deine früheren Bezugspersonen von dir erwartet haben und für welche Werte sie einstanden. Hat dein Vater nach der Devise gelebt, dass Männer keine Gefühle zeigen, dann prägt das vielleicht noch heute dein Männerbild. Gab es in deiner Familie klare Rollenbilder von Mann und Frau, Mädchen und Jungen, dann sind diese vielleicht noch heute für dich präsent und du schränkst dich als Frau unnötig ein. Wenn du als Kind immer wieder das Gefühl bekommen hast, nicht gut genug, nicht alt genug, nicht schlau genug zu sein, prägt dich dieses Bild vielleicht bis heute. Wenn du als Mädchen immer still und bescheiden sein solltest, fällt es dir vielleicht jetzt noch schwer, laut für dich einzustehen. Um herauszufinden, welche Glaubenssätze du von anderen übernommen hast, nimm dir die Zeit und schreibe dir auf, welche Überzeugungen du mit den unterschiedlichen Bezugspersonen verbindest:

  • Was war der Lieblingsspruch deiner Mutter/deines Vater/deiner Großeltern/deiner Geschwister?
  • Welche Lektionen wiederholte dein erster Lehrer immer wieder?
  • Welche Sätze und Erfahrungen prägten deine Kindheit?
3 Glaubenssätze bei anderen beobachten

Sich selbst zu beobachten ist meistens schwerer, als andere zu beobachten. Um die Macht der Glaubenssätze zu erkennen, kannst du es dir zum Spiel machen, die Glaubenssätze der Menschen in deiner Umgebung zu entlarven. Was sagt dein Kollege, deine Freundin, dein Bruder immer wieder? Welche Sprichwörter verwenden sie? Und wie handeln sie danach? Lassen sie sich von ihren Glaubenssätzen bestärken oder einschränken? Der Vorteil für dich: Wenn du lernst, Glaubenssätze bei anderen zu erkennen, kannst du sie auch bei dir selbst besser enttarnen. Wichtig ist aber, dass du deine Beobachtungen nicht dafür nutzt, andere zu verurteilen oder zu belehren. Immerhin geht es letzten Endes um dich selbst, und da werden genügend Glaubenssätze zu finden sein, die wahrscheinlich genauso abstrus oder destruktiv sind wie die von anderen.

4 Glaubenssätze hinterfragen

Wenn du Glaubenssätze bei dir gefunden, sie also in dein Bewusstsein gebracht hast, dann kannst du damit beginnen, sie zu hinterfragen. Nimm dir dazu immer nur einen Glaubenssatz gleichzeitig vor und versuche, ihn in Gedanken auseinanderzunehmen. Was steckt hinter dem Satz? Tut es dir gut, das zu glauben? Wie könnte eine gegenteilige Meinung dazu aussehen? Wie würde es sich anfühlen, das glauben zu können? Wie bist du überhaupt zu dieser Überzeugung gekommen? In welchen Situationen hat sie besonders viel Macht? Indem du bewusst an den Glaubenssatz herangehst, nimmst du ihm die Möglichkeit, dich unbewusst zu steuern. Du wirst beim nächsten Mal zumindest merken, wenn du wieder mal auf den Glaubenssatz hereingefallen bist.

5 Sich mit Glaubenssätzen aussöhnen

Glaubenssätze sind zum Teil anerzogen, zum Teil das Ergebnis aus früheren Erfahrungen, zum Teil vielleicht auch unserer Persönlichkeit geschuldet. Wenn du schon limitierende Glaubenssätze bei dir festgestellt hast, wirst du vielleicht entsetzt darüber sein und mit großer Gegenwehr auf sie reagieren. Das wird allerdings nur in den seltensten Fällen funktionieren. Besser funktioniert es, dich mit deinen Glaubenssätzen zu versöhnen. Generell sind sie nämlich dafür da, dir dein Leben zu vereinfachen, dich vor Gefahren und Enttäuschungen zu schützen oder dir die Welt zu erklären. Wenn es dir gelingt, das anzuerkennen, kannst du mit den Glaubenssätzen konstruktiv umgehen. Wenn wieder mal einer in dir hochsteigst und droht, dein Handeln zu bestimmen, dann kannst du den Glaubenssatz direkt ansprechen: „Ah, da bist du ja wieder. Ich weiß, du meinst es nur gut, aber im Moment kann ich dich hier nicht gebrauchen.“ Das sorgt für mehr Gelassenheit und nimmt dem Glaubenssatz die Macht.

6 Positive Glaubenssätze sammeln

Glaubenssätze können natürlich nicht nur schaden, sondern auch sehr viel nützen. Erfolgreiche Menschen haben zum Beispiel oft den Glaubenssatz, dass sie alles erreichen können, was sie wollen. Viele glückliche Menschen sind davon überzeugt, dass am Ende alles gut werden wird und dass das Leben an sich schön und lebenswert ist. Sammle doch auch, welche positiven Glaubenssätze du in dir trägst oder welche dir gut tun würden. Suche dann einige der wichtigsten Sätze aus und lies sie jeden Abend mehrmals durch. So kannst du dich auf Dauer neu programmieren, dein Selbstvertrauen stärken und glücklicher werden. Ein paar Beispiele für positive Glaubenssätze:

  • Ich bin es mir wert.
  • Ich tue mein Bestes.
  • Ich kann meine Träume leben.
  • Das Universum / Gott / das Leben sorgt gut für mich.
  • Heiter kommt weiter.
  • In der Ruhe liegt die Kraft.
  • Ich bin genau richtig so, wie ich bin.
  • Lachen ist die beste Medizin.
  • Ich bin genug.
  • Ich bin wertvoll.
7 Glaubenssätzen mit Logik begegnen

Negative Glaubenssätze kannst du auflösen, indem du dir selbst beweist, dass sie unrichtig sind. Das gelingt dir zum Beispiel, indem du Gegenbeispiele findest:

  • „Ich habe einfach immer Pech“, das kann unmöglich stimmen. Sammle (im Zweifelsfall mit Hilfe eines dir nahe stehenden Menschen) Situationen, in denen du Glück hattest oder in denen dein „Pech“ auf andere Ursachen zurückzuführen war.
  • „Ich kann nicht erfolgreich sein, ich habe ja nicht mal Abitur“, das lässt sich mit vielen Gegenbeispielen widerlegen: John D. Rockefeller, der berühmte Milliardär, hat die Schule ganz ohne Abschluss abgebrochen, genauso wie der Apple-Begründer Steve Jobs, der amerikanische Staatsmann Winston Churchill oder der Unternehmer Henry Ford.
  • „Ich bin zu alt dafür.“ Tatsächlich? Der britisch-indische Läufer Fauja Singh lief mit 89 Jahren seinen ersten Marathon und hörte auch mit seinem 100. Geburtstag nicht damit auf. Die 90-jährige Deutsche Rosemarie Achenbach schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit.

Mit ein wenig Mühe wirst du sicher für jeden deiner beschränkenden Glaubenssätze Gegenbeispiele finden, die sie ad absurdum führen.

8 Einzelne Glaubenssätze gezielt ersetzen

Manche Glaubenssätze kommen hartnäckig immer wieder und lassen sich auch mit Logik nicht aushebeln. Dann kann es helfen, ihnen einen anderen, positiven, Glaubenssatz entgegenzustellen. Dem Satz „Das schaffe ich nie“ kannst du zum Beispiel „Ich tue mein Bestes“ oder „Ich probiere das jetzt aus“ hinzufügen, schon ist er abgeschwächt. Dem Glaubenssatz „Die Welt ist ungerecht“ kannst du den Satz „Ich bekomme genug“ hinzufügen. So nimmst du den Glaubenssätzen einen Teil ihrer Zerstörungskraft. Und früher oder später lösen sie sich wahrscheinlich ganz auf.

!Eure Tipps
Eure Tipps

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Hinterfrage Sprichwörter

Hinterfrage doch einmal die Sprichwörter, die dir immer wieder in den Sinn kommen, und finde heraus, welches Weltbild und welcher Glaubenssatz dahintersteckt. Möchtest du ihm noch folgen? Ein paar Beispiele für Redewendungen mit begrenzenden Aussagen: Bescheidenheit ist eine Zier, Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, Wer hoch steigt, kann auch tief fallen. … denke einmal über solche Redewendungen nach, vielleicht sind sie nicht immer korrekt?

Nachsichtig sein!

Glaubenssätze sind sehr tief in deinem Unterbewusstsein verankert. Deshalb ist es schwierig und ein langwieriger Prozess, mit ihnen fertig zu werden. Sei nachsichtig mit dir und erwarte nicht, dass du sie in kürzester Zeit loswirst! Gib dir Zeit und arbeite immer wieder sanft an deinen Glaubenssätzen, ohne dich dafür zu verurteilen, wenn es nicht gleich klappt. Immerhin bist du seit Jahrzehnten an diese „Wahrheiten“ gewöhnt.

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