Kinder jenseits der 40

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    Kinder jenseits der 40
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Will man überhaupt Kinder? Wann ist der richtige Zeitpunkt? Es gibt nur wenige Fragen, die von so immenser Auswirkung für das ganze restliche Leben sind wie die „Kinderfrage“. Noch kritischer wird es, wenn die Mutter in spe dann auch noch über 40 ist. Zu alt für Kinder, finden manche. Andere verweisen auf die vielen Frauen, wie Kim Basinger oder Halle Berry, die mit dem späten Muttersein sehr glücklich sind – und auf das Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Unsere Autorinnen diskutieren das Pro & Contra einer späten Mutterschaft. Wie ist dein Standpunkt? Welche von ihnen trifft deine Meinung? Was ist deine persönliche Altersgrenze für eine Schwangerschaft?

Pro

Das “richtige” Alter gibt es nicht

Wenn man auf manche Menschen hört, dann könnte man glauben, dass der richtige Zeitpunkt für ein Kind nie da ist. Finanzielle Rücklagen sollten vorhanden sein. Der passende Mann ebenfalls (natürlich mit Garantie auf lebenslanges Zusammenbleiben). Dabei ist die Frau maximal Ende 20.

Aber so ist das Leben eben nicht immer. Zunächst kamen Studium, Job, Karriere. Vielleicht war nicht der richtige Mann da. Aber dann, irgendwann, ist es so weit. Man fühlt sich bereit, diesen Schritt nun zu wagen. Und warum auch nicht? Meine Meinung: Wer auf sein Gefühl hört, der liegt nie falsch. Was wäre denn die Alternative? Wer sich zu spät für ein Kind entscheidet oder wem das Leben vorher Steine in den Weg legte, der hat Pech gehabt? Der darf dieses Glück nicht erleben und muss sein restliches Leben alleine verbringen, obwohl ein Kind biologisch durchaus noch möglich wäre und alle Voraussetzungen optimal sind?

Die Risiken einer späten Schwangerschaft lassen sich heute glücklicherweise gut managen. Zudem hat das späte Muttersein Vorteile. Mit 40 hat man zu sich selber gefunden, ist ruhiger und gelassener. Beruflich und privat haben sich Frauen über 40 schon verwirklicht. Sie wissen, dass sie nichts verpassen, sondern können sich ganz und gar auf das Abenteuer Kind einlassen. Studien zeigen, dass ältere Mütter gebildeter sind, sich besser ernähren, häufiger stillen und sich intensiver mit Erziehungsfragen beschäftigen. Außerdem nicht zu vergessen: Kinder sind ein Jungbrunnen. Sie halten uns körperlich, geistig und emotional flexibel und jung.

Contra

Die Erfahrung sagt: lieber nicht!

Wer mit über 40 Jahren noch über Nachwuchs nachdenkt, dem würde ich abraten. Ich weiß, wovon ich rede. Meine Mutter war 42, als sie mich bekommen hat. Das hört sich natürlich eigenartig an, denn es würde mich nicht geben, wenn sie sich nicht für ein spätes Kind entschieden hätte. Andererseits habe ich miterlebt, wie häufig meine Mutter mit mir als Einzelkind an ihre Grenzen geraten ist. Ihre Nerven waren nicht die besten. Ich habe das immer auf das Alter zurückgeführt.

Mein Vater war bereits 50 bei meiner Geburt und beruflich so eingespannt, dass er ihr in der wichtigen Zeit nicht unter die Arme greifen konnte. Sobald er zu Hause war, musste ich leise sein, damit er sich vom Tag erholen konnte.

Meine Eltern haben bestimmt ihr Bestes gegeben und ich liebe sie sehr. Und dennoch habe ich meine Freundinnen immer um ihre jungen Eltern beneidet. In anderen Häusern ging es viel lebhafter zu als bei uns.

Außerdem war das Bewusstsein, dass die Zeit, die ich mit meinen Eltern verbringen kann, viel kürzer ist als bei anderen, bei mir immer vorhanden. Ich hatte schon früh Verlustangst.

Späte Eltern müssen mit 40 Babygeschrei aushalten, mit Mitte 50 die Pubertät ertragen. Und wenn sie Kinder zu studieren anfangen, gehen sie in die Rente. Ich finde das schade. Die Familienzeit ist wertvoll. Also besser so früh wie möglich damit beginnen – dann kann man auch die Enkel noch im rüstigen Alter genießen.



1 Kommentare zum Thema "Kinder jenseits der 40"

  1. Profilbild von Justme sagt:

    Ich habe die Erfahrung gemacht, die Mutter in den Wechseljahren mit den ganzen Gefühlsschwankungen der abnehmenden Hormone, und die Tochter mit den Gefühlsschwankungen der zunehmenden Hormone 🙂
    Es gab viel Reibefläche und kostete viel Energie und Nerven. Ich denke je jünger man ist, je lockerer geht man gerade mit Pubertierenden um. Deshalb für mich NEIN!

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